23 - Engagement

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Pov Minho

Mein Herz klopfte wild in meiner Brust. Unser große Moment war endlich gekommen.

Pov Jisung

Meine Augen waren mit einem Tuch verbunden. An meiner linken Seite lief Felix, an der anderen Hyunjin. Sie führten mich schon seit einer Weile und ich hatte keine Ahnung, wo es hinging.

Nun gingen Felix und Hyunjin ein Stück zurück. Felix sagte »Du kannst die Augenbinde jetzt abnehmen.«

Ich zog die Augenbinde von meinem Gesicht.
Wieder einmal bewunderte ich die schöne Szenerie des See und den paar Felsen, die im Wald lagen.
Doch das, was davor war, war noch viel atemberaubender als die Landschaft. Minho. Auf einem Knie vor mir. Eine kleine, offene Schachtel in der Hand.

Ich hielt mir meine Hände vor den Mund und atmete überrascht aus. Ich hatte eine Anhnung, was passieren würde, und doch schien es so undenkbar.
»Willst du mein Verlobter sein?«
Meine Kinnlade fiel ein wenig nach unten und Tränen kamen aus meinen Augen. Ich warf mich auf Minho rauf, umarmte ihn.
»O mein Gott. Ja, natürlich.«

Ich hörte, wie Minho erleichtert ausatmete. Dann lösten wir uns ein wenig aus unserer Umarmung, nur damit mich Minho daraufhin in einen leidenschaftlichen Kuss verwickeln konnte. Der Kuss dauerte an und ich spürte nun auch Minhos salzige Tränen auf meinen Lippen.
Ich zog mich ein Stück zurück, legte meine Hand an seine Wange, lächelte. »Ist doch gut. Du musst nicht weinen.«
Minho schniefte leise. »Ich- freue mich nur gerade- so.«

Mit seinen zittrigen Händen nahm er meine Hand und stecke mir den Ring an den Finger.
Ich staunte »Er ist wirklich schön.« Glücklich grinste ich und meinte dann »Jetzt bist du dran.«
Wie er es gerade bei mir getan hatte, nahm ich seine Hand und schob ihm den zweiten Ring auf den Ringfinger.

Als ich wieder aufschaute, bemerkte ich, dass Minho mich lächelnd beobachtete. Ich lächelte zurück. »Dankeschön.«
Minho schüttelte ganz leicht mit dem Kopf. »Eigentlich muss ich mich bedanken. Danke, dass du "Ja" gesagt hast.«

Ich verschränkte meine Hand mit Minhos. Als ich aufstand und ihn dabei mit mir nach oben zog, waren Felix und Hyunjin bereits wieder verschwunden.
Gemächlich liefen Minho und ich zurück zu unserem Haus.

-

Wir standen in unserem Zimmer. Ich küsste Minho und murmelte gegen seine Lippen »Ich bin so froh, dich kennengelernt zu haben.«
Ich schob ihn weiter in Richtung Bett und begann, mein Hemd zu öffnen. Meine Zunge glitt langsam in seinen Mund.
Minho ging einen kleinen Schritt zurück und hielt meine Hand auf, welche mittlerweile fast alle Knöpfe meines Oberteils aufgeknöpft hatte. »Ich- Wir sollten wieder zu Felix und Hyunjin gehen.«
Minho schaute mir in die Augen und ging dann einfach. Wollte er meinen Köper nicht? Wollte er nicht auch diese Art der Liebe mit mir spüren?

Ich knöpfte mein Hemd wieder bis oben zu, setzte mich aufs Bett.
Eigentlich war mir jetzt zum Weinen zu Mute. Er hatte sich mit mir verlobt und dennoch hatte ich das Gefühl, er wollte mich in sexueller Hinsicht nicht.

Ich verließ auch den Raum und machte mich auf den Weg in die Küche.
Ich ließ mir nichts anmerken und setzte mich einfach zu den anderen.
»Und? Wann ist die Hochzeit?«, fragte Hyunjin vorwitzig.
Rebellisch fragte Minho »Und? Wann kommen eure Kinder?«
Felix lächelte und meinte »Tatsächlich hatten wir schon Überlegungen, ob wir Kinder adoptieren. Da draußen gibt es so viele, die kein Zuhause haben, wir könnten ihnen eines schenken.«
Hyunjin nickte. »Aber wir haben Bedenken, weil wir nicht genau wissen, wie es für Kinder ist, wenn sie anstatt Mutter und Vater, zwei, bzw mit euch vier, Väter hätten.«

Meine Miene heiterte sich auf. »Klar. Es wäre bestimmt schön, Kinder in unseren Haushalt zu bringen.«
»Ich denke, Hyunjin und ich werden morgen dem nächsten Waisenhaus einen Besuch abstatten.«, meinte nun Felix.
Ich nickte. »Das ist gut.«

-

Ich lag wach neben Minho. Ich starrte an die Zimmerdecke und überlegte laut. »Warum willst du mich eigentlich nicht?«, murmelte ich.
»Wie kommst du darauf?« Unerwartet kam eine Gegenfrage.
Stutzig schaute ich zur Seite. Minho lag in meine Richtung gedreht auf der Seite und schaute mich an.

Völlig aus der Bahn geworfen stotterte ich »Es- ich habe das- Gefühl, du willst meinen Köper n-nicht.« Peinlich berührt, weil ich es ihm gerade gestand, blickte ich demonstrativ weg. »Als ich vorhin einen Schritt weiter gehen wollte, hast du mich so abgeblockt. Ich weiß natürlich, dass eine Beziehung nicht nur aus Sex besteht, aber ich habe auch Bedürfnisse und ich will dich. Letztens hast du mich heiß gemacht und bist einfach gegangen. Wir sind verlobt und weiter als bis zum Küssen sind wir nicht gekommen.«

Minho sah aus, als würde er jeden Moment Tränen vergießen. Doch er tat es nicht. Stattdessen sagte er mit zittriger Stimme »Tut mir leid. Es ist- es ist nur so, ich bin so unsicher über meinen Körper. Ich habe selber Angst, dass ich nicht genug für dich bin, dass mein Körper nicht genug für dich ist.«
Ich nahm Minhos Hand. »Ich liebe dich über alles und genau deswegen bist mehr als nur genug. Dein Körper ist so heiß, dass ich manchmal Angst habe, mich zu verbrennen. Habe einfach mal mehr Selbstvertrauen in dich.«

Leise und undeutlich fügte Minho dann hinzu »Außerdem habe ich null Erfahrung in diesen Sachen. Du würdest nur enttäuscht sein.«
Ich seufzte.  »Mann Minho. Ich hatte mein erstes Mal auch noch nicht, also habe ich sowieso keine Erwartungen. Auch ohne Erfahrung denke ich, dass du mich befriedigen kannst. Lass uns gemeinsam erste Erfahrung machen. Und solange es mit dir ist, gibt es eh nichts zu meckern.«

Loving each other ᵐᶤᶰˢᵘᶰᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt