Samstagabend bei Tyler

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Etwas Zeit war nun vergangen und es war Samstag. Ich freute mich riesig Tyler zu sehen und hatte schon etwas Zeug eingepackt. Gerade saß ich an meinem Schreibtisch, vor meinem Tablet und schrieb. Also ich versuchte es zumindest, aber schaute eigentlich nur die gesamte Zeit aus dem Fenster.

Eigentlich fühlte ich mich nicht in der Lage überhaupt zu schreiben. Mir ging einfach zu viel durch den Kopf. Flüchtig fuhr ich mir mit den Händen durchs Gesicht. Die Sache mit Xavier hatte sich immer noch nicht geklärt. Ich kann eigentlich gut ohne ihn Leben, es geht mir nur etwas an die Nieren, dass wir uns ein Zimmer teilen.

Kopfschüttelnd schob ich diesen Gedanken beiseite. Damit wollte ich mich jetzt nicht beschäftigen. Mein Blick schnellte zur Uhr, wie er es auch schon die Male zuvor tat. Ich schaltete das Tablet aus, ich würde es heute eh zu nichts mehr bringen.

Verstohlen blickte ich rüber zu Xavier. Er saß an seinem Schreibtisch und zeichnete, wie immer. Er sah dabei immer total konzentriert aus, als wäre er gar nicht hier und hätte auch nicht vor, so schnell wieder zu kommen.

Leise seufzend stand ich auf und zog mich an. Eigentlich war mein Motto: Besser spät, als nie. Das würde aber heute mal außer Kraft gesetzt werden. Ich schnappte meine Tasche und marschierte Richtung Tür.

"Wohin willst du so spät?", fragte Xavier. Seine Tonlage verriet, dass er sich davor graute mich das zu fragen oder generell einfach mit mir zu reden.

"Ich? Ich geh jetzt, weil ich so kirre in der Birne bin noch ein paar Leute umbringen, deswegen bleib du hier, damit du dein Fleckenwerk beenden kannst." Ein bisschen Verwirrung schwang in seiner Stimme mit, als er fragte: "Fleckenwerk?" "Na ja, Kunst kannst du das ja nicht nennen. Es wäre ja die Ursache für die Erblindung vom Auge des Betrachters!", damit zog ich die Tür hinter mir ins Schloss.

Ich marschierte gerade den Weg von der Haltestelle zu Tylers Haus, als sein Vater mir entgegen kam. Er grüßte freundlich und rief mir zu, dass Tyler schon auf mich wartete, er selbst aber Spätschicht auf dem Revier hatte und deshalb leider keine Tasse Kakao mittrinken konnte. Ich kannte Tyler's Dad trotz seiner Freundlichkeit nur vom sehen.

Als ich an der Haustür klingelte, öffnete Tyler mir relativ schnell die Tür. Verwundert blickte ich ihm entgegen. "Hi.", gab er nervös von sich. Warum war es so nervös? Ist ja nicht so, als wäre ich das erste Mal hier. "Hi.", erwiederte ich und trat ein.

Tyler hatte bereits die Heißen Schokoladen fertig, welche beide auf dem Wohnzimmertisch standen. Bei Tyler und mir war es so, dass wenn wir erst einmal anfingen zu reden, konnten wir nicht mehr aufhören.

Mittlerweile saßen wir auf der Couch nebeneinander. "Weißt du...", begann ich, "Ich weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht... Es- es hat sich so viel geändert und- und manchmal... da wünsch ich mir jemand wäre für mich da und dann... in der nächsten Sekunde fällt mir wieder ein, dass ich das keiner Person zumuten kann und auch nicht will." Tyler nahm mich in den Arm: "Erzähl mir was passiert ist."

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Es tut mir leid für die längere Pause. Mir ging es einfach psychisch nicht so gut und ich denke ich kann auch nicht sagen, dass es besser geworden ist. Aber, dass ich wieder schreibe ist ein unheimlich großer Erfolg für mich. Danke an alle, die bis hier hin gelesen haben. <3

By A Siren's Killing Game // Xavier Thorpe x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt