74 ~ The end

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Ich würde gern ein Anker sein, der dich festhält und keiner, der dich runterzieht

* Domen *

Endlich war es raus,  denn ich hatte es wirklich nicht mehr ausgehalten Lana zu verletzen. In jeder Lebenssituation hatte sie zu mir gestanden und mich nicht einmal von sich gestoßen. Endlich hatte ich begriffen, dass unsere Liebe stärker war, als alles was kommen würde. Nichts in dieser Welt konnte uns trennen. Ich war solch ein Idiot, denn ich hätte uns so viel Leid ersparen können, aber ich wusste, dass Lana wusste,  dass ich nur das beste wollte.

Ich hatte sie beinahe ein halbes Jahr nicht gesehen oder etwas von ihr gehört, weil ich mich so sehr auf das Training und meinen Plan konzentrieren musste, um aus dieser Beziehungssache rauszukommen. Natürlich hätte ich Lana einweihen können, aber ich hatte einfach keine Ahnung,  was ich ihr hätte sagen sollen.

Also riskierte ich alles. Cene hatte mir geschrieben,  dass alles nach Plan lief und Lana gekommen wäre, sodass ich zum Stadionsprecher lief und nur ein paar Sätze von dem, was ich eigentlich sagen wollte, aussprach. So richtig gut hatte ich mir das nicht überlegt, da ich schnell zum zweiten Durchgang musste, aber das Strahlen in ihren Augen und die Umarmung hatten mich bestärkt. Alles würde gut werden.

Der zweite Durchgang lief besser als ich dachte, sodass ich sogar auf dem Podest landete und noch einige Interviews geben musste. Natürlich wurde ich auf meine Aktion angesprochen und gefragt, ob meine Höhenflüge von der Liebe kämen. Mit wenigen Worten wimmelte ich die Journalisten wie üblich ab und konnte nach der Siegerehrung endlich zu Lana. Auf dem Weg dorthin klopfte mir Peter auf die Schulter und nickte mir aufmunternd zu.

Cene hatte mir eine SMS geschrieben,  dass Lana abseits von allen Augen auf mich wartete, weswegen ich das Schanzengelände verließ und schon bald ihre Gestalt von hinten erkannte, wie vor einer Katze hockte. Mein Herz pochte mit jedem Schritt auf sie zu, als wäre es das erste Mal, dass ich sie ansprechen würde. Aber jetzt würde alles funktionieren und leichter werden.

Sie drehte sich um, als sie meine Schritte im Schnee hörte und rappelte sich auf.
"Hey", lächelte sie und ich erwiderte es. Es fühlte sich seltsam an, aber wahrscheinlich war ich einfach eingerostet.
"Tut mir leid, dass ich alles verbockt habe. Wenn du mich nicht mehr sehen willst, dann kann ich das nachvollziehen...", seufzte ich und Lana schlug mir gegen die Schulter.
"Spinnst du?", fragte sie und einige Menschen verließen das Gelände. Lana deutete auf einen Weg, der Richtung Wald führte und ich nickte. Sie mochte es nicht, dass alle uns anstarrten und ich fühlte dasselbe.

Nach einigen Metern blieb sie stehen und drehte sich zu mir um.
"Ich war wirklich verwundert, als die Karte zum Springen vor meiner Tür lag. Ich wusste, dass sie von dir kam und ich dich nicht hängen lassen würde, wenn du mich brauchst. Aber ich verzeihe dir nicht, denn ich habe keinen Grund dazu. Alles, was du getan hast, war aus purer Liebe. Entschuldigung,  dass ich das nicht sehen konnte. Verzeihst du mir?", fragte sie nun und ich zog meine Augenbrauen nach oben.

"Spinnst du?" , fragte ich und schlug ihr leicht gegen die Schulter, so wie sie es vorher getan hatte und Lana verdrehte die Augen.

"Was ist mir Gorazd und dem Presseteam?", fragte sie, denn natürlich dachte sie mal wieder eher an die anderen als an sich selbst.
"Gorazd wusste, dass ich etwas vorhabe. Eine dicke Standpauke kriege ich sicher noch, aber meine Leistungen waren zu gut dafür,  dass er lange sauer sein kann. Außerdem mag er dich auch viel zu gern.", sprach ich und Lana nickte.

"Das heißt wir können jetzt ganz offiziell und ohne verstecken...", begann sie und ich nickte. Ich machte einen Schritt auf sie zu, hob sie hoch und drehte sie einige Runden in der Luft.
"Ein Paar sein.", beendete ich ihren Satz und ließ sie runter, um sie zu küssen.

Jede Last fiel von meinen Schultern. Es fühlte sich so an, als würde die Welt kurz stehen bleiben und uns unseren Moment genießen lassen. Endlich hatte ich Lana für mich. Und dieses Mal  endgültig. Für nichts in der Welt würde ich sie hergeben.

"Es wird bestimmt nicht so leicht, aber ich würde gern ein Anker sein, der dich festhält und keiner, der dich runterzieht.", sprach ich meine Bedenken aus und Lana lächelte.
"Wir schaffen alles zusammen Domen.", sagte sie und lehnte sich an mich, während ich meine Arme um sie schloss. Endlich fühlte ich mich vollkommen. Sie war wirklich das Beste, was mir in meinem Leben passiert war und ich würde alles dafür tun, um sie zu schützen. Niemand würde sie jemals verletzen und das zählte auch für mich. Ich hatte sehr viel wieder gut zu machen.

Hand in Hand gingen wir zurück zum Parkplatz, an welchem Peter und Cene warteten und applaudierten als sie uns sahen. Beide umarmten Lana fröhlich "Willkommen in der Familie.", lächelten sie zu ihr und umarmten dann auch mich. Endlich war alles so, wie es sein sollte und keine quälende Leere war mehr in mir.

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Nach 100 Jahren habe auch ich mal geschafft, diese Geschichte zu beenden. Danke euch allen, die mit dran geblieben sind.
Ich bin jetzt auch wieder eine aktive Schreibmaus und versuche die anderen Stories zu beenden, würde aber auch gerne eine neue beginnen, also wennihr besondere Wünsche für Skispringer habt, um die es gehen soll, schreibt sie gerne :)

Bis zur nächsten Story :)

Don't Let Me Down • {Domen Prevc}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt