°•. Für mich bist du der Mond, wenn alles dunkel ist, strahlst du trotzdem. Und vorallem bist du immer da, wenn es dunkel wird.•°
* Lana *
Wie jeden Morgen stieg ich in den Bus und ertappte mich selbst dabei, wie ich mich nach Domen umsah und letztendlich bei Flora Platz nahm. Als wir den Unterrichtsraum betraten, waren die meisten Plätze schon besetzt, da unser Bus Verspätung hatte. Domens Platz schräg hinter mir war noch leer, vermutlich war er bei einem Springen. Trotzdem fühlte ich mich seltsam, wenn er nicht da war und es nervte mich schrecklich. Von meinem Platz aus hatte ich ihn immer aus den Augenwinkeln beobachten können. Obwohl wir nichts mehr miteinander zutun hatten, fehlte er mir, wenn er nicht da war. Und ich machte mir noch immer Gedanken um ihn, denn ich hatte keine Ahnung, was mit ihm los war. Natürlich machte ich mir Gedanken darüber, wenn er nicht da war. Er fehlte mir.
"Leja ist noch nicht da.", stellte Flora fest und ich verdrehte die Augen. Er war also bei keinem Springen, sondern mit Lea beschäftigt. Seltsam, dass er mich einst immer davon überzeugen wollte, dass sie eine falsche Schlange sei. Es tat jedes Mal auf's Neue weh, die beiden zusammen zu sehen.
Und dann kamen sie zusammen rein. Leja betrat in ihren engen Leggings und ihrem bauchfreien Top den Raum und schien die Jahreszeiten zu verwechseln. Sie strahlte so viel Selbstbewusstsein aus, dass ich eingeschüchtert an mir herunter sah.
Meine blauen Turnschuhe, die mit weißen Blumen bestickt waren, der einfachen ausgewaschenen Jeans und einem T-shirt mit dem Schriftzug "Happiness looks gorgeous on you" kam ich mir mit einem Mal echt blöd vor. Seit wann fand Domen einen solchen Look cool? Was war nur passiert, dass er sich so verändert hatte? Normalerweise hatte er sie und Mädchen wie sie verabscheut. Er mochte keine Barbies, er mochte echte Mädchen. Zumindest hatte er das früher. Heute kannte ich ihn nicht mehr.In der Frühstückspause saßen meine Freunde und ich in der Mensa.
"Domen hat sich verändert. ", sprach Mark, einer unserer gemeinsamen Freunde, das Thema an.
"Ich meine, er war schon immer anders, aber seitdem ihr euch nicht mehr kennt, ist er noch mehr anders, als er anders war. Verstehst du?" So dämlich seine Worte auch klangen, wusste ich genau, was er meinte. Ein Blick nach draußen verriet mir, dass Domen wieder mit seiner neuen Clique abhing und rauchte. Irgendwas stimmte nicht, das wusste ich seit zwei Jahren, aber was sollte ich tun?Einen Augenblick lang trafen sich unsere Blicke, doch wir beide schauten sofort wieder weg als hätten wir uns verbrannt. "Wir müssen was unternehmen. Schau ihn dir doch mal an." seufzte Mark.
"Ist es nicht furchteinflößend, wie schnell sich alles verändern kann? Dinge bekommen eine andere Bedeutung, das Wichtige wird auf einmal unwichtig und andersrum. Ist es nicht schräg? " sagte er als wir gerade in einer warmen Sommernacht auf der Wiese lagen und in die Sterne schauten. Er sprach die Worte aus,die er dachte und es schien mir, als wäre er genau da, wo er hinschaute ; ganz weit weg.
"Ich meine schau doch, jeder Stern ist anders. Ein Individuum, wie ein jeder Mensch. Einer leuchtet heller und stellt die anderen in den Schatten. Manche Dinge erkennt man erst, wenn es dunkel wird, so wie die Sterne. " sagte er ganz leise und blickte kurz zu mir "Und trotzdem leuchtet jeder für sich und nicht für die anderen. Doch am hellsten scheint der Mond, sogar hinter einer Wolke. Für mich bist du der Mond, wenn alles dunkel ist strahlst du trotzdem. Und vorallem bist du immer da, wenn es dunkel wird." Er starrte in die Ferne während seine Worte noch in der Stille hallten. Das war eine der Seiten, die nur ich ab und an zu Gesicht bekam. Es war das erste Mal, dass es sich anders anfühlte, doch die Stille wurde nicht belastend. Ich versuchte zu analysieren, was in mir vorging und genoss es neben ihm zu sitzen.Jemand schnippste vor meinem Gesicht und ich schreckte aus meinen Gedanken. Es war der vorletzte Abend den wir gemeinsam verbracht hatten, der sich immer wieder in meinem Kopf abspielte. Ich hatte nun eine Freistunde und lief gerade von der Toilette zurück als ich ihn sah. Er saß auf einer Treppenstufe, die Kapuze aufgesetzt und den Kopf auf den Beinen abgelegt. Vergeblich versuchte ich mich auf den Weg zu konzentrieren und ihn einfach nicht zu beachten, so wie er es bei mir tat. Doch als ich, genau wie seine Clique vor mir, an ihmvorbeigelaufen war, drehte ich mich doch zu ihm um. Egal, was passiert war, ich konnte ihn nicht so sitzen lassen und alleine lassen. Er sah so gebrochen aus, dass mein Herz sich zusammenzog. Es tat weh ihn so zu sehen und ich hatte schon viel zu lange dabei zugesehen. Ich konnte mich einfach nicht mehr zurück halten, ich musste wenigstens versuchen ihm zu helfen. Nach allem, was wir zusammen erlebt hatten, konnte ich wirklich nicht einfach an ihm vorbeigehen.
Zögerlich setzte ich mich auf die andere Seite der Stufe. Domen sah erschrocken auf, um nachzusehen, wer sich zu ihm gesetzt hatte und ich sah seine geröteten Augen und das fleckige Gesicht. Ich hasste es ihn so zu sehen, denn mein Herz schien zu bluten.
"Was willst du?", fragte er mit gebrochener Stimme und doch verletzte mich die Art, wie er es sagte, sehr. Ich wollte mir das nicht antun, er hatte kein Recht mich so anzugrummeln. Es hatte keinen Sinn und ich bereute es zu ihm gegangen zu sein. Also wandte ich mich kopfschüttelnd ab.Als ich mich in eine andere Ecke, am anderen Ende des Ganges, auf die Fensterbank setzte, leistete er mir kurz darauf Gesellschaft.
"Es tut mir leid.", flüsterte er und ich zuckte mit den Schultern. Es waren die letzten Worte die er vor zwei Jahren zu mir gesagt hatte und gegangen war. Er war einfach gegangen und kam jetzt allen Ernstes mit genau diesen Worten an?Ein erneutes Schweigen hüllte uns ein und ich wollte gehen, doch ich konnte nicht. Meine Beine bewegten sich nicht, weil ich bei ihm bleiben wollte. Seit zwei Jahren hatte er mich nicht mehr beachtet und anstatt ihm all das vorzuwerfen, was ich dachte, schwieg ich. Ich suchte nach Worten, doch ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Mein Kopf war leer, doch meine Gedanken waren laut.
"Wie läufts mit dem Springen?", fragte ich dann idiotischerweise und bemerkte aus den Augenwinkel ein kleines Aufzucken der Mundwinkel.
Er wollte gerade antworten als Franc aus seiner neuen Clique an uns vorbei lief und ihn in ein Gespräch einwickelte. Und so ließ er mich stehen.
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Don't Let Me Down • {Domen Prevc}
Fanfiction"Domen du kannst nicht vorgeben etwas zu sein, was du nicht bist." lächelte Lana mit gläsernen Augen. Er nickte seufzend "Ich will das nicht." sagte Domen mit zitternder Stimme und sie nahm in in den Arm. "Manchmal kommt es anders als erwartet." spr...