12 - Enjoying

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Pov Jisung

Gemeinsam gingen wir nach unten, als wir ein bisschen gegessen hatten.

»Wollen wir als erstes backen oder raus gehen?«, fragte ich Minho. Ich drehte mich zu ihm und wartete auf eine Antwort.
»Ich würde vorschlagen, wir backen zuerst. Wenn wir dann mittags oder so spazieren gehen, scheint vielleicht sogar die Sonne.«

Ich nickte. »Lass mich kurz die ganzen Zutaten holen.«

Sobald ich alles beisammen hatte, winkte ich Minho zu mir. Er stellte sich neben mich.
»Ärmel hochkrempeln und Hände waschen!«, befiel ich ihm.
Minho fing an zu grinsen. »Alles klar, Meister.«
Ich errötete und schämte mich innerlich ein wenig dafür, dass ich gerade so dominant gesprochen hatte.

Schnell machte ich alles, was wir zum Backen benötigten, in einen großen Behälter.
Ich drückte etwas in die Hand von Minho und sagte »Du hast gerade die Ehre erhalten umzurühren.«

Minho tat fleißig das, was ich ihm aufgetragen hatte und nach und nach mixte sich die Zutaten zu einem Teig.
Minhos Gesicht war angestrengt. »Ich habe keine Lust mehr zu rühren. Mein ganzer Arm tut weh.«, meckerte er.
Ich lachte kurz. »Als Bäcker muss man manchmal auch leiden. Finde dich damit ab.«
»Sei nicht so gemein.«, warf Minho mir an den Kopf und grinste dann.

-

Sobald die Kekse fertig gebacken waren, zogen wir uns noch etwas drüber.
Ich öffnete die Tür und ein kalter Windhauch kam mir entgegen. Langsam atmete ich die rein und frische Luft ein.

Ich wartete kurz auf Minho, um loszugehen, denn er wollte mir noch etwas zeigen.

Minho und ich liefen schließlich in Richtung Wald.
»Wo gehen wir eigentlich hin?«, fragte ich ihn in der Hoffnung, eine Antwort zu bekommen.
»Überraschung. Wenn es dir sage, ist es doch gar nicht mehr spannend.«
Beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust, als Minho mir etwas vor den Mund hielt. Ich blickte auf einen von den Keksen, die wir vorher gebacken hatten.
Zügig öffnete ich den Mund wie ein junger Vogel. Minho schob den Keks in mein aufgesperrtes Maul. Dabei streifte sein Finger meine Lippe, die daraufhin anfing zu kribbeln.

Sobald mein Mund wieder leer war, fragte ich »Hast du noch einen?«
Minho lachte und rannte los. »Wenn du noch einen willst, musst du ihn dir holen.«
Mit großem Eifer verfolgte ich ihn. Mein Hand fing seine und wir verfielen wieder in ein angenehmes Gehtempo.
Unsere Finger verschränkten sich. Mit seinem Daumen streichelte Minho meinen Handrücken, was mir einen wohligen Schauer verpasste.

Pov Minho

Schon eine gute Weile liefen wir durch den, bis auf Vogelgeräusche, stillen Wald. Ich hatte nicht einmal gemerkt, wie unsere Hände zueinander gefunden hatten und doch gefiel es mir. Jisung schien es nicht anders zu gehen, immerhin löste er sich nicht von mir.

Da wir in wenigen Metern da waren, stellte ich mich hinter Jisung und hielt im mit meinen Händen die Augen zu. Er lachte und fragte »Was soll das?«
»Wir sind gleich da.«, flüsterte ich ruhig.
Vorsichtig drückte ich mein Körper nach vorne, um Jisung damit zu signalisieren, dass er vorwärts laufen sollte. Zaghaft machte er einige Schritte und ich meinte »Gut so. Nur noch ein paar Schritte.«
Ich führte Jisung zwischen zwei Bäumen hindurch, die vorher alles verdeckt hatten.

Langsam nahm ich meine Hände weg. »«Und?
Jisung drehte sich zu mir und in seinen Augen konnte man sehen, wie überrascht er war. »Dieser Ort ist wunderschön.«

Zusammen gingen wir um den See, von welchem mir Hyunjin erzählt hatte. Jisung starrte in das klare blaue Wasser und noch immer war er überaus fasziniert.

Wir setzten uns am Rand auf einen großen Stein. Und als wäre es geplant gewesen, ließ sich genau in diesem Moment die Sonne, die vorher hinter den Wolken gewesen war, blicken.
Sie begrüßend, hielt ich mein Gesicht in Richtung Baumkronen und Himmel. Aus meinem komplett entspannten Zustand wurde ich gerissen, weil Jisung mir seine Hand hin hielt und sagte »Hey. Du hast mir was versprochen.«

Ich holte aus meiner kleinen Tasche einen Keks, den ich auf Jisungs flache Handfläche legte. Einen weiteren schob ich mir selber in den Mund.

Als mein Mund wieder leer war, fragte ich »Jisung?«
Der eben angesprochene schaute zu mir. »Mhm?«
Da ich jetzt seine Aufmerksamkeit hatte, sprach ich weiter. »Eigentlich wollte ich es dir an deinem Geburtstag geben, aber ich hab's vergessen.«
Vorsichtig überreichte ich Jisung die winzige Schachtel.

Neugierig öffnete er sie. Er starrte auf den Inhalt und lächelte mich dann an. »Sie ist wunderschön.«
Es freute mich, dass die Kette Jisung gefiel und ich lächelte vor mich hin.
Jisungs melodische Stimme riss mich aus meinen Gedanken, denn er fragte mich »Kannst du sie mir um machen?«
Ich nickte und Jisung drehte sich so, dass ich die Kette gut hinter seinem Nacken verschließen konnte.

Ich legte sie vorsichtig um seinen Hals und schloss den Verschluss wieder.

Jisung drehte sich wieder zu mir.
Ich lächelte sanft und sagte »Steht dir.«

»D~danke. Sie gefällt mir wirklich.«

Ich glaubte, einem seichten Rotschimmer auf Jisungs Wangen erkennen zu können.

-

Als die Dämmerung begann, gingen wir wieder zurück.

Auch diesen Abend kam Jisung in mein Bett.
Ohne ein Gewitter.
Ohne einen Einbrecher.
Er war einfach so gekommen.

Bis spät in die Nacht redeten wir und ich genoss seine Nähe und seine Gesellschaft wirklich.

Es endete damit, dass wir kuschelnd nebeneinander lagen.
Stille herrschte, während ich überlegte.
Wieso lagen wir so eng aneinander und wieso schien das so normal?

Ich spürte Jisungs Atem an meinem Hals und es fühlte sich an, als würde er immer heißer werden.
Plötzlich spürte ich nicht nur seinen Atem. Seine weichen Lippen lagen an meiner Haut und verweilten dort einfach.

Funfact: Eigentlich sollte es in diesem Kapitel noch nicht so weit kommen, aber ich halt selbst voll ungeduldig.
Außerdem habe ich eine Bomben Idee für eine neue Story, die ich auch schon angefangen habe.

Btw sorry für das späte Update, ich habe es voll verpeilt...

Loving each other ᵐᶤᶰˢᵘᶰᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt