Prolog

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A M A Y A

Ich kann und will das alles nicht mehr. Dieses Universum meint es definitiv nicht gut mit mir. Seit mittlerweile 2 Tagen sitze ich eingesperrt in meinem Zimmer, weil ich mich einfach nicht mehr runter traue.
Ich hab Angst.
Angst vor ihm.

Carlos, mein Stiefvater. Der einzige Erziehungsberechtigte, der mir nach dem Tod meiner Mutter übrig geblieben ist.
Carlos und ich haben uns nie wirklich gut verstanden, da er bei Abwesenheit meiner Mutter immer meinte, ungesittete Kommentare über mich und meinen Körper ablassen zu müssen.

Und ich wünschte, es wäre doch nur bei diesen verdammten Kommentaren geblieben.

Doch dem war nicht so.
Gerade war ich so in Gedanken versunken, da hörte ich plötzlich polternde Schritte, die die Treppe hoch stolperten.

Ich zitterte leicht, als ich mir die Hand vor dem Mund schlug, um meinen Schluchzer abzudämpfen.
Leise liefen die Tränen über meine Wange, während ich betete, dass er an meiner Zimmertür vorbeilief.

Plötzlich hörte ich, wie er versuchte, die Türklinke runterzudrücken, was ihm nicht gelang, da ich die Tür verriegelt hatte.
Ich stieß mit dem Rücken an die Wand, als ich meine Augen zusammen kniff. Das Poltern an der Tür hörte nicht auf und wurde von Schlag zu Schlag aggressiver.

»Verdammt, Amaya, öffne diese beschissene Tür. Sofort!«, appellierte er mit einer unglaublichen Wucht in der Stimme, die ich aufgrund seiner Tonlage identifizieren konnte.

Wimmernd ließ ich mich die Wand hinuntergleiten und vergrub mein Gesicht - so gut es geht - in meinem verdreckten Oberteil.

Carlos schlug immer und immer wieder gegen die Tür, während er mir unzählige Beleidigungen an den Kopf warf. Diese allerdings waren mir nicht fremd.

»Du verdammte Schlampe ... Warte ab, bis ich dich in die Finger kriege, du verzogene Göre! «, brüllte er und trat währenddessen auf die Holztür ein.

Ich verzog ängstlich mein Gesicht und wartete auf ein Wunder.

Stattdessen hörte ich, wie die Tür mit einem dumpfen Schlag auf den Boden fiel und Carlos -mit einem vor Wut verzogenem Gesicht- in mein Zimmer trat.

»Dachtest du etwa, du kannst dich ewig hier verstecken?«, knurrte er wütend, trat mehrere Schritte vor und war mir somit näher gekommen.

Ich konnte den Alkohol aus seinem Mund riechen und musste mich zusammenreißen, um mein Gesicht nicht angeekelt zu verziehen.

»Was hast du da überhaupt für einen Fetzen da an? «

Er zog mich an meinem Oberteil hoch und schmiss mich auf meinem Bett, woraufhin ich meine Arme aus Reflex vor meinem Gesicht hielt.

»Nicht doch ... «, murmelte er mit seinem typischen Pädophilen grinsen und schlug meine Hände mit einem Mal auf die Matratze.

»Carlos- b-bitte nicht! «, wimmerte ich schmerzverzerrt, da er mit seinem ganzen Gewicht auf mir lag und seine Fingernägel in meine Unterarme krallte.

Er strich mir meine Strähnen aus dem Gesicht und küsste meine Tränen weg, weswegen ich mich wirklich darauf konzentrieren musste, keinen Schluchzer auszulassen.

Plötzlich und ohne Vorwarnung presste er seinen Mund auf meinen, weswegen ich diesen bitterlichen Geschmack seines billigen Biers nicht nur riechen, sondern nun auch schmecken konnte.

Die Übelkeit übernahm mich mit einem Mal und ich hatte das Gefühl, dass ich meinen ganzen Mageninhalt auf der Stelle entleeren könnte, obwohl ich seit Tagen nichts Vernünftiges mehr gegessen hab.

Als Carlos merkte, dass ich - wie sonst auch - den aufgezwungenen Kuss nicht erwiderte, presste er seine Lippen noch härter auf meine.

Ich verzog schmerzverzerrt mein Gesicht, als er mir plötzlich auf die Lippe biss und, mit seinen ekelerregenden schmalen Lippen, auf Wanderschaft an meinen Hals ging.

Ich versuchte sein Kopf wegzudrücken, doch ich kam nicht gegen seine Kraft an und konnte ein Schluchzen nicht länger unterdrücken.

»Hör auf Carlos, ich will das nicht!«, flehte ich ihn förmlich an und schlug mit meinen Händen um mich herum.

»Was willst du tun, huh? Willst du zur Polizei gehe? «

Er lachte verächtlich auf und schüttelte dabei belustigt seinen Kopf.

»Bitte ...«, hauchte ich kopfschüttelnd und flehte ihn an aufzuhören, als ich bemerkte, wie er langsam seine Gürtelschnalle öffnete.

»Du bist ein Niemand, Amaya. Und du wirst es auch immer bleiben. Nie wird dich jemand lieben und nie wird dich jemand bewundern, weil du Schlampe es nicht verdienst! Aus dir wird nie was werden.«

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𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭𝐛𝐞𝐚𝐭 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt