Bill und Sarah

Schluss ?

BILL

Den Rest der Nacht schlief ich wie erwartet schlecht. In Gedanken war ich bei Sarah.
Drei Tage später saß ich wieder in der Eingangshalle und laß. Das tat ich nun öfter, wenn Sarah die Schule verließ. In der Hoffnung sie unauffällig zu treffen.
Die Uhr an der Wand zeigte 23:24 Uhr, als die Tür aufschwang und Sarah zurückkam. Ihre Frisur war ruiniert und der elegante Zweiteiler sah aus, als hätte sie ihn sich nur schnell übergeworfen.
Ganz klar! Milling hatte mehr von ihr gesehen als nur die Teile ihres Körpers, die das Kleid nicht verbarg.
Ich stand auf. Als sie mich sah, wischte sie sich verstohlen die Augen. Hatte sie etwa geweint?
„Hallo Bill.", krächzte sie. Sie kam zu mir herüber und ließ sich am Stamm der Eiche heruntergleiten. Ich setzte mich neben sie. „Willst du reden?", bot ich an, obwohl ich nicht sicher war, ob ich die Antwort hören wollte. Als hätte ich eine Schleuse geöffnet, weinte sie und ich legte ihr den Arm um die Schulter. Nicht verliebt, sondern so, wie ich es bei jedem aus der Claerwater High getan hätte, wenn er so weinte wie Sarah.
Ein paar Minuten später schniefte sie ein letztes Mal, dann sprach sie. „Andy hat mich zu sich eingeladen. Bis jetzt war ich erst einmal bei ihm zu Hause. Der Abend begann wundervoll und wir ..." Sie zögerte. „Schliefen miteinander." Obwohl ich es gewusst hatte traten nun auch mir die Tränen in die Augen und ich musste sie wegblinzeln.
„Dann fragte er mich, ob ich euch für ihn ausspionieren wolle. Doch ich lehnte ab.", fuhr sie mit belegter Stimme fort. „Und er ..."
Sie zog den Rock tiefer nach unten. Was tat sie da? So weit bis ich die Hälfte ihrer Spitzenunterhose bewundern konnte. „Schlug mich.", beendete sie ihren Satz mit zitternder Stimme und zeigte mir ihre Seite. Ein großer blauer Bluterguss hatte sich bereits gebildet und als sie ihre Ärmel hochschob, kamen noch weitere zum Vorschein.
Empört zog ich die Luft ein und sagte eindringlich zu ihr: „So jemand hat dich nicht verdient. Nicht dich. Nicht so eine hübsche und kluge Frau wie dich, Sarah." Sie überhörte die Komplimente und nickte. „Du hast recht.", sagte sie. „Ich muss schlussmachen. Aber wie? Ich habe solche Angst vor ihm!"
Das Klingeln ihres Handys unterbrach uns. „Andy ruft an" stand auf dem Display. „Los, geh ran.", sagte ich, „Bring es hinter dich Sarah. Du schaffst das."
Mit zitternden Fingern hob sie das Handy hoch ...