Eine Welt mit tausend Scherben

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Es ist Dienstag. Ein sehr bedeutsamer Tag für mich. In der Schule kann ich bis zur Mittagspause nicht ruhig auf meinem Stuhl sitzen und male mir die unterschiedlichsten Sachen aus, wie der Tag wohl weiter gehen kann.
Sobald die Mittagspause begonnen hat, mache ich mich auf den Weg zur Schulsozialarbeiterin. Langsam schleiche ich in den Keller und gucke und die Ecke, ob da vielleicht noch ein anderer Schüler sitzt. Ich möchte ja nicht stören. Aber ich sehe niemanden. Wirklich niemanden. Noch nicht mal die Sozialarbeiterin selbst. Deshalb stelle ich mich vor die Tür und warte. Warte. Warte. Warte. Nach einer gefühlten Ewigkeit höre ich Schritte auf der Treppe. Ich gucke auf die Uhr: Ich warte erst 5 Minuten.
Dann kommt sie um die Ecke:
"Oh, hi!", begrüßt sie mich mit einem undefinierbaren Gefühl.
"Hey", bekomme ich nur heraus. Zusammen gehen wir in ihr Büro.
"Setz dich doch."
Und ich gehorche.
"Ich schätze ich weiß warum du bei mir bist."
"Ja, ich möchte nun endlich wissen was bei dem Gespräch heraus gekommen ist! Aber da wirklich niemand was zu mir gesagt hat, gehe ich vom Schlimmsten aus."
"Es tut mir wirklich sehr leid. Ich konnte gar nichts mehr für dich machen. Es stand wohl schon sehr lange fest, dass du nicht mit nach Malta darfst."
Und plötzlich bin ich dann nicht mehr zu halten. Meine Tränen laufen mir wie ein Wasserfall herunter. Eigentlich hatte ich immer ein wenig Hoffnung, dass das ganze doch gut ausgeht. Die Schulsozialarbeiterin reicht mir ein Taschentuch.
"Danke", schiefe ich ganz leise.
"Ich habe wirklich alles probiert, aber der Direktor und beide Lehrer haben mich gar nicht zu Wort kommen lassen.
Wir müssen jetzt einfach sehen, was wir mit dir machen, wenn dein Klasse weg ist."
Bei dem Gedanken als einzige zu Hause bleiben zu müssen und nicht ein neues Land entdecken zu dürfen, wobei reisen meine größte Leidenschaft ist, wird mir ganz schlecht. Ich spüre wie mein Blut in meine Beine fällt und ich ganz blass werde. Ich bin fertig mit der Welt und die Welt mit mir. Es hat keinen Sinn weiter zu leben. Ich will nur noch sterben.
Ohne was zu sagen gehe ich. Ich gehe auf dem schnellsten Weg zu meinem Fahrrad und fahre nach Hause. Auf Schule habe ich heute keine Lust mehr.
Zu Hause angekommen, falle ich meinen Eltern weinend in die Arme und beide wissen sofort, dass etwas nicht stimmt. Durch die Erfahrungen in letzter Zeit habe ich mich dazu durchgerungen, ihnen zu erzählen, was ich heute erfahren habe.
Eigentlich liebe ich meine Eltern sehr. Sie trösten mich, nehmen mich in den Arm und versuchen mir Mut zu machen. Aber wie sollte es auch anders kommen: Ohne das ich Mitspracherecht hätte machen sich meine Eltern auf zur Schule. Diesmal ohne mich, weil ich es dort nicht aushalten könnte.
"Du stellst aber nichts an solange wir weg sind, ja?", sorgt sich meine Mutter.
"Nein, wirklich nicht", antworte ich ihr.
"Wir lieben dich, wir sind immer für dich da! Verunstalte deine Haut nicht Liebes."
Nickend schließe ich die Tür hinter ihnen, hole mir etwas Eis und lasse mich auf das Sofa fallen. Mir ist bewusst wie viele Kalorien Eis hat, aber selbst nur ganz wenig davon hat eine beruhigende Wirkung auf mich. Im Fernsehen guck ich Biggest Looser, da fühle ich mich gut, weil die Leute da wesentlich fetter sind als ich. Gleichzeitig werde ich daran erinnert, wie wichtig es ist, dass ich auch wieder mehr abnehme und Sport mache. Trotzdem kann ich schon mal glücklich sein! Immerhin wiege ich nicht mehr über 70kg!

Tief in Gedanken versunken klingelt es plötzlich an der Haustür. Mein Freund wollte doch kommen! Hilfe! Mein Herz pocht. Ich habe keine Idee was ich sagen könnte oder wie ich mich verhalten soll, aber eigentlich freue ich mich auf ihn.
Ich renne zur Tür und öffne sie.
"Hi", grinse ich ihn breit an.
"Na", antwortet er etwas schüchtern.
Ich lasse ihn rein, nehme seine Jacke ab und frage ob er was trinken möchte.
"Nein Danke", sagt er liebevoll und gibt mir ein zaghaftes Küsschen auf die Wange. Mir wird ganz warm ums Herz.
Daraufhin nehme ich seine Hand und führe ihn ins Wohnzimmer. Zunächst wundert er sich und dann erzähle ich los, was heute passiert ist, wo meine Eltern gerade sind und wie sehr ich ihn vermisst habe. Er hört mir aufmerksam zu, streichelt mich manchmal und lässt sich auch vom Fernseher nicht ablenken.
Wir reden circa 1 1/2 Stunden und dann rücke ich näher. Unsere Köpfe bewegen sich langsam aufeinander zu und wir küssen uns. Dabei werden wir immer wilder. Er legt mich auf den Rücken und legt sich auf mich. Wir küssen uns leidenschaftlich. Es ist ein wunderschönes Gefühl so geliebt zu werden.

Was dann passiert konnte ich nicht ahnen und hätte ich auch nicht vermutet. Langsam gleitet seine Hand in meine Hose. Zunächst merke ich es nicht, weil ich immernoch so konzentriert bin und seine Küsse genieße. Doch dann packt er zu und stößt mit ein paar Finger in meine Vagina. Ich zerre seine Hand raus, denn sowas kann ich gerade von ihm noch nicht zulassen.
"Ich möchte das nicht! ", versuche ich während des küssens herauszubekommen und erscheint mich zu verstehen. Während er fast wie ein Stein auf mir liegt spüre ich, wie sein Glied steif wird. Er scheint sich auch ziemlich zu freuen wieder bei mir zu sein.
Plötzlich fängt er an, meine Hose zu öffnen, streift sie hinunter, genauso wie mein Unterhösschen.
"Ich bin... noch... nicht so... weit", quetsche ich heraus. Es ist verdammt schwer zu reden und diesmal scheint er nicht zu hören. Ich kann mich überhaupt nicht bewegen, dafür hat er mich zu sehr im Griff. Schnell streift er seine Hose hinunter, setzt sich mit seinem ganzen Gewicht auf mich, sodass er schnell aus seiner Tasche ein Kondom raus holen kann.
Ich nutze diese Zeit:"Bitte heute nicht. Ich will nicht. Bitte lass mich...." Und schon küsst er mich wieder, hält meine Arme fest und stößt sein Glied mit voller Wucht in mich hinein. Es schmerzt so sehr, dass mir die Tränen kommen. Uch versuche was zu sagen, zu schreien, mich zu bewegen, aber nichts klappt. Er scheint sichtlich Spaß zu haben mich so zu quälen und es ist der reinste Horror. Ich weiß nicht wie lange ich unter ihm liegen musste. Ich weiß nicht wie lange er mich diesmal missbraucht hat.
Als er sich dann endlich von mir löst, schreie ich ihn kurz an das er verschwinden soll und laufe dann ins Badezimmer.
Da dann der große Schock: Ich blute. Zwar nicht viel, aber genug, sodass ich panisch werde.
Die Tür knallt und ich bin froh, dass ER raus ist. Ich setze mich in die Badewanne, wasche mich, auch mit dem Wissen, dass ich vielleicht anders jetzt handeln sollte. Imner wieder laufen die mich quälenden Erlebnisse vor meinem Auge ab. Ich weine nur noch.
Wann kommen meine Eltern eigentlich wieder? Schnell mache ich das Bad sauber und gucke, ob auch die anderen Zimmer so aussehen, als wäre nie etwas passiert. Ich streife mir noch mein Schlafanzug über und just in time dreht sich ein Schlüssel im Türschloss.

HungerliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt