7 - 14th of September

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Pov Jisung

Als Minho das Badezimmer wieder verließ, lag ich bereits auf meiner Seite des Bettes. Ich hatte mir die linke ausgesucht.
Ohne etwas zu sagen, legte sich Minho neben mich.

Leise gähnte ich vor Müdigkeit. Nach diesem langen Tag war ich wirklich froh, endlich im Bett liegen zu können. Auch, wenn es anders als geplant abgelaufen war, konnte ich zumindest für den Moment entspannen.
Ich schloss meine Augen und lauschte den Regentropfen, wie sie auf das Pflaster vor dem Lokal aufprallten.

Wie aus dem Nichts, hörte ich ein nicht in das Muster passende Geräusch. Es hatte gedonnert.
Vor Schreck krallte ich meine Hand in den Stoff von Minhos Oberteil. »Kann ich bitte deine Hand halten?«
Obwohl es dunkel war, sah ich, wie Minho sich zu mir drehte. Entgegen dem, was ich erwartet hatte, legte er wirklich seine große Hand auf das Lacken vor mir. Ich ergriff sie. »Danke.«, wisperte ich.
Ich bekam keine Antwort.

Minho hatte seine Augen inzwischen geschlossen. Dennoch hielt er weiterhin fest meine Hand, während ich seine Gesichtszüge studierte.
Langsam machte auch ich meine Augen zu. Aufgrund meiner Müdigkeit, brauchte es nicht lange, bis ich einschlief.

-

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war die andere Bettseite leer. Mit müden Augen scannte ich das Zimmer ab.
In genau diesem Moment öffnete sich die Tür und Minho trat mit einem Tablet ein. »Ich habe schon Essen von unten geholt.«, begründete er seine Abwesenheit. Ich nickte und setzte mich ans Fußende des Bettes. Minho nahm neben mir Platz und begann zu essen.
Während auch ich den Mund voll hatte, hörte ich, wie er murmelte »Dein Essen ist besser.«
Ohne darauf einzugehen, kicherte ich leise. Nur vier Worte, und doch machte dieses Kompliment den Morgen so viel besser.

Nachdem wir fertig gegessen hatten, holten wir unseren Pferde ab.
Um einkaufen zu gehen, waren sie für ein bisschen Geld bei einem älteren Pärchen untergekommen. Wir haben den Leuten mehr Bezahlung, als ursprünglich geplant. Immerhin hatten sie unsere Stuten auf länger betreut, als es abgesprochen war.

Pov Minho

Ohne einen weiteren Zwischenfall ritten wir dann, samt Einkäufen, zurück nach Hause.

Auch die restliche Woche verlief recht ereignislos. Zumindest bis zum 14. September.

Zu viert saßen wir also auf einer kleinen, aber hübschen Wiese. Das Wetter war klar, obwohl es schon fast Herbst war und es war auch nicht zu kalt. Vereinzelt ließ sich sogar die Sonne blicken, als würde sie wissen, dass Jisung heute seinen großen Tag hatte.
Felix für den Geburtstag seines besten Freundes wieder einmal Keske gemacht und außerdem gemeinsam mit Hyunjin ein Picknick vorbereitet.

Wir hatten es uns gerade auf der Decke gemütlich gemacht, als Felix Jisung eine Schachtel hinhielt. »Hier. Das ist mein Geschenk an dich.«
Voller Vorfreude zog Jisung an der Schleife, die um die Schachtel gebunden war. Das Band fiel herunter und er klappte die winzige Schachtel auf. Jisungs Augen fingen an, zu strahlen. »Der ist wunderschön. Danke Felix.« Jisung umarmte seinen besten Freund und steckte sich dann den Ring, den er bekommen hatte an den Finger.

Felix hielt seine Hand in die Luft und sagte lächelnd »Schau! Ich trage den gleichen.«
Hyunjin drückte Felix einen Kuss auf die Wange und meinte »Willst du mich etwa eifersüchtig machen?«
Felix schüttelte den Kopf. »Ach Jinnie«. Er blickte zu Hyunjin und lächelte. »Das sind doch bloß Freundschaftsringe. Dafür haben wir doch unsere Eheringe. Reicht dir das nicht?«
Als Hyunjin Felix richtig küsste und flüsterte »Ich hab dich lieb.«, färbten sich Felix Wangen rosa.

Als ich dieses glückliche Ehepaar so beobachte, zog sich mein Herz krampfhaft zusammen. Wie gerne ich doch eine Bindung dieser Art mit Jisung hätte.

Zusammen aßen wir dann, was Felix und Hyunjin eingepackt hatten, während Felix lustige Geschichten über Jisung erzählte. Während Jisung rot vor Scham war, hatte ich ein Lächeln im Gesicht.
Besonders witzig war die Geschichte, wie Felix und er sich, als sie acht Jahre alt gewesen waren, an einem anderen Kind rächen wollten, da es Olivia geärgert hatte. Jisung und Felix waren ihm hinterher gerannt und hatten Drohungen hinterher gerufen. Als das Kind schließlich stehen geblieben war, hatten sie bemerkt, dass es nicht das war, welches Olivia gehänselt hatte. Das arme Kind hatte wahrscheinlich immer noch Albträume wegen der beiden.

Nach vielen lustigen Offentbarungen und mit einem vollen Magen, beschlossen wir, zurück zum Haus zu gehen. Es wurde bereits dunkel und die Luft war inzwischen stark abgekühlt.

Morgen war Felix Geburtstag, weswegen wir die komplette Nacht wach bleiben wollten, um rein zu feiern.

Später als sonst aßen wir richtiges Abendessen und spielten Spiele. Bis kurz vor um elf schafften wir es tatsächlich, uns gut wach zu halten. Doch irgenwann ließ unser Druchaltevermögen nach. Hyunjin, der der Meinung war, wir bräuchten es, stand auf und holte Alkohol.
Reihrum goss er jeden ein Glas ein. Hyunjin hob seine Hand mit dem Glas und wir stießen alle an. Trotz meines unguten Bauchgefühls, trank ich auch den Inhalt meines Glases.

Nach gar nicht so langer Zeit hatte Jisung schon einige Gläser herunter gekippt, während er etwas davon brabbelte, er müsste die letzten Minuten seines Geburtstages noch mal richtig genießen. Wir alle hatten nicht einmal bemerkt, wie schnell er all das Zeug weggetrunken hatte. Langsam beschlich mich ein schlechtes Gewissen, da ich ihn nicht davon abgehalten hatte.
Felix erhob sich, zog Jisung mit sich und sagte »Ich glaube, wir gehen jetzt ins Bett. Mit rein feiern wird das wohl Nichts mehr.«

Ich schaute Jisung hinterher, während er mir zuwinkte und »Sschhü~üssss« säuselte.
Danach wandte ich mich zu Hyunjin und meinte »Na dann bis morgen. Ich werde auch ins Bett gehen.«

Hier ein Kapitel. Kommt mal früher als sonst, weil ja morgen (diese Nacht?) Nikolaus ist. So als Mini Geschenk.

Loving each other ᵐᶤᶰˢᵘᶰᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt