Es liegt etwas in der Luft, nichts Gutes

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Am nächsten Morgen war ich früh wach. Ich stand auf dem Hof und blickte in den Himmel. Es war ziemlich kalt um diese Uhrzeit und es roch und sah nach Regen aus.

Tatsächlich fielen bei mir die ersten zwei Stunden Unterricht aus, deshalb hätte ich eigentlich noch gut knappe 4 Stunden schlafen können, wie es Xavier in unserem Zimmer auch tat. Doch mein Kopf hatte mir da wohl einen Strich durch die Rechnung gezogen, denn jetzt saß ich hier am Rand von diesem Brunnen.

Ehrlich gesagt hatte ich nicht gedacht, dass so früh schon jemand wach war, aber es bewies sich das Gegenteil. Ein Junge mit Mütze kam auch gerade auf den Hof und ließ seinen Blick herumschwenken, bis er an mir hingen blieb.

Mit einem leichten Lächeln im Gesicht kam er auf mich zu. "Morgen, darf ich mich zu dir setzen?", fragte er und setzte sich zu mir, nach meiner Bestätigung in Form von einem Nicken. "Ich bin Ajax Petropolus und du?" Jetzt machte es Klick in meinem Kopf: "Ah, du bist doch der beste Freund von Xavier. Ich teile mir mit ihm ein Zimmer."

"Ja, als bester Freund des beliebtesten Typen der Schule ist man bekannt wie ein bunter Hund. Und du bist dann wohl seine geheimnisvolle Zimmerpartnerin. Stundenlang lag er mir in den Ohren, dass er doch absolut nichts über dich wüsste, ob ich etwas von dir wüsste und so weiter."

Ich schmunzelte: "Orélie Atkinson, Zimmerpartnerin von deinem besten Freund, freut mich." "Und größtes Mysterium von Nevermore.", fügte er hinzu. Verwirrt blickt ich Ajax an. Er fuhr fort: "Seit du hier bist, weiß niemand so wirklich, wer du bist und vor allem, wie du heißt." Erstaunt zog ich die Augenbrauen hoch.

Wir führten tatsächlich noch ein sehr langes Gespräch, doch ich hielt mich auf Distanz. Auf einmal kam ein Schüler angerannt: "Wir brauchen Hilfe! Im Wald..., meine Freundin!"

Sofort sprangen wir beide auf und rannten in den Wald. Der Schüler brachte uns zu einer Person, die blutüberströmt am Boden lag. Blitzschnell hockte ich mich zu der Schülerin hin, doch als Ajax ihren Puls checken wollte, hielt ich ihn auf: "Nicht anfassen! Lauf zur Schule zurück und hol Mrs. Weems."

Er nickte und rannte los.

"Weißt du was passiert ist?", fragte ich den Jungen. "Ich-ich weiß nicht... Sie... Sie-", stammelte er und brach schließlich ab. Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er setzte erneut an: "Sie wollte in den Wald, weil sie... ihre Kräfte nicht so ganz kontrollieren konnte...und... und sie wollte... wollte... wollte..."

Meine Wenigkeit schaute sich in der Zwischenzeit um. An einem Baum, nahe des Mädchens steckte ein Pfeil in dessen Rinde. Ich ging darauf zu und zog eben diesen heraus. Verwundert drehte ich ihn in meiner Hand und blickte mir dann nochmals die Wunden an.

"Sie wurde erschossen und davor angeschossen.", sagte ich, zu mir selbst, "Der tödliche Pfeil wurde aber herausgezogen."

Eines sag ich mir, egal wer es war, die Person kann definitiv mit einem Bogen umgehen. So machte ich mich also auf den Weg zurück, doch zuerst steckte ich den Pfeil in meine Tasche.

By A Siren's Killing Game // Xavier Thorpe x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt