Amor (minsung)

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Sanft fahre ich durch Amors weiches Fell. Ruhig und gelassen liegt er neben mir und bewacht das Geschehen auf dem Bildschirm. Bei kleinen Jumpscares spannt sich der kleine Körper des Welpen an und ein leises grollen entfährt ihm. Langsam wird mir der Horrorfilm zu langweilig und ich pausiere diesen. Dann stehe ich auf, was der kleine Schäferhund mir gleich tut. "Na komm kleiner. Ich gehe schnell auf Toilette und dann werden wir noch eine kleine Runde mit dem Rad fahren.", lächel ich. Wenn er doch nur wüsstest sehr er Kimoko ähnelt.

Kimoko war mein erster bester Freund. Auch dieser Hund war ein Schäferhund und er war bereits vier Jahre alt als ich zur Welt kam. Von Anfang an beschützte er mich, da meine Eltern sehr reich und erfolgreich sind. Sie leiten seit ihrer Hochzeit eine der größten Firmen Südkoreas, blieben trotzdem bodenständig und ließen mich nur auf normale Schulen gehen. Und um ehrlich zu sein will ich es auch nicht anders. Unsere Wohnung ist nicht gerade klein aber eine Luxuswohnung sieht auch anders aus. Ich wuchs mit sehr vielen Gefahren auf und Kimoko ließ mich nie allein. Weder nachts wenn ich schlief noch wenn ich später in den Kindergarten und in die Grundschule musste. Dank dem Einfluss meiner Eltern und zahlreichen fehlgeschlagenen versuchen, mich und den Hund tagsüber zu trennen, durfte mein großer Fellfreund bei mir bleiben. Waren Kinder gemein zu mir stellte er sich schützend an meine Seite und bellte und knurrte bis sie verschwanden, kamen irgendwelche Idioten die Lösegeld als schnellverdientes Geld sahen, schnappte er und ging es mir mal nicht gut blieb der Hund immer bei mir liegen und tröstete mich mit seiner Wärme. Als ich gerade fünfzehn wurde, genau einen Tag nach meinem Geburtstag starb der alte Herr dann mit neunzehn Jahren. Für einen Schäferhund ist das viel. Daraufhin holte ich mir nur ein paar Monate später einen kleinen Welpen. Ara. Eine süße Maus. Auch wenn sie nur sechs Jahre wurde hatten wir eine wunderschöne Freundschaft. Wenngleich sie mich nicht beschützte sondern bei allem unterstützte und mich wie ein Rudelkamerad gleichen Ranges ansah war es eine sehr schöne Zeit. Und nun, mit 23 Jahren habe ich mir nochmals einen Schäferhund zugelegt.

Und Amor ähnelt Kimoko schmerzlichst. Angefangen bei dem Fell, dem Gesicht und der Art sich zu bewegen. Ein leicht schräger Gang, so das ich bei Gefahr schnell beschützt werden kann, die hoch aufgestellten Ohren und die angespannten Schultern des Tieres wann immer ich meine kleine Wohnung verlasse.

"Ah hallo Sungie.", lächelt Felix mich warm an. Amor wedelt freudig mit der Rute. Ja, selbst nach all den Jahren die Felix mein bester Freund ist, achte ich auf die Reaktion meiner Hunde genau. Mit seinen sechs Monaten hat er mir schon einige Leute gezeigt die Tage später negativ in den Nachrichten auffielen. "Wie immer?", grinst mich Hyunjin an. Ich kann ihn nicht leiden. Amor knurrt leise. Also ist er nicht gut. Selbst Felix, Hyunjins Cousin, kann den hochgewachsenen jungen Mann nicht ausstehen. "Ja. Aber ich möchte ihn von Felix zubereitet haben. Da kann ich den wenigstens trinken. Würde mich ja anpissen wenn der Kunde dem Hund mehr vertraut als dem Mitarbeiter.", murre ich kalt. In dem Moment taucht ein dunkler Schatten neben mir auf. Amor wedelt sanft mit seinem Stimmungsanzeiger und betrachtet den jungen Mann neben mir mit Sorgfalt. Hyunjin will etwas erwidern wird aber sofort von dem jungen Mann unterbrochen. "Lass es Hwang. Sonst fliegst du schneller als du magst. Glaub mir. Felix? Kommst du heute Abend wieder rum? Wir wollten zusammen kochen.", seufzt er genervt von allem hier. Hyunjin nickt und überlässt Felix meinen Iced Americano. Der nickt dem Typen zu und lächelt mich sanft an. "Warum darf er den Hund mit rein nehmen?", knurrt der Schönling dann leise. "Versuch ihn ruhig von mir zu trennen.", grinse ich. Mit einem siegessicheren Grinsen greift er nach Amor. Sofort grollt der kleine Welpe böse und schnappt nach dem hübschen Mann. Leise lacht Felix auf. "Ich würde es lassen Minho. Außerdem hast du mir nicht zu sagen wenn ich in mein Café lasse, Schätzchen.", lache ich entzückt. "Warte. Du bist Han Jisung? Der Besitzer des Cafés? Und ein Teil von 3Racha? Oh mein Gott. Aber Felix hat ihn eingestellt.", zischt Hyunjin. "Tja. Er ist jetzt für deine Jobs zuständig. Was denkst du wieso ich heute hier bin? Du bist gefeuert. Da keiner meiner beiden Schätzchen dir vertrauen wollten und konnten kann ich dich nicht beschäftigen.", grinse ich. "Du kannst mich mal Han.", zischt Hyunjin.

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