Es fühlte sich an wie in einem Traum, aber ob es ein Albtraum oder einer von den guten war, konnte ich nicht sagen.
*Lana *
Nach diesem kurzen Telefonat hörte ich lange Zeit nichts von Domen. Es war wie vor einigen Monaten, nur dass er dieses Mal nicht von der Bildfäche verschwunden war. Ganz im Gegenteil. Überall war er abgelichtet mit seiner neuen Freundin und langsam begann sogar ich zu zweifeln, ob das nicht alles doch Ernst wurde. Gleichzeitig freute ich mich für ihn, denn sein Wohl war mir das Wichtigste und wenn diese Aktion das bewirkte, was sie bewirken sollte, dann war das großartig für ihn und somit auch für mich.
Natürlich verfolgte ich ihn in allen Netzwerken und las jede Schlagzeile, trotzdem war er mir ein Fremder geworden. So entfernt waren wir lange nicht und das Loch in meinem Herzen wurde Tag für Tag größer. Und das Band zwischen Domen und mir bekam Risse, wir hatten es zu weit ausgedehnt. In unseren Jugendzeiten hatten wir still geglaubt, dass man mit Liebe alles schaffen könnte, aber nun wussten wir es besser, denn manchmal reichte Liebe einfach nicht aus. Jedes einzelne Foto schmerzte auf undenkbare Weise. Entweder hatte er gelernt seinen Schmerz wegzulächeln oder das Lächeln war echt, jedoch würde das nicht für ihn sprechen. Es war nicht seine Art und egal, wie weit wir uns voneinander entfernten, ich wusste immer, wer er mit vollem Herzen war. Immerhin hatte ich ihn zurück zu sich selbst geholt.
Seine Leistungen waren dafür unglaublich, sodass ich es nicht unterlassen konnte, mir die Liveübertragungen anzuschauen. Er war wirklich gut und hatte immer einen Platz in den Top Ten. Aber natürlich reichte ihm das nicht, das konnte ich in seinen Blicken erkennen. Er war ein Perfektionist, der immer mehr wollte und vorallemhatte er vor, den anderen zu beweisen, dass er stark war und sie sich richtig entschieden hatten, ihn wieder aufzunehmen. Das alles waren Dinge, die Domen nie aussprach, aber die ich auch durch den Bildschirm in ihm lesen konnte. Ich schaute jedes Interview und bemerkte die Spitzen der Journalisten, denn sie hatten ihn immernoch als arroganten Prevcsohn abgestempelt.
Selbst, wenn er zuhause war, meldete er sich kein einziges Mal. Und ich traute mich nicht, denn ich hatte keine Ahnung, wo wir standen und was ich tun sollte. Also ließ ich es ebenfalls. So verging der Sommer und der Herbst ohne eine Spur von Domen. Umso überraschter war ich, als an Weihnachten ein Päckchen auf der Türschwelle stand. Es stand kein Absender darauf, aber ich wusste sofort, von wem es kam. Darin befand sich ein kleiner Schutzengel neben einer Kette mit einem Mondanhänger und dicken Kuschelsocken, in denen sich ein Ticket für das Neujahrsspringen befand. Keine Nachricht, kein Anruf. Nichts. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, aber in meinem Kopf gab es nicht einmal ein Zögern.
Ein Tag vor dem Springen rief mich Cene an und fragte, ob ich bei ihm mitfahren wollte. Natürlich wusste er darüber bescheid. Und obwohl ich keine hatte, warum ich zu diesem Springen gehen sollte, nahm ich die Einladung an. Niemals im Leben würde ich Domen im Stich lassen, wenn er mich brauchte.
Die Fahrt mit Cene war angenehm, jedoch wusste ich nicht, welche meiner Fragen ich ihm stellen sollte. Ich war unendlich nervös, denn das gesamte Presseteam hatte mir befohlen, mich von der Schanze fernzuhalten.
"Alles wird gut, Lana!", versuchte Cene mich zu beruhigen.
"Warum will er mich dabei haben Cene?", fragte ich und er lächelte besänftigend "Finds heraus.", zwinkerte er. Ich hasste Geheimnisse, vorallem die von Domen, denn in den meisten Fällen waren sie das Gegenteil von gut.
"Mach dir keine Sorgen."Wir standen mehrmals im Stau und unterhielten uns über alles mögliche. Es fühlte sich so absurd an mit Domens Bruder in einem Auto zu sitzen und über alte Zeiten zu reden.
Als wir endlich ankamen, war es schon am Morgen, sodass uns nicht viel Zeit blieb, um zu schlafen und wir uns an der Schanze wiedertrafen. Natürlich waren wir im VIP Bereich, um dem Großteil der Fans aus dem Weg zu gehen. Von Domen war keinerlei Spur, aber als ich seine Pseudofreundin im Zelt spottete, bereute ich wirklich hergekommen zu sein.
Ich stand ewig nicht mehr an einer Schanze und erschrak als jemand meinen Namen rief.
"Anže, schön dich zu sehen.",lächelte ich.
"Timi meinte du wärst hier, aber Domen hat geschwiegen wie immer. Also musste ich mich selbst überzeugen.!"
Wir redeten eine Weile bis Domens Name in den Lautsprechern fiel. Ich hatte fast vergessen, wie sich das Flattern im Bauch anfühlte, wenn ich zusah, wie er sprang. Ich kniff meine Hände zu Fäusten und lächelte als er bei einer guten Weite landete und die Führung übernahm. Er lief an uns vorbei und beachtete weder mich noch seine Freundin. Er war nervös, denn er spielte mit den Fingern an seinen Skiern rum. Wieso blieb er nicht stehen?!Er lief geradewegs zum Stadionsprecher und mir wurde flau im Magen. Was zur Hölle hatte er vor?
"Hi, ähm ich bin Domen Prevc, aber das wisst ihr wahrscheinlich schon"
Verblüfft schaute ich zu seiner Alibifreundin, die die Stirn runzelte. Cene legte seine Hand auf meine Schulter. "Das gilt nur dir, Lana.""Normalerweise stehe ich nicht so gern im Mittelpunkt, aber ich muss ein paar Dinge klarstellen. Ich habe viel, wirklich viel Mist gebaut in den letzten Monaten und Jahren. Und, weil die Wahrheit zu düster gewesen wäre, hat man mir eine FakeFreundin besorgt, für gute Publicity. Die Wahrheit ist, dass ich untergetaucht bin, weil ich das Mädchen, welches ich liebe schützen wollte und mich dabei selbst verloren habe. Aber jetzt bin ich mir sicher, dass wir alles zusammen schaffen. Wenn sie es mir verzeiht."
Meine Beine zitterten, das Publikum jubelte. Es fühlte sich an wie in einem Traum, aber ob es ein Albtraum oder einer von den guten war, konnte ich nicht sagen. Cene zog mich mit sich und ich wusste, dass er mich zu Domen bringen würde. Ich musste lächeln, als ich ihn nervös auf und ablaufen sah. Er blieb stehen, als er mich sah und wartete meine Reaktion ab. Natürlich lief ich auf ihn zu, um ihn zu umarmen und es fühlte sich an, als würde jede Last von meinen Schultern fallen.
Ich wusste, dass er eigentlich schnell losmusste, weswegen ich ein "Wir reden später." Flüsterte und ihn gehen ließ.
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Don't Let Me Down • {Domen Prevc}
Fanfiction"Domen du kannst nicht vorgeben etwas zu sein, was du nicht bist." lächelte Lana mit gläsernen Augen. Er nickte seufzend "Ich will das nicht." sagte Domen mit zitternder Stimme und sie nahm in in den Arm. "Manchmal kommt es anders als erwartet." spr...