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H E A R T B E A T
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A M A Y A 

»Emilia.«
»W-, wer ist das?«

Ich schniefte erneut und drehte mich zu den Fenstern.

»Meine Tochter.«

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Der schock stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.
Ale öffnete seinen Mund und wollte zum sprechen ansetzen, doch ließ es dann doch sein.
Er schien nachzudenken, als er anfing, irgendwas vor sich hin zu murmeln.
Ich bereute es jetzt schon ihm das gesagt zu haben.
Scheiße
Wie soll ich das jetzt alles auch noch Matteo erklären?

»Wann? Wie? W-« Ale stoppte sich selber und suchte anscheinend mein Gesicht nach 'War nur ein Witz' ab.

»Hast du einen Freund gehabt oder wie?« Und manchmal wünschte ich mir, dass Ale mal logischer nachdenken würde, anstatt solche Fragen zu stellen.

Dieser Mann ist irgendwann in der Kindheit hängengeblieben oder so...

»Ale sie ist fast 4!«, rief ich schon fast und stütze meinen Kopf vor Verzweiflung mit meiner Hand ab.
Kann der Typ jetzt mal endlich checken worauf ich hinaus will?!

»Das kann doch aber nicht sein zu der Zeit warst du doch noch mit Matteo zusam-« Plötzlich und wie von einer Tarantel gestochen sprang er vom Stuhl und sah mich geschockt an.

»Du bist mit Matteos Tochter abgehauen?! Verdammt, Amaya!« Ale ließ sich langsam wieder auf den Stuhl gleiten als er schiefe Blicke von der Kundschaft zugeworfen bekam.
»Ich bin Onkel?«, fragte er die wahrscheinlich dümmste frage die er jetzt hätte stellen können.
»Ja.«
»Matteo ist Vater?«
»Ja.«
»Du bist schwanger abgehauen?«
»Verdammt ja Ale! Ja!«, keuchte ich und unterdrückte die aufkommenden Tränen.

»Fuck, Amaya... Wa- Wieso bist du dann abgehauen? Schwanger? Mit seinem Kind?! FUCK.« Ale sah mich immer noch verständnislos an.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
Mir viel keine plausible Erklärung ein und eine Lüge konnte ich ihm jetzt auf keinen Fall auch noch auftischen.
Ich fuhr mir seufzend durch die Haare und spürte etwas feuchtes meine Wange runterfließen.
Ich wischte mir über die Wange und schniefte.

»E-es tut mir leid!« flüsterte ich, legte einen 10er auf den Tisch legte und aus dem Café rannte.

Während dem Laufen zog ich mir meinen Mantel über und wischte mir verzweifelt die Tränen aus dem Gesicht die nicht aufhören wollten zu fließen.
Verdammt ich wollte doch nicht mehr so viel weinen!

Ich hörte schnelle Schritte hinter mir und erkannte plötzlich Ale wieder vor mir stehen.
Ohne etwas zu sagen nahm er mich in den Arm und strich mit beruhigend über den Arm, während ich mich an seiner Schulter ausheulte.

Ich weinte und weinte bis mir etwas in den Sinn kam. Ich löste mich von Ale und starrte ihm in die Augen.
»Sag es ihm nicht, Ale.«
»Bitte«, fügte ich noch hinzu.
Ale schüttelte langsam den Kopf und schien sichtlich gestresst.
Ich wollte ihn nicht überfordern. Aber irgendwann hätte ich es ihm ja sagen müssen.

»Das darfst du nicht von mir verlangen! Du bist meine beste Freundin Amaya, ja! Aber er ist mein Bruder er hat das Recht darauf zu erfahren, dass er ein Kind gezeugt hat.« Ich seufzte und wusste, dass er eigentlich vollkommen recht hatte.
Matteo musste es erfahren.
Aber wie soll ich einem Mann erklären das ich mit seinem Kind abgehauen bin?!

»Bist du abgehauen weil du schwanger warst?«, fragte er nach was ich kopfschüttelnd verneinte.
Das wäre kein Grund gewesen von der einen auf die anderen Sekunde zu verschwinden.
»Ich hab erst, als ich ihn verlassen hab erfahren, dass ich schwanger bin«, erklärte ich, wenn auch beschämt.
Die Tatsache, dass ich Leuten immer einreden musste, dass meine Tochter ein One night stand war, damit sie aufhören nachzufragen, war nicht so prickelnd.

𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭𝐛𝐞𝐚𝐭 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt