»Kapitel 2«

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Y/n Michiko l/n

Es schien wie ein ewiger Kampf um die Macht und das nur bei einem Augenkontakt. Der Stoff meines Kleides fühlte sich plötzlich so dünn an, als könnte man ihn mir ganz einfach vom Körper reißen. Verdammt. Dieser Kerl war wahrscheinlich in meinem Alter und sprühte bereits jetzt eine enorme Energie aus, was mich wahnsinnig umhaute. »Ich muss zugeben, ich bin nicht enttäuscht«, ertönte plötzlich Touyas Stimme hinter mir. Ruckartig wendete mein Körper sich zu ihm, was den Augenkontakt zu dem Fremden beendete. Lässig waren seine Hände in den Jackentaschen versteckt und seine Jeans lagen locker auf seinen Hüften, während er mich stolz anlächelte.

»Ich hab schließlich vom Meister gelernt«, gab ich von mir, wobei ich auf seine alten Hauspartys anspielte.

Sachte tätschelte er meinen Kopf und verkündete mir noch kurz, dass er sich jetzt mal durch die Mengen drängen würde. »Tou!«, rief ich ihn nochmal zu mir zurück. Direkt machte er kehrt und stand wieder direkt vor mir. »Mein Zimmer ist auch für dich Tabu!«, fauchte ich ihn extra ernst an, denn ich wusste, dass ihn sowas recht wenig interessierte. Er begann nur frech zu grinsen und wendete sich wieder ab. »Arschloch«, brummte ich und spielte mit dem Gedanken es einfach abzuschließen. Diesen warf ich jedoch direkt wieder weg.

Als ich mich voller Hoffnung wieder umdrehte, war der Typ bereits weg. Nur noch die laute Musik und die dazu tanzenden Teenager waren zurückgeblieben. Somit suchte mein Blick direkt nach einem weiteren Kerl, aber keiner in diesem Raum konnte es mit ihm aufnehmen. Ich gab meine Suche vorerst auf und griff zu meiner kleinen Umhängetasche, die ich bei mir trug. Aus jener zückte ich mein Telefon und checkte schnell meine Nachrichten.

Such nicht nach mir -Kenzo

Ich wusste genau was dies bedeutete und konnte mir eine kleine provokante Antwort nicht verkneifen. Mit einem schmalen, diabolischen Grinsen tippte ich auf meinem Smartphone.

Versuch mich nicht zur Tante zu machen.

Eine Antwort erwartete ich nicht, somit ließ ich es zurück in die Tasche gleiten. Meine Gedanken trieben mich wieder zu dieser Yuna, die mich angequatscht hatte. Vielleicht sollte ich sie suchen und erfragen, wer noch eine Volleyballverbindung hatte. Umso mehr, desto besser.

Gerade als ich meinen Plan umsetzen wollte, versteifte sich mein Körper automatisch, denn plötzlich verspürte ich eine erschreckende Präsens hinter mir. Große Hände legten sich von hinten auf meine Hüfte und begannen diese im Rhythmus zur Musik zu bewegen. Ich spürte einen männlichen Körper, der sich sachte gegen meinen drückte. Er wusste was er wollte.

Es amüsierte mich.

Somit ließ ich mich davon geleiten. Diese massive Kontrolle seinerseits, war etwas woran ich sicher gefallen finden könnte. Unsere Körper schmiegten sich aneinander - seine trainierte Brust spürte ich durch den Stoff meines Kleides. Sein heißer Atem strich an meinem Hals vorbei und das Verlangen seine Lippen dort spüren zu wollen, wuchs augenblicklich. Hitze machte sich in mir breit und eine Art euphorisches Gefühl erfüllte mich.

»Ich habe dich hier noch nie gesehen«, seine Stimme strich an meinem Ohr vorbei.

Ich hätte probieren können, zu erkennen wer er war, doch für den Moment fand ich es spannender nicht zu wissen, wer mich antanzte. »Ich bin neu in der Stadt«, erwiderte ich ihm wahrheitsgemäß. »Dachte ich mir schon.« Sein grinsen konnte ich bis hier spüren. »Was führt einen in die Stadt Sendai?«, fragte er weiter nach. »Woher willst du wissen, dass wir nicht schon in Sendai gelebt haben?«

»Ich bin viel unterwegs«, sein Griff verfestigte sich um meine Taille und bestimmend wirbelte er mich herum. Ich erstarrte. »Sicher wärst du mir aufgefallen«, hauchte der gut aussehende Fremde mir zu.

Da war er wieder. Ihn von der Nähe zu betrachten, brachte mein Herz zum Rasen. Sowas war mir bis jetzt noch nie passiert und gefallen an diesem Gefühl hatte ich auch nicht, somit schob ich es bei Seite. Meine Aufmerksamkeit widmete ich einfach wieder dem, was ich schon jetzt gerne bei ihm tat. Ihn begutachten.

Sein Hemd war schwarz und die, wie bereits zuvor bemerkt, zwei offenen Knöpfe offenbarten ein wenig von dem, was sich unter dem seidigen Stoff zu verstecken schien. Eine durchtrainierte Brust, wahrscheinlich sogar eine starke Muskelpartie an den Schultern. Selbst die leicht hochgeschobenen Ärmel spannten sich um diesen Bizeps. Ballsportler, Hundertprozentig. Definierte Bauchmuskeln ließen sich erahnen und von seiner Größe konnte man nur schwärmen. Bis einen seine Augen fesselten. Ein dunkelgrünes Augenpaar, was schon fast wie Moosgrün aussah, starrte mir in die Seele.

Heilige Scheiße, der Kerl weiß was er tut.

Amüsiert grinste ich. »Wenn ich nicht gefunden werden will, findet mich auch keiner.« Mein selbstsicherer Ton, der sicherlich durch Alkohol extra unterstützt wurde, schien ihm zu gefallen, denn sein Grinsen wurde breiter. »Ich wette ich würde dich finden.« Seine Stimme war rau und löste ein kribbeln in meinem Körper aus. Ich stießen Lachen aus. »Probier ruhig dein Glück...« Seinen Namen hatte mir der Fremde nicht verraten, was mich zum stoppen brachte.

»Hajime Iwaizumi.«

Hajime, ein schöner Name.

Bevor ich dem mir nun nicht mehr komplett fremden etwas erwidern konnte, tauchte plötzlich jemand neben ihm auf.

»Hier bist du Iwa-lein. Makki sucht nach dir«

Tooru Oikawa. Die zwei kannten sich anscheinend gut - eine Sache, die ich nicht vermutet hätte, denn wenn man Oikawa im Sportlichen Bereich verfolgt, sollte man meinen, man kenne Personen die ihm nahestehen. Diese Vermutung war nicht schwer zu stellen - schließlich benutze er einen, wenn auch seltsamen, Spitznamen - dies ließ somit nicht ausschließen, dass er vielleicht auch Volleyballer war.

Das würde die Sache rund um den heißen Kerl verkomplizieren.

Iwaizumi ließ meine Hüfte ein wenig lockerer, was ich für mich ausnutzte. Auch wenn ich gerne weiter diese kribbelnde Nähe und die prickelnden Berührungen genossen hätte, wendete ich mich aus seinem Griff heraus und tauchte in der Menge unter. Heute würde er mich nicht wiedersehen.

Herausforderungen angenommen Hajime Iwaizumi.

Ich drängelte meinen Körper durch die Jugendlichen hindurch, entfernte mich von der dröhnenden Musik, um einen meiner Brüder ausfindig zu machen. Es dauerte nicht lange, bis ich auch den ersten fand. In der Küche bot sich mir ein grandioses Ereignis. Yuna verpasste ihm genau in dem Moment eine Ohrfeige, nur um im nächsten Moment einen Schritt von ihm weg zu treten und ein anderes Mädchen direkt vor ihm zu küssen. Die Leute, die dieses Schauspiel mitbekommen hatten, begannen zu grölen und mein zweitältester Bruder machte flink die Biege.

Mein schadenfrohes Lachen musste ich mir ziemlich heftig verkneifen, als Touya mich zielstrebig ansteuerte. »Ach komm sei still«, brummte er mich direkt an, als vor mir zum stehen kam. »Was hast du diesmal getan?«, erfragte ich belustigt, nachdem er mir durch mein Haar gewuschelt hatte. »Ihre Signale waren undeutlich«, versuchte er die Schuld wie ein kleiner Junge von sich zu schieben.

Ich hätte es irgendwie erahnen können. Bereits vorhin war mir unterbewusst aufgefallen, dass sie irgendwie genau dem Typ meines Bruders entsprach. Vielleicht hätte ich ihn vorwarnen können, aber wo würde denn dann der Spaß für mich bleiben?

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we stan lesbians.

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Beyond the shadow||H.Iwaizumi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt