Ein Zimmer, welches nicht meins ist

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Ich stand mit meinen Sachen immer noch vor der Tür. Der Typ musterte mich noch einmal und öffnete dann die Tür ein bisschen weiter. Er trat heraus und hob meinen Koffer hoch, so ging ich also schon mal durch die offene Tür und ließ mich auf der leeren Seite des Zimmers nieder.

Der große Junge stellte meinen Koffer neben das Bett. "Ich bin Xavier Thorpe.", lächelte er mich freundlich an. "Danke.", sagte ich und räumte weiter die Bücher aus meinem Rucksack. Er stand immer noch verwirrt an der Stelle von vorhin. "Für den Koffer.", sagte ich, ohne mich nach ihm umzudrehen.

Nun endlich löste er sich aus seiner Bewegungslosigkeit und ging zurück zu seinem Bett. Während ich nun also mit dem Rücken zu ihm meine Sachen auspackte, spürte ich seinen Blick auf mir liegen. Tatsächlich wurde mein Verdacht bestätigt, als ich meine Kräfte anwand und durch seine Augen sah.

"Ich finde es sehr unhöflich angestarrt zu werden, Xavier.", sagte ich und schob meine Sachen weiter zurecht. "Ich finde es ebenfalls sehr unhöflich, dass ich deinen Namen nicht weiß, obwohl es mein Zimmer ist, in dem du wohnst.", sagte Xavier. "Das Zimmer gehört der Schule und nicht dir. Möchtest du mich jetzt weiter nerven oder hast du nichts besseres mit Bianca vor?", gab ich genervt von mir.

Tatsächlich klappte dies und er wandte sich von mir ab und zeichnete weiter. Ich legte noch meine Sachen in den Schrank und war fertig.

Ein plötzliches Klopfen beendete die stille Atmosphäre und durch unsere Tür trat Mrs. Weems. Schon wieder.

"Orélie Liebes, deine Eltern haben hier noch ein paar Sachen abgegeben, die sie dir vergessen hatten zu geben." Die Direktorin übergab mir mein allseits geliebtes Tablet und ein Paket. Dann verschwand Sie mit einem Lächeln im Gesicht wieder. Die gute Laune dieser Frau wird mich irgendwann umbringen.

Mein Tablet schaltete ich an und legte es auf mein Bett, während ich eine Schere für mein Paket suchte. Xavier's Aufmerksamkeit lag nun wieder auf mir: "Was ist das?" Genervt drehte ich mich zu ihm um und blickte ihn das erste Mal an, seit ich dieses Zimmer betreten hatte: "DAS ist mein Paket, hast du keine Hobbys oder warum interessierst du dich so für mich?" "Warum bist du nur so unfreundlich? Ich kenne keinen an dieser Schul-", ich unterbrach ihn, "ICH BIN AUCH NICHT WIE DIE ANDEREN HIER!" Nun war Xavier der jenige, der die Augen genervt verdrehte: "Du bist ein Außenseiter, an einer Schule voll Außenseiter, was soll daran anders sein?"

Wutentbrannt blickte ich ihn an: "Weißt du eigentlich von was du redest? DU kennst nicht mal MEINEN NAMEN und dann möchtest du mir erklären, dass ich, bin wie alle anderen? Xavier eins möchte dir ans Herz gelegt sein. Ich bin kein weiterer Außenseiter an dieser Schule. Ich bin DER Außenseiter dieser Schule! Frag doch mal deine 'tolle' Freundin Bianca, wer Orélie Atkinson ist!" "BIANCA IST NICHT MEINE FREUNDIN!", schrie er mich nun an, "UND HÖR GEFÄLLIGST AUF, NUR SIE IN MIR ZU SEHEN!!"

"Das muss ich mir echt nicht geben.", damit ließ ich mein noch ungeöffnetes Paket hoch auf den Schrank fliegen, schnappte mir mein Lieblingsbuch von meinem Nachttisch, stoppfte es in meine Umhängetasche und stürmte hinaus. Die Tür konnte er selber zu machen.

By A Siren's Killing Game // Xavier Thorpe x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt