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Mein Blick fiel auf Cole, welcher bewegungslos in der Zimmertür stand. Seine Tasse hatte er fallen lassen und die Flüssigkeit sickerte um den Scherbenhaufen herum.
Mein Blick glitt von den Scherben über seine Beine bis zu seinem Gesicht und der Drang meinen Kopf an die Stelle zu drücken, an der Kopf und Schultern aufeinander trafen erschrak mich selber.
Die Intensität hatte ich vorher noch nie so sehr gespürt und ich fürchtete mich vor dem Gedanken einem fremden Menschen so hinterherzuschmachten.

Zu der Überraschung und der Angst mischte sich gleichzeitig auch eine Erleichterung, dass es ihm gut ging. Er stand so lebendig wie noch nie zuvor vor meinen Füßen und trotzdem konnte ich mich nicht bewegen. Ich war wie fest gefroren, doch als Cole einen Schritt auf mich zu machte, ging ich automatisch einen Schritt zurück. Nur der Anblick von ihm, wie er Näher kam, lies ein kribbeln durch meinen Körper schießen, dass ich vor Schock fast nach hinten fiel. Was war denn jetzt aufeinmal los mit mir ?

Cole schien nicht besonders begeistert von meinem Versuch zu sein Distanz zwischen uns beiden zu bringen, denn er biss seinen Kiefer zusammen und kam weitere Schritte auf mich zu. Angst brach in meinen Venen aus und ich hob meinen Arm nach oben, um ihn zu stoppen. Wenn ein Schritt von ihm auf mich zu schon so etwas in mir auslösen konnte, wollte ich nicht wissen, was passierte wenn er mich berührte.

Wenn ich ehrlich war, wollte ich es doch viel zu sehr und das ließ meine Hand noch energischer in der Position halten.
Coles Körper blieb in der Bewegung stehen und ein Knurren durchdrang den kleinen Raum, in dem wir uns befanden.

Eine Hand legte sich von hinten auf Coles Schulter und ein etwas älterer Mann mit hellen Haaren und schon einigen Falten im Gesicht zog meine Aufmerksamkeit auf sich.
„Ich hab dich vorgewarnt Cole. Übertreib es nicht". Mir war nicht klar worüber sie sprachen, aber ich war froh, dass er versuchte ihn von mir fernzuhalten.

Mit einem schnauben riss Cole seine Schulter nach vorne und die Hand, die dort noch eben gelegen hatte, fiel wie ein nasser Sack hinunter.

Trotz des Hinweis kam Cole weitere Schritte auf mich zu, bis er kurz vor mir zum stehen kam. Ich hielt meine Luft an und presste meine Lippen aufeinander, um seinem Geruch nicht hier und jetzt zu verfallen.
Seine Hand hob er zu meinem Gesicht, hielt aber kurz vor meiner Haut inne und ließ sie wieder sinken. Mir entging nicht, dass er seine Hand zur Faust zusammenballte. Er atmete zitternd die Luft aus, welche auf meine leicht überhitzte Haut traf. Eine Gänsehaut machte sich von meinem Nacken, über meinen Rücken breit und egal wie sehr ich mich dagegen wehrte, machte sich auch ein kribbeln zwischen meinen Beinen bemerkbar.

„Du wirst es schon früher oder später akzeptieren müssen". Die Worte kamen nur als ein leichtes Knurren über seine Lippen und der Blick in seinen Augen ließ mein Herz in die Hose rutschen, aber auch gleichzeitig höher springen.
Ich verstand mich selber nicht mehr.

Erneut hob er seine Hand an, strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und verließ dann mit schnellen und angespannten Schritten den Raum. Auch sein Begleiter schloss sich ihm an, aber warf mir noch einen aufmunternden Blick zu, bevor er die Tür hinter sich schloss.

Erst als die Tür ins Schloss viel, entwich meiner Lunge die angestaute Luft und ich griff hinter mich, um halt zu suchen. Die Intensität von Coles Präsenz hatte mich kalt erwischt und mein Herz purzelte immer noch vor sich hin.

Als ich mich langsam beruhigt hatte, wurde mir die Situation erst bewusst. Wo sollte ich denn heute Abend schlafen? Mein Blick viel auf die Liege, auf der ich vorhin aufgewacht war, aber bei dem Gedanken an die harte Unterlage meldete sich mein Rücken sofort.

The Alphas destiny Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt