»Kapitel 11«

332 36 21
                                    


Y/n Michiko L/n

»Oikawa-san!«, halte ich den großen Kerl auf, bevor er sich dem aufwärmen anschließen konnte. Sein Kopf drehte sich direkt darauf in meine Richtung. Für einige Sekunden sah er mich an, joggte dann aber zu mir zurück.
Die beiden Trainer standen ein wenig abseits von mir und schienen gerade etwas zu planen, denn Mizoguchi schrieb auf einem kleinen Notizblock, während Irihata grübelte und ab und zu ein paar Wörter sagte. Sie würden also nicht mitbekommen, was ich mit ihrem Zuspieler besprach.

Als der größere vor mir anhielt, blickte er mich fragend an. Seine Präsens machte mich ein wenig nervös, weshalb ich mir mit der Hand kurz durch den Nacken rieb. »Ich wollte mich kurz erkundigen, was dein Eindruck vom Team ist und was du als Kritikpunkt siehst. Da ich euch schließlich nicht Hauptteils zugeteilt bin, ich aber trotzdem mit allem möglichen helfen möchte, wäre ein wenig Vorkenntnis von großer Bedeutung«, erklärte ich ihm den Grund für das heranrufen. Der braunhaarige sah kurz zu den Trainern hinüber und dann wieder zu mir. Ein Grinsen legte sich auf seine, wie es mir schien, perfekt geformten Lippen.

»Warum soll ausgerechnet ich dir diese Vorkenntnisse verschaffen?« Er konnte ahnen warum - ich sah es an seinem Blick und der Körperhaltung. Oikawa Sichte nur nach Bestätigung seines überaus hohen Egos. Das war eines der vielen Dingen, die ich von vorne rein bei berühmten Leuten nicht mochte. Sicherlich fühlte es sich gut an so ein Genie des Spiels vor sich zu haben und mit ihm interagieren zu können, doch Charakter ließ bei den meisten von ihnen doch zu wünschen übrig. Damit wollte ich nicht sagen, dass sie nicht auch nett sein konnten, doch zu den meisten der weniger bekannten Leute und noch darunter waren sie einfach nur arrogant.

»Du bist der Teamkapitän und zusätzlich Zuspieler. Das heißt der Dreh- und Angelpunkt jedes einzelnen Spiels. Wenn ich Mizoguchi oder Irihaten fragen würde, würden sie mir entweder Beschreibungen abliefern über das äußere erscheinen, oder sie würden mich direkt an dich weiterleiten, wenn sie mir den besten Einblick bieten wollten«, erläuterte ich weiter, was seinen Ausdruck auf den Lippen wachsen ließ. »Ich bin mir jedoch sicher, dass du das schon vorher wusstest.« Sobald ich letzteres an den Satz heran hing, veränderte seine Miene sich. Jetzt war er derjenige der sich sanft durch den Nacken fuhr.
Oikawa überspielte meinen letzten Satz gekonnt, indem er begann ihr das erfragte zu erzählen.

»Unsere unsere Stammspieler für Matches sind folgende«, er drehte sich leicht in die Richtung der sich aufwärmenden Jungen und begann damit auf einen dieser zu zeigen, »Issei Matsukawa - auf Wettkämpfen trägt er die Nummer zwei - unserer bester Mittelblocker im Moment. Seine Größe schüchtert andere Teams häufig zumindest ein wenig ein, was sich immer positiv für uns darstellte. Matsun ist aber eher eine gelassene und lockere Seele. Oftmals träge, aber trotzdem immer beim Spiel, was man so nicht von ihm vermuten würde. Seine Fähigkeiten haben mehr Potenzial als er gibt, aber seinen Weg dieses zu erreichen, hat er noch nicht finden können. Bälle die für ihn perfekt sind, sind für mich einfach zu spielen.«
Ich sah den besagten an und musterte die Statur Matsukawas. Ihm fehlte es sicherlich nicht an Muskulatur - keinem hier - aber seine Körperhaltung war ein wenig eingefallen. Seine Größe war beachtlich und spielte ihm bei dieser Position sichtlich in die Hände.

»So ziemlich das gleiche gilt für Takahiro Hanamaki - Rückennummer drei. Makki ist dennoch aufgeweckter als die andere Schlaftablette, aber auch er ist gut in seiner Position als Außenspieler, fungiert meistens eher als Allrounder, wie die Meisten von uns Drittklässlern. Beide rufen nicht wirklich häufig nach dem Ball, sind aber immer bereit vollen Einsatz zu geben. Seine Schläge sind dabei trotzdem meist hart und präzise. Er verhält sich in jeder Situation ruhig und ist dabei aufmerksam und scharfsinnig. Während des Spiels ist Makki ein recht ruhiger Geselle, aber Witze reißen können er und die anderen trotzdem über mich.« Oikawa zeigte dabei auf einen Jungen mit hellem, rotbraunen Haar, der gerade dabei war seine Beine zu dehnen, und murmelte den letzten Teil des Satzes nur noch vor sich hin. Seine Haarfarbe ließ ihn rausstechen und ich fragte mich in diesem Moment ob diese vielleicht gefärbt waren, da diese Farbe recht selten hier in Japan war.

Beyond the shadow||H.Iwaizumi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt