6 - Raindrops

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Pov Jisung

Sobald ich alles gekauft hatte, was wir brauchten, suchte ich Minho. Erstaunlicherweise fand ich ihn nach einer recht kurzen Suche.
Genauso wie sonst, sprach er auch jetzt nicht viel. Trotzdem konnte ich sagen, irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Das verriet mir zumindest seine Körpersprache.

»Alles okay?«, fragte ich. Leicht besorgt schaute ich Minho an.
Anstatt, dass er seine Stimme benutzte, die wie beruhigende Musik in meinen Ohren klang, nickte er abermals.
Da es nichts brachte, ihn weiter zu bedrängen, wandte ich mich ab. Ich spürte, wie etwas feuchtes auf meiner Nasenspitze landete. Augenblicklich blickte ich nach oben und Regentropfen fielen mir dabei ins Gesicht.

Ich griff nach Minhos Hand und zog ihn in eine kleine, regengeschützte Gasse.
»Der Mann hatte also Recht mit seiner Vermutung. Ich hoffe, es hört bald wieder auf.«

Ich einer unangenehmen Stille warteten wir auf die Sonne. Aber der Himmel schien kein Erbarmen mit uns zu haben und es regnete weiter. Mal waren die Regentropfen kleiner und kamen eher als Sprühregen heraub auf die Erde und Mal waren sie größer und hinterließen ein lautes Geräusch, während sie auf den Boden aufschlugen.

Die Dunkelheit brach immer mehr herein und ich fasste einen Beschluss. Ich drehte mich zu Minho und verkündete »Wir müssen uns einen Unterschlupf für diese Nacht suchen. Es sieht nicht so aus, als würde der Regen heute noch aufhören.«
Zustimmend nickte Minho. »Vorhin habe ich etwas gesehen, wo wir ein Bett und zu Essen finden könnten.«
Wir zogen uns die Kapuzen unserer Mäntel über den Kopf und dann rannte Minho los. Ich folgte im einfach, während es schien, als würde der Himmel über uns zusammen brechen.

Vor einem großen Haus blieb Minho so abrupt stehen, dass ich in ihm hineinlief.
»Tschuldigung.«, murmelte ich und Minho öffnete die Tür.
Wir sahen einen lauten Raum mit vielen Menschen, die an Tischen saßen. Minho ging zur Theke und wartete, bis jemand dort auf ihn aufmerksam wurde.
»Haben Sie einen Unterschlupf für diese Nacht für zwei Personen?«

Die nette Dame hinter der Theke ging zu einem großen Buch und sagte nach einer Weile »Wir hätten noch genau ein Zimmer. Wollen Sie es?«
»Ja, gerne.« Minho legte Geld auf die Theke und die Frau began, uns alles wichtige zu berichten »Frühstück bekommen sie für den Preis hinzu. Kommen Sie morgen früh einfach runter und melden sich bei mir an. Außerdem, wenn sie Baden möchten, auf dem Zimmer gäbe es eine Badewanne mit laufendem Wasser.«
Eigentlich brauchte ich mich über den hohen Preis nicht wundern, denn nicht überrall in der Stadt gab es Frühstück dazu und vor allem laufendes Wasser.

Nachdem Minho und mir ein Schlüssel überreicht wurde, gingen wir zum Zimmer.
Minho Schloss die Tür auf und blieb trotzdem im Türrahmen stehen. Um zu sehen, was los war, beugte ich mich zur Seite. So konnte ich gut an Minho vorbeischauen.
In dem hübsch eingerichteten Zimmer stand in der Mitte ein Ehebett.
Ohne mich zu Minho umzudrehen, schlug ich vor »Wenn es dir unangenehm ist, mit mir in einem Bett zu schlafen, dann kann ich auch auf dem Boden schlafen.«
»Quatsch, das macht mir nichts aus. Haben wir ja schon mal gemacht.«, antwortete Minho und sofort kam meine Erinnerung an diese Nacht wieder.
Eigentlich fand ich den Gedanken, mit Minho in einem Ehebett zu schlafen, überhaupt nicht abstoßend. Ich war eher aufgeregt.

»Du solltest baden gehen«, meinte Minho uns riss mich damit aus meinen Gedanken.
Ich drehte mich zu ihm um und scannte sein Gesicht, um den Grund für das eben gesagte zu finden. Roch ich schlecht und sagte er das deshalb?
Als hätte Minho meine Gedanken lesen können, stammelte er »Nicht... es ist nicht so, dass du stinkst. Deine Haare... sind nur so nass und du könntest... krank werden.«

Eine sanfte Röte legte sich über mein Gesicht. Machte Minho sich etwa Sorgen um mich?
Damit er meine Reaktion nicht bemerkte, nickte ich nur und verschwand im angrenzenden Zimmer. Die Badewanne aus Holz passte zu dem generell dunkel gehaltenen Zimmer.
Nachdem ich das Wasser aufgedreht hatte, floss es langsam in die Wanne. Währenddessen zog ich nach und nach alle Kleidungsstücke aus, die ich trug.

Als ich in der Badewanne saß, rief ich durch die geschlossene Tür »Willst du nach mir noch in die Wanne? Dann würde ich mich für dich beeilen.«
Das »Mhm...«, was von Minho zurück kam, nahm ich als ein Ja.

Nach nicht mal zehn Minuten öffnete ich die Tür wieder und kam heraus. »Minho du kannst rein.«

Pov Minho

Ich schaute auf und saß Jisung, wie er gerade aus dem Bad trat. Er trug nur einen von den Bademänteln, die uns bereitgelegt wurden. Außerdem sah er mit noch immer nassen Haaren unglaublich sexy aus. Mein Mund wurde trocken und ich murmelte »Dann werde ich jetzt gehen.«
Auch als ich mit dem Rücken von innen gegen die Tür gelehnt stand, konnte ich noch immer die Hitze auf meinen Wangen spüren.

Sobald sich mein Herz wieder beruhigt hatte, zog ich mich aus und stieg in die Wanne, in welcher Jisung vorher gelegen hatte.
Ehe ich in der Badewanne lag, schloss ich meine Augen. Ich konnte immer noch kaum glauben, was der heutige Tag mit sich gebracht hatte. Ich meine, ich werde heute Nacht mit Jisung in einem Bett schlafen. Nicht die Nähe zu ihm machte mich nervös, immerhin hatten wir gemeinsam in seinem Bett geschlafen, welches wesentlich enger gewesen war. Es war viel mehr der Fakt, dass wir in einem EHEbett schlafen würden. Als wären wir ein verheiratetes Paar. Wie es wohl wäre, tatsächlich mit ihm verheiratet zu sein?
Schell schüttelte ich meinen Kopf, als könnte ich dadurch die Gedanken an Jisung loswerden.

Loving each other ᵐᶤᶰˢᵘᶰᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt