Für einen Moment starrten wir uns noch in die Augen. Schluckend senkte ich schließlich meinen Blick auf meine Fußspitzen. Plötzlich war mir die Situation unglaublich peinlich.
In seiner Gegenwart hatte ich meine Gefühle so wenig im Griff, dass es mir schon Angst machte. Nur eine Berührung und meine Gedanken wurden nur noch von ihm ausgefüllt. Dass das nicht gesund war war mir hierbei selber klar, doch ändern konnte ich nichts daran.Ich riss meine Augen auf, als meine Gedanken von der unangenehmen Situation zu meinem
eigentlichen Herkommens Grund zurück schweiften.Sofort zuckte mein Kopf zu Coles Gesicht zurück. Dieser schien meine Gedanken zuerst nicht zu verstehen, doch nach einem kurzen Moment verhärteten sich seine Gesichtszüge wieder und er schüttelte sofort den Kopf.
„Er ist nicht hier Amaya".
Ich wusste das, doch es aus seinem Mund zu hören ließ einen kleinen Teil in meinem Herzen zerspringen. Mein Vater wurde entführt oder ihm wurde noch etwas viel schlimmeres angetan. Folterten sie ihn? Oder hatten sie ihn schon umgebracht?Nein so etwas durfte ich nicht denken. Ich reckte stur mein Kinn nach vorne und zog meine Augenbrauen erneut entschlossen nach unten.
„wir gehen jetzt". Coles Stimme duldete keinen Widerspruch. Eine Stimme wie die eines Anführers, der es gewohnt war zu bekommen was er wollte. Ich war jedoch nicht bereit dazu mich ihm unterzuordnen. Mit welchem Grund auch. Er hatte mir nichts zu sagen und konnte mich auch nicht bei ihm zuhause einsperren, auch wenn Cole das vermutlich anders sah. Mein Vater schien gewusst zu haben, dass ich bei ihm sicher war, auch wenn ich nicht verstand wieso. Deshalb ließ ich mich jedoch noch lange nicht herumschubsten und einsperren.„Nein"! Meine Stimme war so fest und sicher, wie ich es selbst noch nie bei mir gehört hatte, doch ich wollte nicht einfach wieder gehen und meinem Vater seinem Schicksal überlassen, obwohl ich doch der Grund war wieso er überhaupt in diese Lage gekommen war.
„wir müssen ihm helfen". In meiner Stimme klang meine Verzweigung mit, doch das war mir vollkommen egal. Mein Vater war mit einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben und quasi meine restliche Familie die mir noch blieb.
„Er ist alles, was Ich noch habe. Meine einzige Familie Cole du kannst mich nicht davon abhalten ihn zu suchen". Am Ende wurde meine Stimme doch wieder lauter. Ich hatte das Gefühl er wollte mich aufhalten und das konnte ich nicht akzeptieren.Coles Stirn legte sich in Falten und sein Kiefer malte.
„Er ist nicht deine einzige Familie Amaya, aber das wirst du noch akzeptieren".
Es war unnötig mit ihm deshalb zu diskutieren, denn verstehen würde er eine andere Meinung niemals. Mein Vater war alles was mir blieb, doch dieses Gedanken schloss ich in meinem Herzen weg. Denn solange ich die Wahrheit kannte, konnte Cole davon halten was auch immer er wollte.„Wir werden ihn suchen aber nicht jetzt Amaya. Wir müssen erst mal hier weg". Er schien mir entgegen kommen zu wollen, auch wenn ihm das nicht zu passen schien. Seine finstere Miene ließen darauf schließen, dass er alles andere als begeistert davon war meinen Vater zu suchen.
Ich war nicht so blöd mehr zu verlangen, als Cole mir geben konnte, deshalb Nickte ich nur stumm, senkte aber meinen Blick nicht.
Seine Hand hob sich und legte sich vorsichtig an meine Wange. Schluckend nahm ich den erneuten körperkontakt hin.
„Ich bin deine Fam..." Cole konnte seinen Satz nicht zu Ende bringen. Eine andere, fremde Männerstimme ertönte und langsam schlich sich eine Person aus dem Schatten der Wände hervor.
Ich kniff meine Augen zusammen, doch konnte die Person nicht anvisieren. Mein Blick driftete immer wieder zur Seite ab. Der Fremde schien das Licht um ihn herum irgendwie zu beugen und langsam bekam ich Kopfschmerzen von dem Anblick.Ein tiefes Knurren ließ mich wieder wach werden und Cole zog mich hinter seinen Rücken.
„Wie süß, der Hund versucht dich zu beschützen". Ein gehässiges Lachen entfloh dem undefinierbaren Schatten und mir wurde ganz unbehaglich zu mute. Wie machte er das ? Wie konnte er da sein, aber gleichzeitig auch nicht?
„Aber weißt du was Amaya? Das kann er nicht. Das kann niemand. Weder der Köter, noch dein Vater oder irgendein anderer Hund den du mitgebracht hast".Erschrocken riss ich meine Augen auf, als ich meinen Namen hörte. Er wusste, wer ich war? Und offensichtlich kannte er auch meinen Vater. Oder hatte er etwas mit seinem verschwinden zu tun?
„Du kennst mich ? Woher? Und woher kennst du meinen Vater"? Mein Versuch mich an Cole vorbei zu schieben scheiterte, denn seine Hand war wie eine handschelle um mein Handgelenk geschlossen.
Erneut ertönte das Lachen, welches mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ, aber dieses Mal war es kein angenehmer.
Der Schatten bewegte sich und kam weiter auf uns zu. Ich kniff meine Augen zusammen und drehte meinen Kopf leicht zur Seite. Coles Haltung war angespannt, denn auch er konnte die Person vor uns nicht erkennen. Sein Blick ruckte von rechtes nach links, aber fand nichts zum anvisieren. Trotzdem Schob er mich mit seinem Körper weiter nach hinten und versuchte mich mehr abzuschirmen. Doch mein Interesse wat mehr als geweckt. Ich begann mich gegen ihn zu wehren und versuchte mich an ihm vorbei zu zwängen.
„was soll das Amaya lass das", zischte Cole mir mit zusammen gebissenen Zähnen zu, doch ich ließ mich nicht beirren. Entschlossen stieß ich ihn weiter von mir weg, was mir zwar nicht besonders gut gelang, doch wenigstens konnte ich mich ein wenig aus dem Schutz seines Rückens hervor kämpfen.
Das widerliche Lachen erklang erneut, gefolgt von der Stimme, die wie Gift meine Ohren zerstörte. Aber irgendwoher kannte ich die Stimme. War mir sicher sie schon einmal gehört zu haben, doch konnte mich einfach nicht erinnern.
„Du kannst dich nicht einmal gegen diesen Hund durchsetzten, du wirst ein leichtes Ziel für uns alle sein". Sein gehässiges Lachen brannte sich in mein Gehirn ein und ich war mir sicher noch lange Albträume von ihr zu bekommen.Wenn das überhaupt noch ging wurde Coles Anspannung noch größer und jede seiner Muskeln schien zum zerreißen angespannt zu sein. Ich schluckte, doch die plötzlich näher kommende Dunkelheit brachte mich zum verstummen. Ängstlich kniff ich meine Augen zusammen und drehte meinen Kopf zur Seite. Coles arm schirmte mich weiterhin ab, doch mein Atem kam trotzdem stoßweise.
So plötzlich, wie der Mann im Schatten gekommen war, war er auch wieder verschwunden und zurück blieben nur unsere Herzen, die noch mit Schock und Verwirrung gefüllt waren.
Vorsichtig öffnete ich wieder meine Augen, doch es war als wäre nie etwas gewesen. Das selbe Chaos durchzog mein altes Zuhause, wie noch vor ein paar Minuten.
Nichts schien auf die unangenehme Bekanntschaft hinzudeuten.
Plötzlich viel mir wieder ein, was er gesagt hatte. Mich könnte keiner der Hund beschützen, die ich mitgebracht hatte. Jegliche Farbe wich aus meinem Gesicht, als mir klar wurde über wen er da gesprochen haben musste. Kai. Schon seit einiger Zeit hatte ich ihn nicht mehr gesehen aber hatte auch keine einzige Sekunde meiner Gedanken an ihn verschwendet. Innerlich wand ich mich vor Schuldgefühlen und schüttelte an Coles arm, welcher sich noch keinen Millimeter bewegt hatte.Knurrend richtete er seinen Blick auf mich . „Was ist mit Kai? Wo ist er ? Meinst du er hat von ihm gesprochen ? Vielleicht ist er verletzt". Die Sätze kamen wie ein Lauffeuer aus meinem Mund geschossen und hätte ich nicht gewusst was ich sagen wollte, hätte ich kein Wort verstanden.
Cole hingegen schien jedes Wort genau gehört zuhaben, denn auch er riss seine Augen weiter auf. Sofort ruckte sein Blick zur offenen Haustür. Sein Arm löste sich von mir, doch Griff im selben Moment nach meiner Hand. Erleichtert und erschrocken zu gleich über den weiteren körperkontakt schloss ich meine kleine Hand um seine.
Zusammen hechteten wir auf die Tür zu, doch was wir dort sahen trieb mir erneut die Tränen in die Augen.
Zusammengesunken lag ein Körper vor meiner Haustür. Die Augen geschlossen, so als würde er schlafen. Doch sein linker Arm war in einem unnatürlichen Winkel nach hinten verdreht und ich war mir sicher, dass er gebrochen war.
Erschrocken löste ich meine Hand aus seiner und fiel auf die Knie vor dem leblosen Körper. Seine Haut war warm, doch reagierte er auf keine einzige meiner Berührungen.
Vorsichtig hob ich meine Hand an seinen Hals, doch konnte keinen Puls fühlen.
Ich konnte Kais Puls nicht finden
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The Alphas destiny
Fantasy__ Mein Herz pochte. So schnell, dass ich mir sicher war es würde rausspringen. Ich konnte es hören und er ganz sicher auch. Ich kauerte mich noch etwas mehr hinten den Busch bei dem ich Schutz suchte. Schutz vor einem Monster. Ich hörte leise Pfo...