»Kapitel 4«

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Y/n Michiko L/n
Montag; 7:19

»Wenn ihr euch nicht gleich beeilt, dürft ihr laufen!«, rief Touya zu uns hoch. Genervt seufzte ich und rollte meine Augen. »Spiel dich nicht so auf! Du bist nicht Mom!«, erwiderte ich in der selben Lautstärke. Währenddessen mustere ich mich selbst in dem Spiegel vor mir. Der enganliegende, schwarze Kragenpullover steckte in meiner braunen Anzugshose, die meine langen Beine betonte. Mein grau-braun karierter oversized Blazer rundete das gesamte Outfit ab. Um meinen Hals hing meine goldene Lieblingskette, an welcher ein kleines Medaillon hing. Meine weißen Sneaker würde ich mir gleich unten anziehen. Mit meinen Haaren hatte ich nichts gemacht.

Ich wollte einen guten ersten Eindruck hinterlassen, weshalb meine Outfitwahl dementsprechend geworden ist. Zusätzlich war da noch die kleine Kleidungsvorschrift der Schule.

Natürlich trug ich eine weitere, größere Tasche bei mir, in welcher ein Trainingsanzug enthalten war. Ohne diesen verließ ich in den seltensten Fällen das Haus.

»Touya, sei nicht so streng zu deinen Geschwistern«, ertönte die Stimme meiner Mutter, als ich die Treppen hinunter lief. Diese Stand im Türrahmen zum Wohnzimmer, während sie den schwarzhaarigen streng musterte. Auch sie war bereit zur Arbeit zu fahren.

Ihre schwarz-goldene Handtasche hing - wie immer - über ihrer Schulter und heute trug sie einen dunkelblauen Frauenanzug. Eine schwarze Sonnenbrille steckte auf ihrem Kopf, die teuer Uhr funkelte an ihrem Handgelenk und ihre Füße steckten bereits in passenden High-Heels. Ihr ganzes Auftreten schrie schon förmlich Business-Woman.

»Genau Touya.« Kenzo tauchte hinter mir auf der Treppe auf und hatte seinen Schulrucksack übergeschultert. Ich sah ihn heute zum ersten Mal in der neuen Schuluniform und in dem Moment als ich ihn sah, wusste ich bereits, dass er sie so gar nicht leiden konnte. Was er sich wohl darüber dachte, schwebte in meinem Kopf, was mich schadenfroh grinsen lies. »Kenzo«, ermahnte Mutter meinen Zwilling nun auch, ohne den Blick von mir zu nehmen. »Guten Morgen«, lächelte sie mich wiederum an.

Die einzige Tochter zu sein hatte schon immer seine Vorteile.

Nachdem sie mir einen sachten Kuss auf die Wange gegeben hatte, ging ich an ihr vorbei zum Schuhschrank um dort meine weißen Sneaker rauszuholen. Mein dunkelhaariger Zwilling griff ebenfalls an mir vorbei, damit auch er sich seine Schuhe herausfischen konnte. »Habt viel Spaß in der Schule und auf der Arbeit!«, verabschiedete sich unsere Mutter von uns, da wir einige Minuten vor ihr das Haus verließen.

Somit liefen wir zu dritt auf Touyas Wagen zu. Ich ließ mich auf den Sitz hinter dem Fahrer fallen und Kenzo auf den Beifahrersitz. Kurz darauf startete unser älterer Bruder auch schon den Wagen.

»Ich werd voraussichtlich gegen 14:00 Uhr mit Schule durch sein. Meinst du du schaffst es mich mitzunehmen?«, erkundigte sich Enzo bei dem konzentrierten Touya. Beide meiner Brüder hatten ihren einen Arm an dem Fenster abgelegt, wobei der dunkelhaarige seinen Arm so angewinkelt hatte, dass er sich durchs Haar fahren konnte. »Eigentlich sollte das passen. Wenn nicht, nimmst du halt einfach deine Beine in die Hand«, erwiderte mein Lederjacken tragender Bruder locker. Danach fixierte er mich im Rückspiegel mit seinem Blick.

»Wie sieht's mit dir aus, kleine?«, wollte er von mir wissen. »Ich weiß es noch nicht so genau. Wahrscheinlich nehm ich heute direkt die Bahn zurück«, entgegnete ich schulterzuckend und sah dabei aus dem Fenster. Ich sah zu wie die Gebäude, Autos und Fußgänger an uns vorbeisausten. »Im Notfall ruf ich dich an.« Verstehend nickte er und fokussierte sich dann wieder auf die Straße.

Beyond the shadow||H.Iwaizumi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt