14 | Türchen 14

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Friends, ich habs nicht vergessen. Hier kommt Türchen Nummer 14. Heute Nacht habe ich geschrieben und es dadurch einfach verpeilt, um genau 12 Uhr hochzuladen :D

„Es war mir einfach wichtig, dir zu erzählen, warum ich momentan so viel im Kopf habe. Du musst dir aber keine Gedanken machen. Die Sache ist durch."

„Hoffentlich", nuschelte sie, dann nahm sie die Blumen, drückte sich an ihm vorbei und kehrte ins Wohnzimmer zurück.

Er folgte ihr. Sie hatte die Vase gerade auf den Tisch gestellt und fiel wieder in die weichen Polster. Marten tat es ihr gleich.

„Ich habe es ernst gemeint, als ich gesagt habe, dass ich unserer Beziehung gerechter werden will. Jahrelang hast du mir vorgehalten, immer wieder Geheimnisse aus Sachen zu machen. Jetzt erzähle ich es dir schon und es ist auch nicht richtig."

Nika seufzte frustriert, dann drehte sie ihm den Kopf zu.

„Was hast du denn erwartet, was ich sage?"

„Nichts. Aber ich dachte, du siehst, dass ich auf dich zugehe. Das wolltest du doch immer", sagte er ratlos.

„Stimmt."

„Dann mach jetzt keinen Aber-Satz daraus", bat er sie. „Ich wollte nur, dass du verstehst, weshalb ich in den letzten Tagen so angespannt war. Bei mir kam einiges zusammen. Mein schlechtes Gewissen dir gegenüber, weil ich so wenig Zeit für dich hatte, und die Ungewissheit, wie sich die Situation auf dem Kiez entwickelt. Außerdem hatten wir vorgestern noch eine Razzia im Dolls..."

Nika zog eine Augenbraue hoch.

„Und?"

Er zuckte mit den Schultern.

„Nichts, wie immer. Aber es kam einfach alles auf einmal und ich habe es nicht geschafft, mich zusammenzureißen. Tut mir auch leid, dass ich bei Cassie so schlechte Laune hatte. Ich habe das natürlich nicht so gemeint, ich hatte einfach nur den Kopf voll."

Nika runzelte verständnislos die Stirn.

„Was genau meinst du?"

Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen.

„Das, was ich da wegen einem Baby gesagt habe..."

„Was ist damit?", hakte sie nach, legte den Kopf schief und sah ihm erwartungsvoll in die Augen.

„Naja, das hab ich natürlich nicht ernstgemeint. Ich war einfach nur wütend auf die ganze Situation und den Stress, den wir deshalb jetzt wieder am Hals haben. Aber ich will natürlich Kinder mit dir."

Nika zog eine Augenbraue hoch.

„Ach ja?"

Seine Lippen verzogen sich zu einem Strahlen.

„Klar. Zehn von mir aus. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen; also vorausgesetzt, du würdest mit einem hirnlosen Schwachmaten wie mir welche in die Welt setzen wollen..."

„Naja, also...", setzte sie schief grinsend an. Er erwiderte es.

„Du würdest also", schlussfolgerte er zufrieden. Ihre Augen funkelten verräterisch.

„Um ehrlich zu sein-"

Er verdrehte seufzend die Augen.

„Man, mach den Moment jetzt nicht kaputt, okay?", unterbrach er sie ungeduldig. „Ich meine, noch mehr Mühe kann ich mir ja wohl bald echt nicht mehr geben."

Nika runzelte skeptisch die Stirn.

„Mühe", wiederholte sie trocken. Er schmunzelte triumphierend.

„Wie gesagt – ich bin mir meiner Schuld voll bewusst – und deshalb habe ich mir etwas überlegt."

Sie musterte ihn misstrauisch.

„Was denn?", fragte sie unheilvoll. Er lachte.

„Keine Sorge. Was Schönes."

„Mach es doch jetzt nicht so spannend!", forderte sie.

„Wir fahren weg. Nur wir zwei."

„Was? Wann?", platzte es überrascht aus ihr heraus.

„Nach Weihnachten. Ich dachte, nach all dem Stress der letzten Wochen würde es uns ganz guttun, mal rauszukommen und ein bisschen Zeit allein zu verbringen", kommentierte er und sah ihr prüfend in die Augen.

„Das klingt echt toll", bestätigte sie. „Wann geht's denn los?"

„Nach den Feiertagen", erzählte er.

„Und wo geht's hin?", fragte sie neugierig.

„Sag ich dir nicht."

Sie seufzte schwer.

„Ach, komm schon. Mach nicht den John mit mir", forderte sie, doch er ließ sich nicht erweichen.

„Für einen Kuss verrat ich's dir."

Sie lachte auf.

„Nach alledem versuchst du jetzt auch noch, mir Zärtlichkeiten abzupressen?", fragte sie empört. Er lachte ebenfalls.

„Und? Klappt's?"

„Nö!", sagte sie, ehe sie etwas Abstand zwischen ihn und sich selbst brachte, sich in die weichen Polster der Couch drückte und die Arme vor der Brust verschränkte.

„Ach, komm schon", forderte er frech grinsend, beugte sich ihr entgegen und machte den Versuch, sie zu einem Kuss zu bewegen.

„Nö", wiederholte sie und wich aus, als er Anstalten machte, seine Lippen auf ihre zu drücken.

„Komm jetzt her, man", lachte er, dann ließ er sich nicht mehr abwimmeln, schlang seine Arme um sie und drückte ihr einen Kuss auf.

„Dein Bart kratzt. Rasier dich mal", nörgelte sie. Er schüttelte theatralisch seufzend den Kopf.

„Womit hab ich eine wie dich nur verdient?"

„Das frag ich mich bei dir jeden Abend...", konterte sie trocken. Er grinste.

„Ganz schön frech für dein Gesicht", schoss er unbeeindruckt zurück. Sie musterte ihn, die linke Augenbraue hochgezogen.

„Hast du mal in den Spiegel geschaut? Ach nee, kannst du ja gar nicht. Der letzte ist ja gesprungen, als er dich gesehen hat", erwiderte sie nüchtern und brachte ihn einmal mehr zum Lachen.

„Du bist und bleibst ein Miststück", grinste er. „Wenn du so weitermachst, überleg ich mir das nochmal mit dem Kinderkriegen."

„Wo wir gerade darüber reden...", sagte sie, doch er hatte gerade ganz andere Dinge im Kopf. Schließlich kam es ihm wie eine Ewigkeit vor, dass sie das letzte Mal miteinander geschlafen hatten. Doch heute musste er nicht mehr weg, also hatten sie endlich alle Zeit der Welt und er konnte es kaum erwarten, sie auszukosten.

„Später...", murmelte er also, doch bevor Nika protestieren konnte, gab er ihr einen jener Küsse, von denen er wusste, dass sie sie alles andere vergessen ließen.

Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, ich weiß. Ich reg mich selbst drüber auf, wenn ichs lese. Aber immerhin, er will ja auch, scheinbar. Also könnten wir ihn ja auch voll süß überraschen, oder? :D

All I want for Christmas 2 | Adventskalender 2022Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt