20 - Parfume

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Pov Minho

Nach einer gefühlt endlosen Reise zurück nach Hause, ohne Pferde, musste wir Hyunlix auch noch ewig erklären, wieso wir nicht früher wieder da gewesen waren.

Felix hielt Jisung gerade eine Predigt darüber, welch große Sorgen er sich gemacht hatte, als Hyunjin mich fragte »Und? Hast du wenigstens Fortschritte mit Jisung gemacht?«
»Joa. Also er hat gestern gesagt, dass er es zumindest mit mir versuchen würde.«, antworte ich.

Nachdenkend runzelte mein bester Freund seine Stirn. Also wären wir in einem richtigen Verhör, fragte er mich »Also seid ihr jetzt richtig zusammen?«
Da ich es selber nicht so richtig wusste, drehte ich mich schwungvoll in die Richtung von Felix und Jisung. »Sind wir jetzt eigentlich zusammen?«
Während Jisung damit beschäftigt war, seine Antwort vor sich hin zu stammeln, sprang Felix aufgeregt durch den Raum. »O mein Gott! Ihr seid zusammen?!«

Jisung hielt seinen besten Freund am Arm fest. »Hey, das hat hier niemand gesagt!«
Ich drehte mich zurück zu Hyunjin und zuckte mit den Schultern »Ich schätze schon. Immerhin haben wir uns schon etliche Male geküsst.«
»Ich will dich nicht enttäuschen, aber das muss noch gar nichts heißen. Felix hat mir auch schon einen gebl-« Felix hielt peinlich berührt den Mund seines Mannes zu und ich war ihm echt dankbar.
»Ehrlich Hyunjin. Ich schätze deine Meinung wirklich sehr, aber so detailliert wollte ich es eigentlich nicht wissen.«

-

Ich konnte Jisungs Herzschlag spüren, so nah lag er an mir. Diesmal kuschelten wir auf dem vergleichsweise weichen Bett anstatt auf einem Höhlenboden.

»Um auf die Frage von vorhin zurück zu kommen: sind wir jetzt wirklich zusammen?«, stellte ich die Frage, die mir seit dem Nahmittag auf der Zunge lag.
»Wenn- wenn du es so willst, dann j-ja?.«, erwiderte Jisung.
Ich drehte mein Kopf in seine Richtung. Das einzige, was Blickkontakt verhinderte, war die uns umhüllende Dunkelheit. »Es ist egal, was ich möchte. Die Frage ist, ob du auch wirklich mit mir zusammen sein willst, ob du es nicht nur tust, um mich glücklich zu machen.«

»Ich weiß, es klang gerade nicht so, aber ja, ich möchte wirklich mit dir zusammen sein. Ich habe mich jetzt entschieden. Und ich habe dich gewählt.«, flüsterte Jisung. Dann vereinte er seine Lippen mit den meinen.
»Danke.«, hauchte ich gegen seinen Mund.
Er legte seinen Kopf in meine Halsbeuge und nicht lange später hörte ich ihn ruhig atmen.

-

Heute war der 25. Oktober, mein Geburtstag.
Die Beziehung von Jisung und mir hielt jetzt schon seit 31 Tagen. Das mag zwar nicht besonders lange sein, aber ich war echt froh, dass Jisung mich noch immer ertrug. Erstaunlicherweise hatte ich auch nicht das Gefühl, als wollte Jisung mich loswerden. Wir waren durch unsere Beziehung nur noch mehr zusammengewachsen und das machte mich wirklich glücklich.

Ich starrte gerade durch das Fenster raus, als sich etwas neben mir bewegte. Jisung wachte auch langsam auf.
Er grinste mich an »Hey, Geburtstagskind.«
»Sicher, dass es in Ordnung ist, mich ein Kind zu nennen, wenn du doch jünger bist?«
Jisung kicherte ganz leise, krabbelte aus unserem Bett und ging zu einer Kommode. »Hier. Ich habe auch ein kleines Geschenk für dich.«

Ich öffnete das Päckchen und fand darin ein dunkles Hemd vor.
Jisung deute auf das Hemd und sagte »Ich habe es nur durch Zufall gesehen und dachte, es würde dir echt gut stehen.«
»Danke, Jisung.«, erwiderte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Anerkennend nickte er.
Als wäre Jisung gerade in diesem Moment etwas wieder eingefallen, sprang er auf. Meine Hand wurde gegriffen und er wollte mich eindeutig mitzuehen. »Komm mit, Minho. Ich habe gestern auch noch einen Kuchen für dich gebacken. Felix hat mir dabei geholfen.«

Schließlich hatte mich Jisung bis nach unten gezerrt, wo Felix und Hyunjin bereits mit dem Kuchen warteten. Gleichzeitig riefen die beiden »Alles Gute zum Geburtstag!«
Ich wollte mich gerade bedanken, als Hyunjin meinte »Das Hemd sieht gut an dir aus.« Daraufhin legte Jisung einen Arm um mich und sagte »Ich teile zwar deine Meinung, Hyunjin, aber er ist jetzt meins.« Nach kurzem Schweigen fügte er hinzu »Mach lieber deinem eigenen Ehemann Komplimente.«
Hyunjin drehte sich zu Felix und legte sich seine eigene Hand auf die Brust. »Felix, mein Ehemann, du siehst, genau wie alle anderen Tage, auch heute wieder bezaubernd aus. Manchmal denke ich, ich hätte es niemals verdient, so eine engelsgleiche Schönheit wie dich geheiratet zu haben.«
Als Hyunjin seine Rede beendet hatte, wurde der Raum von einem wohltuendem Gelächter ausgefüllt.

Wir setzten uns alle an den Tisch und aßen gemeinsam den Kuchen, den Felix und Jisung gemacht hatten. Hyunjin meinte mit halbvollem Mund »Mhm, schmeckt voll lecker.« Ich nickte und sagte »Ja, den habt ihr wirklich gut hinbekommen.«

-

Obwohl heute mein Geburtstag war, hatte ich noch etwas vor. Denn als der Tag langsam sein Ende nahm musste ich noch eine äußerst wichtige Angelegenheit erledigen.

Unsere Pferde hatten glücklicherweise den Weg zurück zu uns gefunden, weswegen es mir erspart blieb, zu laufen. Ich ritt los in Richtung der Stadt.

Nach einem einstündigen Ritt stoppte ich mein Pferd. Hier, in einem Vorort der großen Stadt, wohnte eine Person, mit welcher ich schon oft Handel betrieben hatte. Ich würde uns nicht unbedingt als Freunde bezeichnen, aber der Begriff "Bekannte" passte ganz gut.

Ich öffnete die Tür zu ihrem kleinen Geschäft und sofort strömte mir der grauenvolle Geruch eines äußerst starken Damenparfüms entgegen. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht gleich zu würgen.
Momo, die Ladenbesitzerin und meine "Bekannte", kam mit langsamen Schritten auf mich zu. »Hey, Minho.«
Auf Smalltalk verzichtend fragte ich »Bist du fertig geworden?«

Ich hab Mal ne kurze Frage:
Was findet ihr besser? Kurze Kapitel (ca. 700-900 Wörter, also so wie jetzt) oder längere Kapitel (ca. 1500 Wörter)

Loving each other ᵐᶤᶰˢᵘᶰᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt