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Sofía

Ein Mann betrat den Raum. Er hatte eine Sturmhaube auf, weswegen man nur seine Augen erkennen konnte. Der Mann war breit gebaut und fast genauso groß wie Salvatore. In seiner Hand hielt er eine Waffe, die er auf Salvatore richtete.

Wer war er?

Was meinte er mit 'Boss, ich habe sie?'

Gelangweilt blickte Salvatore ihn an. Es interessierte ihn im geringsten nicht, dass auf ihn eine Waffe gerichtet worden war. Ich verstand die ganze Situation nicht mehr. Erst waren alle Lichter ausgegangen und jetzt dieser Mann. Ich wusste, dass Salvatore ihm die Waffe entnehmen konnte, aber er tat dies nicht. Er sah ihm stur in die Augen und tat gar nichts. Muss ich immer alles regeln?

Ich nahm unauffällig das Glas, aus welchen Salvatore noch gerade getrunken hatte, von dem kleinen Tisch. Der Typ war immer noch stur auf Salvatore fokussiert, sodass er nicht merkte, dass ich das Glas in meine Hand nahm. Ich stand auf und holte mit dem Glas aus, wodurch es gegen seinen Kopf flog. Der Mann stieß mit seinem Kopf gegen die Tischplatte. Salvatore nutzte diesen Moment, entnahm ihm die Waffe und schoss auf ihn.

Mitten in seine Brust.

,,Worauf hattest du gewartet?", zischte ich. Er nahm sich ein Tuch aus seinem Anzug und wischte sich die Blutflecken weg.

,,Ich wusste, was du vorhattest.", antwortete er und sah mich dabei nicht an. Ich verdrehte die Augen. ,,Du musst nur noch ein kleines bisschen an deiner Koordination üben. Das Glas hatte mich nur knapp verfehlt.", sprach er amüsiert.

Dios.

,,Danke für deinen Rat. Nächstes Mal treffe ich dich!" Seine Mundwinkel zuckten wieder hoch.

Die Tür wurde wieder geöffnet. Doch diesmal kamen mir bekannte Gesichter zum Vorschein.

,,Fratello, du kannst echt nicht einen Abend lang ohne uns, oder?", sprach Carlo belustigt zu seinem Bruder. Hinter ihm kam Dante hervor, der wieder seine kalte Miene aufgesetzt hatte und mich monoton musterte.

Ich sah ihn ebenfalls stumm an. Carlo erblickte mich und sah dann grinsend zu mir. Er ging auf mich zu und legte seinen Arm um meine Schulter. ,,Dolcezza, ich wusste doch, dass ich dich noch einmal sehen werde. Hast du den Typen umgebracht? Ich glaube du hast ihm die Nase gebrochen.", sprach amüsiert. ,,Wenn du nicht gleich deinen Arm von mir nimmst, endest du genauso wie der Typ", zischte ich mit zusammengepressten Zähnen.

,,Ganz ruhig. Du hast ganz schön viel Feuer unter deinem Arsch." Er zog seinen Arm von meinen Schulter weg.

,,Carlo." Er hob seine Arme in die Luft. ,,Schon gut."

,,Wir müssen uns beeilen. Wir sind nur knapp an ihnen vorbei gekommen und sie werden nicht lange brauchen, um zu wissen, wo wir uns aufhalten.", sagte Carlo und nahm eine Waffe, die er mir gab. ,,Ich hoffe du kannst damit umgehen."

,,Callate"

Ich lud die Waffe und entsicherte sie. Mein Fuß tat zwar beim Auftreten weh, doch das hinderte mich trotzdem nicht. Dante überreichte Salvatore ebenfalls eine Waffe, die er entsicherte und lud.

,,Sie sind im ganzen Saal verteilt. Doch es gibt einen Hinterausgang. Wir müssen rechts entlang des Flures.", sagte Carlo und wurde von dem einem zum anderen Moment ernst. Hatte er sich wieder eingekriegt?

,,Du wirst uns aber nicht anschießen, oder dolcezza?"

Und da war er wieder.

,,Werdet ihr mich anschießen?"

The Lost Enemies-La mia dea della notteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt