21 - Secrets

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Pov Minho

Der Gestank des Parfüms wurde stärker und plötzlich stand eine Dame in einem sehr knappen Kleid sehr dich neben mir. Ich rückte von ihr weg, als sie fragte »Was ist dein Name, gutaussehender Mann?«
Momo rollte mit den Augen. »Verpiss dich. Er wird in ein paar Tagen verlobt sein. Außerdem hast du bei ihm, genauso wie bei anderen Männern keine Chance, solange du dieses stinkende Parfüm trägst. «
Die Fremde tat so, als würde sie gleich losheulen. Dann rannte sie dramatisch in ein Hinterzimmer.

»Ignorier sie einfach. Sie nervt mich auch schon seit dem ersten Tag, seit dem sie hier ist. Sie braucht einfach jedermanns Aufmerksamkeit.«, meinte Momo.
Dann reichte sie mir eine kleine geöffnete Schachtel. »Ich hoffe, sie gefallen dir.«
Überwältig von der Schönheit der beiden Schmuckstücke nickte ich. »Ja, sie sind perfekt. Danke.« Ich gab Momo das Geld, welches wir von Anfang an als Preis besprochen hatten und ging wieder.

Als ich draußen mit dem Schächtelchen in meiner Tasche auf dem Pferd saß, haftete noch immer der ekelhafte Geruch an mir.

-

Pov Jisung

Seit dem späten Nachmittag war Minho bereits weg. Langsam begann ich, mir Sorgen zu machen.
Ich nahm die dampfende Tasse vor mir in die Hand und trank einen Schluck. Ich verbrannte mir aufgrund der Hitze des Getränks die Zunge, fluchte. Hoffentlich würde es mir wenigstens die Sorgen wegbrennen.
Ich lauschte dem beruhigenden Geräusch des Regens, welches von außen ins Haus schallte.

Es klopfte, die Tür öffnete sich.

Ein bis auf die Knochen durchnässter Minho trat herein. Ich eilte auf ihn zu und umarmte ihn. Sein Körper fühlte sich kalt an und er zitterte leicht.
»O Gott, Minho. Komm schnell nach oben, du musst dich umziehen, bevor du mir noch krank wirst.«, meinte ich.
Wortlos nickte er und ich zog ihn mit mir in unser Zimmer.

Sofort streifte ich ihm das durchsichtige Hemd von der Schultern, während er sich an seiner Hose zu schaffen machte.
Sorgfältig wickelte ich ihn in eine große Decke ein.
Ich war schon fast wieder durch die Tür, als ich sagte »Komme gleich wieder.«

Mit dem Getränk, welches eigentlich für mich war, betrat ich dann das Zimmer. Ich drückte er Minho in die Hand und wies ihn daraufhin, dass er aufpassen sollte, weil es noch sehr heiß war.

Dann setzte ich mich neben ihn auf unser Bett. »Ich habe mir Sorgen gemacht um dich.«
»Sorry.«, entschuldigte er sich trocken, während er in das Getränk starrte.
Ich nahm seine eine Hand und erwiderte »Alles gut. Hauptsache, du bist jetzt wieder hier.«

Ich schloss die Tür, zog mich um und legte mich ins Bett.
Ich schaute Minho an und flüsterte »Wir sollten schlafen, es war ein langer Tag für dich.«

Minho hatte das Heißgetränk weggestellt und lag nun neben mir.
Ich rutschte näher zu ihm. »Komm, ich wärme dich.«
Daraufhin legte Minho seinen Kopf an meine Brust. Meine Arme lagen um ihn, mein Kinn auf seinem Kopf. Der ekelhaft, stinkende Geruch eines Damenparfüms blieb mir dabei nicht unbemerkt.

-

Als ich am nächsten Morgen Aufstand, war Minho nicht mehr neben mir. Dafür traf ich dann in der Küche an. Genauso wie Felix.

Das Damenparfüm vernebelte mir noch immer den Kopf. Und dabei ging es nicht nur um den Geruch an sich.
Geradeaus fragte ich Minho »Wo und mit wem warst du gestern Abend eigentlich?«
»Bei einer alten Bekannten, ein bisschen außerhalb der Stadt.«, antworte Minho sachlich.
Sichtlich genervt darüber, dass Minho sich mit einer Frau getroffen hatte, sagte ich »Nun ja. Wenn du dich das nächste Mal abends mit ihr triffts, kannst du ihr sagen, ihr Parfürm stinkt höllisch.«

»Um ehrlich zu sein, ich weiß, dass es stinkt, aber es ist nicht ihres.«
Eifersüchtig lachte ich leise. »Du hast dich also abends auch noch mit zwei Damen getroffen. Was war denn der Anlass?«

Minho kam einen Schritt auf mich zu. »Das kann ich dir leider nicht sagen, aber vertrau mir.«
Nun mischte sich Felix ein. »Vertrau ihm.«

Misstrauisch schaute ich zwischen den beiden hin und her.
»Ist das doch schön, wenn dein fester Freund jemand anderem Geheimniss anvertraut, aber dir selbst nicht.«

Beleidigt stampfte ich die Treppe wieder hoch. Dabei begegnete ich Hyunjin. Ich konnte noch hören, wie er fragte »Hat der seine Tage oder was ist los?«

Im Zimmer setzte ich mich auf das Bett von Minho und mir.
Ja, ich hatte wahrscheinlich überreagiert. Die Gefühle für Minho überwältigten mich einfach immer noch zu sehr. Ich war überfordert mit der Situation. Einerseits wollte ich mehr mit ihm machen, alle seine Seiten kennenlernen und ihm alle meine Geheimnisse, Gedanken und Gefühle anvertrauen. Andererseits wollte ich mich manchmal in einer Ecke verkriechen und meine Gefühle vergraben, mich vor ihm und der Welt verschließen.

Ich vernahm ein leises Klopfen und wenige Sekunden später kam Felix zu mir. Er setzte sich aufs Bett.
»Weißt du Ji, bitte vertrau Minho. Ich verspreche dir, du wirst erfahren, was er dort an diesem Abend gemacht hat. Und wenn du es dann weißt, wirst du dich freuen. Es ist wirklich etwas schönes, aber es ist eine Überraschung, also hab Vertrauen in ihn.«

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Darum nickte ich nur.
Gemeinsam gingen wir wieder zu den anderen nach unten.

Felix rammte mir seinen Ellenbogen in die Seite und gab mir seinen "Entschuldige-dich-Blick".

Ich blickte Minho schüchtern an. Das Missverständnis war mir ein wenig peinlich.
»Sorry.«, murmelte ich. »Ich hätte nicht nachfragen sollen. Ich kann dich nicht dazu zwingen, mir all deine Geheimnisse zu verraten.«

Minho blickte mich skeptisch an.

Loving each other ᵐᶤᶰˢᵘᶰᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt