»Kapitel 14«

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Y/n Michiko L/n
Samstag; 21:17 Uhr

Eine halbe Stunde bevor ich das Haus verlassen musste, begutachtete ich mich selbst im Spiegel. Ich trug einen dunkelgrünen, langen Rock mit einem großzügigem Schlitz am Bein und ein schwarzes Spaghettiträger-Top, das leicht schimmerte. Es war nicht zu sehr anziehend, aber hatte genug um mich verdammt gut aussehen zu lassen und ließ mein Selbstbewusstsein weiter steigen. Meine Haare hatte ich offen gelassen, da dies meiner Gesichtsform schmeichelte. Die dunkle Mascara verlängerte meine Wimpern und betonte diese. Leichte Unreinheiten in meinem Gesicht überdeckte ich mit Make-up und meine Augenbrauen korrigierte ich mit dem passendem Farbton, sodass ihre Form ordentlicher aussah. Meinen müden Gesichtsausdruck hatte ich gut überdecken können. Nach diesen aufstrebenden letzten Tagen verlangte mein Körper nach mehr.

Die vorherigen Tage wahren anstrengend gewesen und hatten mir einiges an Nerven geraubt. Direkt an dem Abend, an welchem ich mit den Volleyballern nach Hause gegangen bin, hatte ich mich an die Ernährungspläne gesetzt - sowohl für das Jungs als auch das Mädchen-Team. Diese Pläne waren, dann auch noch nach Gewichtsklasse geteilt. Dieser Abend war unendlich lang, dafür die Nacht umso kürzer.
Die darauffolgenden Tage waren hin und her - und ich liebte es, auch wenn es an mir nagte. Das zusammenfinden mit den beiden Teams würde die interessanteste Zeit sein. Auch wenn ich jeden Tag bei den Mädchen bin und nur alle zwei bis drei Tage bei den Jungen verbrachte, brachte es mich enorm weiter und ich hatte das Gefühl von Euphorie, welches ich seit langem nicht mehr verspürt hatte. Dafür war ich gemacht.
Auch die Coaches waren erstaunt über mein schnelles erarbeiten der Pläne und sprachen mir Lob aus. Mit den Spielern redete ich viel, bis auf Iwaizumi. Bei Oikawa hatte ich das auch versucht, doch dieser Junge gibt keine Ruhe. Sein bester Freund hingegen schien meine Stille akzeptiert zu haben, aber dennoch hatte er mich jedes Mal mit seinen Blicken durchbohrt. Auf die seltsamen Nachrichten habe ich keinen der beiden angesprochen, dafür kam es mir zu unwichtig vor. Es waren schließlich nur simple Textnachrichten gewesen, nichts weiter. Dennoch lag mir ein ungewohntes Gefühl im Magen, immer wenn ich daran gedacht hatte.
Im allgemeinen fühlte ich mich umgeben von den Mädchen wohler als wenn ich mich bei dem Team von Oikawa befinde. Natürlich haben mich beide Teams mit offenen Armen empfangen, jedoch hatte ich das Gefühl, als wäre etwas im Busch jedes Mal wenn sie mit mir agierten.
Noch ein Grund mehr weshalb ich dem ganzen Oikawas-Willkommensparty Thema suspekt gegenüber trat.

Als ich vom Spiegel wegtrat griff ich rüber zu meiner kleinen Handtasche und packte dort das notwendigste rein - Ausweis, ein wenig Geld, denn man weiß ja nie, aufgeladenes Handy und mein Ladekabel. Diese schulterte ich über und trat aus meinem Zimmer. Den Flur ging ich kurz entlang, nicht an Touyas Tür klopfend hielt ich kurz davor an und trat dann schwungvoll ins Zimmer.

Mein älterer Bruder hatte sich mehr oder weniger freiwillig dazu bereit erklärt mich zu fahren, da er sich selbst noch mit ein paar Freunden verabredet hatte. Gerade als ich eintrat wechselte mein Bruder in ein weißes Hemd. Die untersten Knöpfe machte er ohne große Mühe zu. »Was gibts?«, fragte er beiläufig, wobei er mich nicht mal ansah. Zu dem Hemd trug er eine schwarze Jeans und wahrscheinlich würde er seine schwarzen Schuhe dazu anziehen. »Ich wäre soweit. Wenn du fertig bist, könnten wir also los«, ließ ich ihn wissen und verschwand daraufhin recht zügig wieder aus seinem Zimmer.

Während ich das Wohnzimmer ansteuerte und die Treppen hinunter ging erklang plötzlich das Geräusch meines Handys. Mein Telefon aus der Tasche zückend absolvierte ich die letzten Stufen und betrat die Stube. Als ich jedoch erblickte was für eine Benachrichtigung auf meinem Handy hatte, schien mein Körper wie eingefroren. Ich las langsam die Nachricht und mein Körper wurde wieder von diesem ungewohnten Gefühl übermannt.

Beyond the shadow||H.Iwaizumi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt