Verwundet

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BILL
Der Krankenwagen lieferte Sarah in das Krankenhaus von Jackson ein. Dort wurde sie sofort untersucht.
Eine Assistentin schüttelte mir die Hand. „Sind Sie der Mann dieser Frau?", fragte sie freundlich.
„Nein. Der Freund.", korrigierte ich sie lächelnd.
„Dann gehe ich davon aus, er darf mit in das Zimmer?", stellte sie mit meinem fragenden Blick auf Sarah fest.
„Ja. Jederzeit.", sagte Sarah schwach. Während der Fahrt zum Krankenhaus war sie aus der Bewusstlosigkeit aufgewacht.
Die Assistentin schob das Rollbett durch die Notaufnahme und fast sofort kam eine Ärztin. Während die Ärztin im weißen Kittel sie röntgte und das Ultraschallgerät über ihren Oberkörper gleiten ließ, hielt ich Sarahs Hand und ließ sie nicht los.
Auch wenn das vielleicht etwas unangebracht war, bewunderte ich ihren wunderschönen Oberkörper.
Gespannt wartete ich auf das Ergebnis der Untersuchungen. Hoffentlich war es nicht allzu schlimm. Ich spürte eine heiße Wut auf Milling. Was erlaubte sich dieser Idiot eigentlich?
Nach den Untersuchungen geleitete und eine Schwester zu Zimmer Nummer 512. Dort legte sich Sarah auf das frisch bezogene Bett und ich nahm auf dem Stuhl daneben Platz.
„Wie gehts dir, Schatz?", fragte ich besorgt.
„Mein Oberkörper tut weh. Mindestens eine Rippe ist gebrochen schätzte ich. Und ich habe höllische Schmerzen im Bereich der linken Niere.", meinte sie ehrlich.
„Es tut mir so leid. Wäre ich da gewesen ..."
Sie ließ mich nicht ausreden.
„Bill, wenn ich mich nie auf diesen Idioten eingelassen hätte, dann wäre es nie so weit gekommen. Er hat mich von Anfang an nur verletzt. Mehr nicht."
„Was meintest du vorhin damit, dass du nicht ganz freiwillig mit ihm ... mit ihm geschlafen hast? Hat er dich etwa ..." Ich brach ab. Der Gedanke tat mir zu sehr im Herzen weh.
„Nicht direkt.", entgegnete Sarah vorsichtig. „Das was ich dir über mich und Milling je erzählt habe, geht mir sehr nahe. Aber das weißt bestimmt. Aber ich möchte, dass du es erfährst." Ich nickte und war dankbar für ihre Ehrlichkeit und ihr Vertrauen.
„Andy und ich küssten uns, doch es war anders als sonst. Ich hatte mich über ihn informiert und über Menschen gehört, die auf mysteriöse Weise in seinem Umfeld verschwunden sind. Und ich konnte mir schon denken, dass er dahinter steckte. Deshalb wollte ich auch nicht mehr als küssen. Doch er drängte mich und ich ließ es zu. Dann fragte er mich auch noch, ob ich die Schule für ihn ausspionieren möchte. Ich lehnte ab und er schlug mich. Den Rest der Geschichte kennst du ja." Ihre Stimme war leise geworden und sie hatte Tränen in den Augen. Es würde dauern, bis sie das verarbeiten würde.
Ich kam zu ihr und küsste sie auf den Mund. Sie erwiderte den Kuss ohne zu zögern.
„Wenn ich dir zu weit gehe oder zu schnell bin, dann sage es mir bitte. Ich möchte dir nicht wehtun."
„Es tut mir so leid Bill. Du kannst nichts dafür und musst trotzdem auf mich achten."
„Ich liebe dich und nur das zählt. Und dass du mich auch liebst, das reicht mir schon."
Sie zog mich an sich und küsste mich, dann sagte sie: „Ich liebe dich auch Bill."
Ein Arzt betrat den Raum und wir sahen ihm erwartungsvoll entgegen.
„Was sagen die Ergebnisse?", fragte ich, ohne eine Antwort abzuwarten.
Der Arzt räusperte sich und zog Sarahs Unterlagen hervor ...

Bill und SarahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt