»Kapitel 1«

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Y/n Michiko l/n

»Denkst du es hat funktioniert?«, wollte ich von meinem Bruder wissen, der grade dabei war eine Tüte gefüllt mit Alkoholflaschen hervorzuholen. Er begann fett zu grinsen, während er die ersten Glasflaschen zum Vorschein brachte. »Das wird ein guter Einstieg in die Schule y/n, vertrau mir. Von irgendsoeinem Weib hab ich die Nummer von Oikawa Tooru höchstpersönlich bekommen und glaub mir, wenn Typen mit einem Ruf wie er so eine Nachricht bekommen, wird fast die ganze Schule hier auftauchen«, erläuterte Kenzo gut gelaunt. Freudig hüpfte mein Herz in meiner Brust. »Das wird genial! Und wenn Oikawa-kun herkommen sollte, habe ich genau die Verbindung, die ich suche. Volleyballer über Volleyballer. Du bist der beste Enzo«, brabbelte ich vor lauter Vorfreude meinen Zwilling zu. Gerade war ich dabei einige Chipstüten in größere Schüsseln umzufüllen. Diese stellte ich zu den Getränken - die mein Bruder soeben abgestellt hatte - auf der großen Kücheninsel.

Wir hatten echt Glück im Leben, wenn man ehrlich sein wollte. Unsere Mutter verdiente gut - mehr als ausreichend - und dabei ermöglicht sie uns so ziemlich alles notwendige. Erst vor kurzen sind wir hier her gezogen, haben unseren ältesten Bruder jedoch in Ōsaka zurückgelassen. Ihm war es lieber sein Studium vor Ort weiterzuführen, also ließ Mutter ihn dort auch weiterhin studieren, jedoch unter der Bedingung, dass sie vorübergehend seine Wohnung zahlte.
Der Rest von uns ist zurück in unsere Geburtsstadt Sendai gezogen. Da unsere Mutter als CEO einer der größten Firmenkette Japans fast jede Woche von einem Unternehmen ins nächste Pendeln musste, hatte sie beschlossen dem einen Schlussstrich zu setzen. Somit müsste unsere Mom nur noch einmal im Monat für ein paar Tage weg. Sie wollte nur noch an einer Stelle fest aktiv arbeiten und hat uns dann die Entscheidung überlassen wohin wir ziehen würden. Zudem war ihr jedoch wichtig, dass Kenzo eine passende Oberschule finden würde.

Und da sind wir nun. Zurück in der Präfektur Miyagi.

Für Außenstehende klang dieses Leben immer sehr nach Filmen und man steckte uns mit dem Wissen immer in die selbe Schublade wie all die anderen Schnösel. Somit redet keiner von uns mehr darüber.
Es ist normalerweise schwierig dieses Thema zu vermeiden, wenn man sah unter welchen Umständen wir leben, jedoch leben wir mittlerweile in einer Gesellschaft in welcher sich fast jeder nur noch um sich kümmerte.
Vorteil für uns.

»Sicher, dass er der beste ist? Ich hab schließlich dafür gesorgt, dass Mom für das komplette Wochenende aus der Stadt ist.«

Erst jetzt bemerkte ich Touya, der sich lässig an den Wanddurchbruch gelehnt hatte. Dabei wirbelte er seinen Autoschlüssel um seinen Zeigefinger herum und seine andere Hand verbarg er in der Jackentasche seiner schwarzen Lederjacke. Ein amüsierter Ton verließ mich nachdem er seine Bemerkung abgelegt hatte. »Du weißt wie ich das meinte«, rechtfertigte ich mich. Der ältere fuhr sich durch sein dunkles Haar und trat nun komplett in den Raum hinein. »Jaja kleine. Deine Scherze kennen wir mittlerweile auswendig.« »Die Morddrohungen auch«, mischte sich Kenzo ein, während er die letzten Alkoholflaschen ordentlich abstellte. Beim vorbeigehen an der Kücheninsel, schnappte er sich einen der Chips und warf sich diesen direkt in den Mund. »Tou!«, schimpfte ich meinem Bruder, der mich nur frech angrinste.

Um mich zu ärgern, wuschelte er mir durch mein eigentlich ordentliches Haar. »Von dem einem fehlenden Chip wird keiner sterben, y/n«, konterte Touya frech. Beleidigt schnappte ich nach Luft und boxte ihm gegen die Schulter. Amüsiert lachte er auf und ließ mich einfach so stehen. »Ich hab Abendschicht im Café, wie ihr ja wissen solltet. Wenn ich wiederkomme, will ich hier eine ordentliche Party vorfinden«, rief er uns Zwillingen zu kurz bevor wir die Haustür zufliegen hörten.

Beyond the shadow||H.Iwaizumi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt