15 | Türchen 15

725 66 10
                                    

Hier schnell vor dem Schlafen das Türchen 15 :)

Nika seufzte wohlig, als sie die Augen aufschlug und der Sonne entgegenblinzelte, die durch die noch zugezogenen Vorhänge fiel und den Raum in ein sanftes Licht tauchte. Marten lag schlafend neben ihr, sein Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig mit seinen ruhigen Atemzügen. Nika schmunzelte, während sie ihn einen Moment beobachtete. Seit langer Zeit wirkte er endlich mal wieder entspannt.

Mit einem Kribbeln im Bauch dachte sie an die vergangene Nacht zurück. Sie hätte gelogen, hätte sie gesagt, dass sie die Zweisamkeit mit ihm nicht vermisst hatte. Lächelnd schob sie die Bettdecke zur Seite. Dann rutschte sie an die Bettkante und schnappte sich ihr Handy, um sich leise davonzustehlen.

„Wo willst du denn schon hin?"

Überrascht fuhr sie zu Marten herum. Der lag noch immer auf dem Rücken, die Bettdecke ein Stück heruntergerutscht, und blinzelte ihr müde aus einem Auge entgegen. Nika biss sich ertappt auf die Unterlippe.

„Muss kurz auf die Toilette", schwindelte sie.

„Mit deinem Handy, oder was?", fragte er misstrauisch und deutete mit einem Nicken auf das Smartphone in ihrer Hand.

„Und? Du sitzt manchmal stundenlang damit auf dem Klo", versuchte sie ihn mit einem zuckersüßen Lächeln zu täuschen.

„Hmm", machte er schläfrig, sank in die weichen Kissen zurück, verschränkte einen Arm unter dem Kopf und musterte sie auffordernd. „Bock zu kuscheln?"

„Kuscheln...", wiederholte sie trocken und musterte ihn skeptisch. „Hast du dir im Schlaf den Kopf gestoßen?"

Er seufzte theatralisch.

„Sonst willst du das doch immer. Dir kann man's auch nicht rechtmachen", kommentierte er kopfschüttelnd und entlockte ihr ein Schmunzeln. Sie liebte ihn so sehr, dass sie es nicht in Worte fassen konnte. Kapitulierend legte sie das Handy wieder zur Seite und rutschte an ihn heran. Während sie sich an ihn kuschelte und ihren Kopf zwischen seiner Brust und seiner Schulter bettete, schlang er seinen Arm um ihren Rücken und zog sie dicht an sich heran. Es fühlte sich unbeschreiblich an, einfach mit ihm dazuliegen, so, als hätten sie alle Zeit der Welt. Sein Bart kratzte über ihre Stirn, als er ihr dort einen Kuss aufdrückte.

„Du hast mir gefehlt", nuschelte er in ihr Haar, bevor er seine Augen noch einmal schloss.

„Du mir auch", versicherte sie, dann tat sie es ihm gleich. Eine ganze Weile lagen sie so miteinander da und Nika ließ ihre Fingerspitzen über seine Brust kreisen. Hin und wieder drehten ihre Gedanken sich um die Frage, ob sie es ihm doch jetzt einfach erzählen sollte. Schließlich war dieser Moment so friedlich, dass sie sich fragte, ob es überhaupt einen besseren geben konnte. Doch die Vorstellung, wie sie ihm mit einer entsprechenden Überraschung ein noch größeres Lächeln ins Gesicht zaubern konnte, hielt sie davon ab.

„Sollen wir heute einfach den ganzen Tag im Bett bleiben?"

Erst, als seine heisere Stimme sie aus den Gedanken riss, bemerkte sie, dass er die Augen inzwischen wieder geöffnet hatte und ihr prüfend ins Gesicht schaute. Sie grinste.

„Geht das denn?", wollte sie wissen. Er zuckte mit den Schultern.

„Die Welt wird davon schon nicht untergehen."

„Okay. Es ist offiziell. Du hast dir wirklich im Schlaf den Kopf gestoßen", kommentierte sie trocken und entlockte ihm ein kehliges Lachen.

„Einmal Miststück, immer Miststück."

„Gar nicht wahr", protestierte sie. „Wenn es nach Doris geht, bin ich total gut erzogen."

„Okay, das war's", gab er nüchtern zurück.

„Was meinst du?", hakte sie verständnislos nach. Er deutete an sich herab.

„Eigentlich hatte ich richtig Bock, dich flachzulegen, aber jetzt, wo du deine Mutter erwähnt hast, kann ich das vergessen..."

„Oh mein Gott", lachte sie, ehe sie das Gesicht an seiner Brust vergrub. Als er ebenfalls auflachte, vibrierte sein Brustkorb unter ihr.

„Tut mir leid, okay?", beteuerte sie. „Aber woher hätte ich das wissen sollen?"

Er runzelte die Stirn.

„Dein Ernst, die Frage? Ich kann immer. Erst recht morgens. Gerade du solltest wissen, dass er da steht wie ne eins", sagte er ernst.

„Wenn es danach geht, ist bei dir immer morgens", konterte sie amüsiert. Er zog die Augenbrauen hoch.

„Und? Hast du je darunter gelitten?"

Sie grinste.

„Manchmal."

Er stieß einen empörten Laut aus.

„Wolltest du nicht aufs Klo, oder sowas?"

Sie lachte, als er sie daran erinnerte, dass sie noch ein Telefonat führen wollte. Doch der Moment mit ihm war zu kostbar, ihn einfach so verstreichen zu lassen.

„Gleich", nuschelte sie und kuschelte sich zunächst wieder an ihn. Er ließ es geschehen.

„Okay, aber wenn du ins Bett machst, wechselst du die Bettwäsche."

Also ich würde es ihm ja um die Ohren hauen, aber vielleicht denkt die sich ja was dabei.

All I want for Christmas 2 | Adventskalender 2022Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt