PoV. Jin
"Namjoon! Ich hab dir doch schon oft genug gesagt, dass du nicht in die Küche sollst! Schau an, was du angerichtet hast!" Schimpfe ich frustriert und schaue mir den Saustall, welcher vor mir liegt, an.
Heute wollten wir gemeinsam Kekse backen, da die Weihnachtszeit einfach ein guter Vorwand ist, um dies zu tun. Dafür muss der Teig aber noch vorbereitet werden und Namjoon wollte dies wohl tun.
Anstatt den Teig zu machen, ist die komplette Küche verwüstet mit Mehl, Eiern und Butter. Sein Shirt ist auch voll davon und von seinen Haaren will ich gar nicht erst sprechen.
"Es tut mir leid Jinie! Aber ich wollte doch nur helfen" murmelt der jüngere und seufzend gehe ich auf ihn zu, bewege meine Hand zu seinem Haar und versuche ein wenig Mehl aus ihnen zu befreien. "Ich weiß. Aber...du weißt doch selber, was für ein Tollpatsch du bist. Das alles hier hätte verhindert werden können. Oder du hättest wenigstens nach meiner Hilfe fragen können."
Namjoon senkt seinen Kopf und wenn ich mich nicht irre, schimmern die Tränen in seinen Augen. Seine Schultern beben und sofort breitet sich das schlechte Gewissen in mir aus.
"Hey" wisper ich sanft und hebe seinen Kopf mit meinen Zeigefinger an seinem Kinn an. Meine Vermutung bestätigt sich, da kleine Tränen über seine Wangen kullern. Behutsam lege ich meine Hände auf seine Wangen und streiche mit meinen Daumen die Tränen weg. "Ich wollte doch nur...du machst schon so viel und ich...ich wollte es dir abnehmen. Aber ich hab es wieder versaut."
Niedergeschlagen schließt er seine Augen und direkt schlinge ich meine Arme um seinen Körper, um ihn in eine Umarmung zu ziehen. "Und das war sehr toll von dir Joonie. Du hast dir Mühe gegeben und auch wenn es nicht so geklappt hat, kann ich die Fürsorge und liebe dahinter entdecken. Na komm, räumen wir auf und machen einen neuen Teig. Ich stehe bei dir und begleite dich, während du es ausführst, okay?" Schlage ich vor und kurz ist er still, ehe der größere nickt und sich von meiner Umarmung löst. "Ok. Aber...willst du es nicht lieber machen? Nicht das wieder so ein Chaos entsteht" murmelt er entmutigt und augenblicklich schüttel ich meinen Kopf, während ich ihm ein liebevolles Grinsen schenke.
"Nein. Du kannst es machen. Selbst wenn so ein Chaos entsteht, ich werde bei dir sein und dir helfen, wenn du Hilfe brauchst. Ich glaube an dich und ich weiß, dass du insgeheim den besten Keksteig der Welt machen kannst" kicher ich und schaue ihn zuversichtlich an.
Ein Lächeln erscheint auf seinen Lippen und motiviert nickt er. "Gemeinsam schaffen wir es!" Ruft er und schon machen wir uns an das aufräumen dran.
Während Namjoon die restlichen Schmutzflecken vom Tisch und Boden wegwitscht, bin ich am Waschbecken und wasche die benötigten Utensilien ab. Danach sortieren wir die Lebensmittel und ich hole neuen Zucker.
So dauert es nicht lange, dass die Küche sauber ist und die Materialien bereit stehen. "So. Nun sollten wir beginnen können" Murmel ich zu mir selber. "Davor aber.."
Ich eile schnell in mein Zimmer und hole dort eine rosane Schürze heraus.
Ja. Ich mag gerne rosa, also wieso sollte ich dann nicht auch eine rosa Schürze besitzen?
Schmunzelnd gehe ich zurück zu Namjoon und binde sie ihm um. Namjoon schaut mich komisch an und grinsend zucke ich mit den Schultern. "So werden deine Klamotten wenigstens nicht mehr dreckig" meine ich. "Aber unbedingt pink?" Murmelt er und ich stämme meine Hände auf meinen Hüften. "Ja wieso nicht? Hast du was dagegen?"
Sofort schüttelt er den Kopf und belustigt gluckse ich leise, während ich die große, blaue Schüssel vor ihm stelle.
So starten wir gemeinsam den Teig zu machen, auch wenn er das meiste macht, und ich kann nicht verhindern, öfters zu ihm zu blicken. Wie süß er mit dieser pinken Schürze aussieht, obwohl sein Körper muskulös und breiter gebaut ist. Seine Haare stehen wild herab und scheinen ihn zu stören, da er sie immer wieder mit seinen Fingern nach hinten streicht.
Als alles fertig vorbereitet ist, breiten wir den Teig aus und ich hole die restlichen Member dazu, damit das Kekse machen beginnen kann.
Fröhlich summend mache ich noch eine Weihnachts CD rein und so kann es nun los gehen.
Ausgelassen und heiter ist die Stimmung, was mir mein Lächeln nicht nehmen kann. Zu schön ist die Zeit, die wir miteinander verbringen. Zwar sind wir nur Bandmitglieder, doch sind wir zu einer großen Familie gewachsen, was mich nur noch wohler fühlen lässt.
Ich bin froh, dass mich die Agentur damals angesprochen hat, ob ich denn ein Idol werden wollen würde und gemeinsam mit den anderen eine Gruppen wollen würde. Oh wie froh ich doch bin, dass ich zugesagt habe.
Zwar wollten sie mich erst nur wegen meines Looks, jedoch sind wir alle mittlerweile ganz eng miteinander und freuen uns, uns jedes Mal zu sehen.
"Fertig!" Ruft Jungkook und hält seine fertigen Kekse hoch, bevor er sie auf das Backpapier legt und mit großen Augen betrachtet er seine Kekse, die alle eine andere Form besitzen.
Während ich ihn so beobachte, spüre ich plötzlich eine Hand, welche sich für mehrere Sekunden auf meine Taille legt, doch verschwindet sie genauso schnell wieder und mein Herz klopft ein wenig schneller gegen meine Brust.
Kurz schaue ich zurück und kann nur Namjoons Rücken erkennen.
Oh dieser Mann.
