"Nun ja... Du weißt ja... zumindest so ungefähr..., dass bei mir zurzeit ziemlich viel Chaos ist...", versuchte ich irgendwie anzusetzen, was mir nicht gelang. Ich kuschelte mich enger in die Sofadecke ein und lehnte mich gegen Tyler, der daraufhin einen Arm um mich legte. Ich richtete mich etwas auf und startete einen 2. Versuch, welcher mir abermals nicht gelang. Gleichzeitig war mein Nacken ziemlich verspannt, da ich mich wohl die Nacht verlegen hatte.
Tyler blickte mich weiterhin wortlos an und wartete geduldig, bis ich meine Worte wieder gefunden hatte. Also räusperte ich mich kurz: "Du weißt doch... Ich... habe ja diese Krankheit, diese... Angststörung..." Ein kurzes Nicken kam von Tyler, welches mir seine Aufmerksamkeit verdeutlichen sollte. "Was möchtest du mir damit sagen?", fragte er leise und blickte mich vorsichtig aus warmen braunen Augen an.
"Nun... Ich glaube, ich habe herausgefunden, wodurch die meisten Panikattacken ausgelöst werden. Ähm... es ist auf jeden Fall nicht Kurts Schuld. Er... Bei ihm muss ich mich ehrlicherweise eigentlich sogar bedanken, dass er mir vor Augen geführt hat, dass ich diese Krankheit habe.", während ich redete, fielen mir ein paar Strähnen ins Gesicht, welche Tyler mir vorsichtig wieder aus dem Gesicht strich.
Ich hingegen ließ mich davon nicht beirren und fuhr fort: "Vor allem hatte ich schon länger diesen Gedanken, habe ihn dann aber doch immer abgetan. Mittlerweile bin ich aber der Meinung, dass es wirklich der Grundgedanke ist.", kurz ordnete ich die Worte in meinem Kopf, "Ich habe Angst davor, meine Eltern, Menschen, die mir nahestehen oder mir wichtig sind zu enttäuschen. Angst davor, Fehler zu begehen, zu versagen." Es war ausgesprochen, endlich raus.
Tyler nickte fast sofort nachdenklich: "Ja, das könnte tatsächlich der Grund sein. Es klingt eben sehr realitätsnah, gerade da ich weiß, dass du auch Verlustängste hast." Nickend stimmte ich zu. "Ich finde es gut, dass du jetzt endlich diese Gewissheit hast.", meinte er und nahm mich in den Arm. "Ich auch.", murmelte ich gegen seine Schulter.
Fünf Minuten herrschte Stille im Raum. Irgendwann lösten wir uns aus der Umarmung. "Tu idiota bello?" Tyler brummte zur Bestätigung, dass er meinen Worten lauschte. "Danke, dass du für mich da bist und mich auffängst." "Immer wieder gerne." Er klang bei dieser Aussage aber so sehr nach einem wandelnden Klischee, dass wir vor Lachen losprusteten. Irgendwann lagen wir atemlos immer noch kichern auf dem Sofa. Ich stemmte mich hoch: "Komm, wir machen jetzt mal was Produktives! Was hast du zum Essen da?"
Zusammen watschelten wir Richtung Küche und blickten in alle Schränke. Schlussendlich entschieden wir uns für Reis mit Süßsauer-Soße. Ich schnitt gerade das Hähnchen in Streifen, als die Soße so gut wie fertig war, also wies ich Tyler an, er solle den Herd runterdrehen. Er tat es aber nicht und starrte nur vor sich hin. "Meine Fresse, Tyler! Ich hatte doch gesagt, dass du den Herd runterdrehen solltest." Schlussendlich erwachte er aus seinem Gedankengang und entschuldigte sich schnell.
Beim Essen fragte er, ob ich die Nacht hier bleiben wollte. Augenblicklich stimmte ich zu, den im Moment war alles besser als mit Xavier auf engstem Raum Zeit zu verbringen. Als wir fertig waren, verzogen wir uns wieder auf die Couch. "Was wollen wir schauen?", fragte Tyler mich. "Ich weiß nicht... Wie wäre es mit Iron Man?" "Oder Civil War?" Am Ende schauten wir dann Infinity War.
"Mir fällt gerade auf", begann ich, "dass ich mal eine Geschichte über das MCU geschrieben habe." Ich kramte in meiner Pullitasche nach meinem Handy und suchte die Geschichte heraus. Unaufgefordert begann ich ihm vorzulesen, da ich wusste, wie sehr er es mochte, meine Gedanken niedergeschrieben zu hören.
Irgendwann merkte ich, wie sein Kopf auf meiner Schulter schwer wurde und warf ihm einen kurzen Blick zu. Er war eingedöst. Genau in diesem Moment klingelte mein Telefon und so schob ich ihn vorsichtig von meiner Schulter, um aus dem Raum zu gehen.
In der Leitung war Enid, sie war etwas aufgelöst und meinte, ich solle sofort zurückkommen, da sie meine Hilfe brauche. Leise schlich ich mich zurück ins Wohnzimmer, um meine Sachen zu holen und mich zu verabschieden. Doch Tyler war augenscheinlich schon wieder im Reich der Träume, so hockte ich mich neben ihn und breitete eine Decke über ihm aus. "Ich muss leider los, Großer. Schlaf gut.", flüsterte ich leise. "Okee...", kam müde zurück. Eigentlich wollte ich aufstehen, doch ehe ich mich versah, hatte er sich vorgebeugt und mir einen Kuss aufgedrückt: "Komm gut zurück."
Völlig verdattert stand ich in der nächtlichen Kälte. Was zum Henker war das gerade gewesen?
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Mittlerweile kann ich nichts mehr versprechen, aber eins sage ich euch. Egal wie und wann, aber diese Geschichte werde ich zu Ende schreiben. Ihr habt alle ein Recht darauf, das Ende zu erfahren!
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By A Siren's Killing Game // Xavier Thorpe x OC
FanfictionXavier Thorpe ff (German) Ein junges Mädchen von der Nevermore Academy, was wegen ihrer Körpermasse stark gehänselt wurde, hatte in den letzten Ferien beschlossen sich komplett zu verändern, was ihr auch gelang. So ging sie nach den Ferien als ein n...