Pov Minho
Noch immer etwas verdutzt schaute ich die Tür an. Ich brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass Jisung und ich wirklich nur zu zweit in die Stadt gehen würden. Für andere wäre so etwas nichts Besonderes. Aber nun ja, ich bin halt nicht wie die anderen.
»Falls du dir noch was anderes anziehen willst, solltest du das jetzt machen. Ich gehe schon mal raus.« Mit diesen Worten ließ auch Jisung mich sitzen.
Sofort eilte ich hinterher.Ich folgte Jisung in den Stall, wo er die beiden Pferde, die uns, beziehungsweise eigentlich mir, gehörten. Jisung nahm sie mit und band sie draußen an.
»Kannst du bitte aus dem Schuppen die Satteltaschen holen.«Ich tat, wie mir befolen und ging in den uralten Schuppen. Es war nicht immer ein Schuppen gewesen, denn als ich das Anwesen kaufte, wohnten hier vier Pferde. Die weiteren zwei Pferde, die der Verkäufer aber mitnehmen wollte, hatten im jetzigen Schuppen gewohnt. Damals war es logischerweise noch ein Stall gewesen.
Ich brauchte nicht lange, um zu finden, was ich suchte. Direkt neben dem Pferdezubör lagen die besagten Taschen auf dem staubigen Boden.
Als ich die Taschen zu Jisung brachte, nahm er sie mir gleich ab und ich beobachtete ihn dabei, wie er sie an den Pferdesätteln befestigte. Als er fertig war und meinen Blick anscheinend bemerkt hatte, sagte er schnell »Lass uns los.«
Pov Jisung
Um Minhos intensiven Blick loszuwerden, der mich dazu veranlasste rot zu werden, schwang ich mich auf eines unserer Pferde. Es war ein Schimmel mit einer langen Mähne, die etwas verklettet war.
Ich warf kurz einen prüfenden Blick zu Minho. Er saß mit geradem Rücken auf der rotbräunlichen Stute, auf welcher Felix sonst ritt.
Irgendwie war ich traurig darüber, dass Felix nicht mitkam. Aber wenn er dadurch seine Zweisamkeit mit Hyunjin genießen konnte, akzeptierte ich es. Außerdem gäbe es auch den Hauch einer Chance, dass Minho und ich durch unseren Ausflug vielleicht ein bisschen mehr zusammen geschweißt werden würde.Minho hatte wohl gemerkt, dass ich in Gedanken war, weswegen er sich leise räusperte.
»Natürlich, wir sollten losreiten.«, murmelte ich vor mich hin.Ich griff nach den Zügeln und hielt sie fest in den Händen. Langsam lenkte ich meine Stute in Richtung des Waldweges, der in die Stadt führte.
Durch die Schritte seines Pferdes hörte ich, wie Minho sich hinter mir einreihte.Vorsichtig drückte ich die Seiten meiner Schuhe an die Seiten des weißen Pferdes und es began, schneller zu laufen. Ich drehte mich für ein paar Sekunden um, um zu sehen, ob Minho mir weiterhin folgte. Ich schaute direkt in seine dunklen Augen und es schien so, als ob er nur darauf gewartet hatte, dass ich mich zu ihm drehte. Verlegen wandte ich mich ab. »Der Weg ist recht breit. Du könn... test neben... könntest neben mir reiten...«, stotterte ich. Sofort fügte ich hinzu »Natürlich nur wenn du willst.«
Ich atmete leise, um seine Antwort nicht zu überhören, doch es kam nichts. Hätte ich nicht die Angst gehabt, mich in seinen Augen zu verlieren, sobald ich mich umdrehen würde, hätte ich es auch getan. Aber ich tat es nicht, starrte einfach nur geradeaus.
»Mhm...«
Jetzt drehte ich mich doch um. Minho beschleunigte das Tempo seiner Stute kurz, schaute dabei nur stumm auf seine Hände, die auf den Zügeln lagen und ritt dann schließlich neben mir.
Pov Minho
Der wunderschöne Ausblick auf Jisungs Rücken und seine schlanke Taille hatte mir gereicht. Doch jetzt hatte ich sogar noch das Glück, sein beinahe perfektes Profil zu betrachten.
Wenn das sachte Rütteln durch das Traben meines Pferdes nicht wäre, würde ich glatt denken, dass das hier ein Traum wäre.Zumindest konnte Jisung meinen Charakter nicht absolut zum Kotzen finden. Er war eine sehr ehrliche Person und ich glaubte wohl kaum, dass er seine Frage nur des Anstands wegen gestellt hatte.
-
Auch wenn die ganze Situation angespannt war, hatte Jisung es mit seinen Witzen geschafft, die Stimmung aufzulockern.
Wir waren zwar noch nicht ganz an unserem Ziel angekommen, aber es war ja auch noch vormittags. Langsam, aber stetig wuchs unser Hunger, weswegen wir beschlossen, uns etwas zu suchen.
Durch Zufall stand am Wegrand, dort, wo der Wald endete und die Felder begannen, ein Mann. Daraus, dass seine Haare schon angegraut waren, schloss ich, dass er wohl seine besten Jahre hinter sich haben musste.Als er uns sah, rief er gleich »Frisches Obst und auch Gebäck. Wollen die jungen Reisenden etwas?«
Jisung stoppte sein Pferd und stieg ab. »Äpfel und ein wenig Brot wären gut. Wie viel kostet das?«, fragte er dann.
Der Mann nannte Jisung den Preis und dieser zahlte.
Aus Freundlichkeit fragte der Mann »Wo wollt ihr eigentlich heute noch hin?«
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht erwiderte Jisung »In die Stadt. Wir müssen nur ein paar Einkäufe tätigen.«
Der Unbekannte nickte und meinte »An euer Stelle würde ich mich beeilen. Der Himmel sieht sehr danach auch, dass er heute noch ein paar Regentropfen fallen lässt.«
»Danke, für den Hinweis. Schönen Tag noch.«-
Gegen den Nachmittag hatten wir die nächste richtige Stadt erreicht.
Aufgrund des Hinweis des Mannes, hatten Jisung und ich beschlossen, uns aufzuteilen. Auf diese Weise würde alles schneller gehen.Ich stand gerade vor einem großen Schaufenster, denn dort hatte ich etwas überaus interesantes entdeckt.
Die Kette, die ganz vorne lag hatte einen kleinen Anhänger, der in einem dunkelgelben bis orangen Ton schimmerte. Sie würde perfekt zu der dunkelbraunen Farbe von Jisungs Haaren passen.Ein sanftes Klippern war zu vernehmen, als ich die Tür des Ladens durchschritt. Die Einrichtung war dunkel gehalten und strahlte dennoch etwas warmes und freundliches aus.
Eine kleinere Frau mit ausgeprägten Kurven trat auf mich zu. »Suchen Sie etwas bestimmtes?«
Ich deutete auf die Kette aus dem Schaufenster. »Ich möchte diese Kette kaufen.«Bevor ich mich versah, stand ich mit einer kleinen Schachtel und weniger Geld in meiner Tasche wieder vor dem Schaufenster.
Ich schlug mir meine eine Hand vors Gesicht und schüttelte meinen Kopf. Wieso hatte ich sie nur gekauft. Ich hätte niemals den Mut, sie Jisung zu geben. Gerade wollte ich wieder den Laden betreten, als ich von hinten angetippt wurde. »Hast du alles besorgt?«Während ich mich umdrehte, ließ ich die dunkle Schachtel in meiner Manteltasche verschwinden. Ohne etwas zu sagen, nickte ich.
Hai. Hai. Findet ihr die Geschichte bis jetzt gut? Verbesserungsvorschläge bitte immer äußern, falls ihr welche habt. Außerdem, sollte ich mehr aus Jisungs Sicht schreiben? Im Moment schreibe ich ja überwiegend aus Minhos Sicht.
Das wars auch schon. Bye. <3
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Loving each other ᵐᶤᶰˢᵘᶰᵍ
FanfictionAls Hyunjin von Minhos Gefühlen für Jisung erfährt, setzt er sich ein Ziel. Er will seinen Kumpel dazu bringen, Jisung zu umwerben, da es vielleicht bald zu spät für ihn sein könnte. »Ich vermute stark, dass du hier bist, weil du beschlossen hast, d...