Eine Unterstellung sondersgleichen

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Am Abend kam ich wieder zurück nach Nevermore. Ich und Tyler hatten sehr lange geredet und gelacht. Tyler war generell ein Mensch mit dem man stundenlang über alles reden konnte. Wir verabredeten uns für Sonntag bei ihm auf eine heiße Tasse Schokolade.

Als ich das Schulgelände betrat, kam gerade Wednesday um die Ecke: "Schade, dass du wieder da bist. Ich hoffe es liegt jetzt keine Leiche im Wald." "Das würde dir ja gerade nur recht kommmen.", erwiederte ich hinter zusammmmengebissen Zähnen. "Es wäre für dich dann einfacher, du müsstest überhaupt nichts mehr leugnen." "Ich leugne nichts, ich gehe hier einfach nur an die Schule, find dich damit ab."

Scheppernd flog die Tür hinter mir zu: "Sag mal hast du eigentlich irgendwas genommen? Wie kann man nur so hirntot sein und auf einen taktischen schwarzen Graufilter stehen?" Xavier blieb still an seinem Schreibtisch sitzen. Ich ging zu meinem Schreibtisch und kramte erstmal etwas herum.

"Wenigstens ist sie ehrlich zu mir." Ruckartig drehte ich mich um: "Wie bitte? Kannst du das nochmal wiederholen, dass klang gerade so, als wenn du mir unterstellen würdest, dass ich dich belüge!" Er lehnte dich in seinem Stuhl zurück: "Ich hab mit Wednesday gesprochen."

"War mir klar, sonst würdest du nicht mit der Scheiße ankommen.", meinte ich sauer. Sie taucht einfach in meinem Leben auf und will es mir doch tatsächlich kaputt machen. "So wie du darauf reagierst, glaube ich langsam sogar, dass da was

"Bitte? Na klar, ich hab dich belogen seit Anfang an. In Wahrheit bist du nur 1,75m groß und siehst aus wie ich und ich seh aus wie du! Nh, merkste selber?", gab ich von mir. "Du hast mir womöglich in meinem Kopf herum gemurkst, sodas ich denke, dass wir Zeit verbracht hätten, aber in Wirklichkeit hast du diese Menschen getötet!", nun wurde er etwas lauter. "Ich bitte dich! Wenn ich dir im Kopf irgendwas eingetrichtert haben soll, wie sollte sie das bitte wissen?", fragte ich. Ich fand diese Unterhaltung langsam absurd.

"Sag mal, hast du gerade zugegeben, dass du mir im Kopf herumgepfuscht hast? Jetzt macht das auch Sinn mit diesen Büchern über Psychologie, die du liest. Dir gings vom ersten Tag nur darum, diese beschissene Rache zubekommen und hast mich, wie eine Schachfigur benutzt, belogen und manipuliert, wie du es davor in deinen Büchern gelesen hast!", beschuldigte er mich sauer.

"Hast du dir eigentlich selber zugehört? Das Ganze ist doch krank! Du musst doch beim überdenken mitbekommen haben, dass das irgendwo nicht hinhaut.", ich schrie ihn mittlerweile nicht mehr an, ich appellierte viel mehr nur noch an seine Vernunft. "Soweit ich weiß, bist du auch nicht ganz auf der geistigen Höhe. Du bist auch krank.", warf er mir an den Kopf.

Ich atmete erschrocken aus, obwohl ich nicht eingeatmet hatte.

Krank, nicht geistig auf der Höhe.

Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich begann zu zittern. Ich versuchte den Augenkontakt zu halten, doch brach ihn schließlich, weil ich keine Kraft mehr hatte.

"Nein Xavier, sie hat dich manipuliert. Schlimmer als wie ich es je könnte...", meine Stimme brach in diesem Moment. Ich drehte mich wortlos, auf den Boden schauend um und ging langsam hinaus.

Immer einen Fuß vor den anderen, welche ich bald wegen des Tränenschleiers nicht mehr sehen konnte.

By A Siren's Killing Game // Xavier Thorpe x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt