- 6 -

2.7K 84 13
                                    


A M A Y A

Nachdem wir Mr. & Mrs. Williams noch etwas über KHK aufgeklärt haben, liefen wir in die Umkleiden, da wir nun Feierabend hatten.
»Dieser neue Arzt erinnert mich an jemanden«, gab Samuel völlig unerwartet von sich.
Scheiße.

»W- an wen denn?«, hackte ich leicht nervös nach, doch versuchte es dennoch zu verbergen.

»Ich weiß nicht, aber es kommt mir so vor, als hätte ich sein Gesicht schonmal gesehen. Besonders seine Augen«
Scheiße.
Emilia hat genau die gleichen Augen wie ihr Vater.

Der Fakt, dass Emilia und Matteo sich total ähnlich sehen, ist total in den Hintergrund gerückt, seit ich ihn wieder zu Gesicht bekam.

Dass Emilia ihrem Vater sehr ähnlich sieht, ist kein Geheimnis, nur weiß niemand, wer ihr Vater ist und dass Matteo jetzt hier auftaucht, kommt mir nicht so gelegen vor, da nichtmal er selbst weiß, dass er ein Kind hat.

»Das bildest du dir bestimmt nur ein«, versuchte ich ihm einzureden, während ich meinen Spind schloss.

»Ja, kann sein«, war das einzige, was er noch dazu sagte, ehe er mir die Tür der Umkleide aufhielt.

Mit den Nerven am Ende und komplett überfordert mit meiner Situation liefen wir Richtung Ausgang.
Schnell merkte ich, dass ich mein Handy in der Umkleide hab liegen lassen.

»Ich hab mein Handy vergessen, Sammy. Ich muss nochmal zurück, wir sehen uns dann morgen«, verabschiedete ich mich von ihm mit einem Kuss auf der Wange und lief mit meinen hohen Absätzen den ganzen Weg zurück.

In der Umkleide angekommen bemerkte ich mein Handy auf der Bank liegen.
Mit meinem Handy lief ich raus und checkte währenddessen meine Nachrichten, die ich während meiner Schicht nicht lesen konnte.

Als ich aus dem Augenwinkel jemanden sah, der vor mir stehen geblieben ist, erhob ich meinen Kopf und starrte in die grünen, funkelnden Augen des Mannes, die ich so sehr geliebt habe.

Matteo.

»W-wa-.« Noch bevor ich meinen Satz zu Ende sprechen konnte, unterbrach er mich in einem harschen Ton.

»Wir müssen reden.«

Matteo zog mich am Arm in einen abgelegenen Raum und schloss beim Eintreten die Tür hinter sich zu.
Ich seufzte.

Ich bin definitiv nicht bereit, jetzt über unsere Vergangenheit zu reden.

»Wie konntest du mir das nur antun, Amaya?«, fragte er mit brüchiger Stimme.
Bitte nicht ...

»Es tut mir leid«, hauchte ich ebenfalls den Tränen nahe.

»Es tut dir leid? Amaya, verdammt!
Weißt du eigentlich, was du angestellt hast? Weißt du, was du mir angetan hast? Ich konnte verdammt nochmal tagelang nichts Vernünftiges zu mir nehmen, nichts trinken, niemanden sehen wollen und nichts anderes tun, als an dich zu denken! Du schwirrst seit dem Zeitpunkt, an dem ich dich kennengelernt habe, in meinem Kopf herum und das hat sich auch nicht verändert, seit dem du mich verlassen hast!«

Ich kann das nicht. Ich kann ihm nicht in die Augen schauen, so sehr schäme ich mich gerade.
Diese grünen Augen, die mich so verletzt und gleichzeitig aufgebracht ansehen.

𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭𝐛𝐞𝐚𝐭 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt