22. Der Anfang vom Rest unseres Lebens (POV Shoyo)

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Das Spiel gegen Shiratorizawa stand an diesem Tag an. Ich war aufgeregt, hoch motiviert und in mir brodelte Siegeslust. Die verstohlenen Blicke von Kageyama gingen mir irgendwann so auf den Nerv, dass ich beschloss, ihn vom Haken zu lassen. "Kags, komm mit.", forderte ich ihn auf und ging in eine ruhige Ecke, weg von den anderen. Tsukki suchte meinen Blick und ich zeigte ihm mit einem Nicken, dass alles in Ordnung sei. Kageyama folgte mir, wie so ein kleiner Dackel. Ich drehte mich zu ihm um, die Arm vor der Brust verschränkt und schaute zu ihm auf. "Jetzt hast du die Möglichkeit, dich bei mir zu entschuldigen. Entweder du nutzt die Chance, oder du lässt es bleiben und kannst mich am Arsch lecken." Ich sah ihn auffordernd an. Er wirkte überfahren, kratzte sich verlegen am Hinterkopf und begann stotternd: "Es tut mir leid, dass ich dich eine Drecksschwuchtel genannt habe und das ich das mit Tsukishima gesagt habe. Ich hab in dem Moment nicht nachgedacht. Kannst du mir bitte verzeiehen?" Er schien es ernst zu meinen. "Das war die lausigste Entschuldigung, die ich je gehört hab, aber ich bin ja ein netter Mensch, also lass ich das mal einfach ruhen. Solltest du aber jemals wieder so einen verfickten Scheiß von dir geben, reiße ich dir eigenhändig die Eier ab.", drohte ich ihm mit meinem schönstem Lächeln im Gesicht. Er wurde blass und griff sich blitzschnell an den Sack. Er nickte ganz schnell und bedankte sich und lief davon. Ich kehrte gut gelaunt zum Team zurück. Tsukki schaute zwischen mir und Kageyama mit hochgezogener Braue hin und her. Ich grinste nur hämisch, ging zu ihm, packte meinen Moony am Kragen, zog ihn zu mir runter und gab ihm provokant vor dem ganzen Team einen Kuss auf die Lippen. Ich drehte mich um, sah jeden Einzelnen an und sagte laut und deutlich: "Wenn sonst irgendjemand ein Problem damit hat, dass der Fahnenmast und ich zusammen sind, könnt ihr es für euch behalten, denn es intressiert mich nicht die Bohne." Tsukki hinter mir kicherte nur und schlang seine Arme um meine Hüfte. "Und jetzt machen wir diese arroganten Arschlöcher da draußen fertig." Das Team jubelte und wir gingen gemeinsam kampfbereit durch die Tür in die große Sporthalle.

Der Sieg gegen Ushijima und Shiratorizawa war nicht nur eine Genugtuung, weil wir vom Asphalt ihm gezeigt hatten, dass es immer jemanden gibt, der besser war als man selbst, sondern auch Balsam für die Seele. Unser Trainer lud uns nach dem Sieg zum Essen ein. Tanaka und Noya versuchten ständig, mich und Moony wegen unserer Beziehung zu befragen, wurden aber von Hitoka ud Shimizu gestoppt. Sie ließen die ein oder andere Anektode über ihre 'M&M's los, immer mit ratlosen Gesichtern der Anderen belohnt. Ich schüttelte nur den Kopf und ließ den Mädels ihren Spaß. Wir trainierten für das Frühlingstunier und waren auch dort recht erfolgreiech. Tsukki und ich blieben über die Oberstufe hinaus zusammen, führten eine Fernbeziehung, als ich nach Brazilien ging und feierten die Hochzeit von Tanaka und Shimizu gemeinsam. Als ich wieder zurück nach Japan kam, machte mir Moony einen Antrag und wir heirateten im engsten Kreis in Californien am Strand. Zwei Jahre nach unserer Hochzeit adoptierten wir unseren Sohn Keisuke, damals drei Wochen alt und zwei Jahre darauf unsere Tochter Haku, ein halbes Jahr alt. Wir sind heute noch glücklich miteinander.

Als ich altersbedingt nicht mehr Volleyball spielen konnte begann ich zuerst Kinder und dann die Mannschaft der Karasunoschule zu trainieren.


ENDE

Heilen zu ZweitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt