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Sofía

Durch ein schrilles Piepen wurde ich aus meinem unruhigem Schlaf geweckt. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, was jedoch erst nach weiteren Anläufen funktionierte. Als ich meine Augen öffnete, musste ich sie sofort wieder schließen. Das helle Licht hinderte mich daran. Als ich mich wieder gefangen hatte, öffnete ich sie erneut.

Ich blickte durch den Raum und musste feststellen, dass dies nicht mein oder einer unserer Zimmer war. Rechts neben mir stand ein Gerät, welches diese nervigen Geräusche von sich gab. Genauso waren an mir Schläuche angebracht. Das Zimmer war groß. Er sah jedoch aus wie ein Gästezimmer. Verwirrt versuchte ich mich an etwas zu erinnern.

Doch dann wusste ich es.

Salvatore.

Der Keller.

Aurora.

Wo zum Teufel war ich? An das einzige, an das ich mich erinnern konnte, war, dass er mich gefoltert hatte, bis ich dann komplett zusammengesackt war.

Dios meine Familie.

Ich schlug die Decke von meinem Körper und bemerkte, dass ich nur ein viel zu großes Tshirt trug, das nicht meins war. Wer hatte mich umgezogen?

Ich setzte mich auf und nahm die ganze Schläuche von mir. Mein Kopf dröhnte immer noch, genauso tat meine Wange weh. Kein Wunder. Wie oft hatte er mich geschlagen? Ich wollte nicht wissen, wie schlimm ich aussah. Ich stieg von dem Bett. Sobald meine Beine den Boden berührten, zischte ich auf und viel zurück auf das Bett. Ich sah runter zu meinen Oberschenkel und stellte fest, dass mir jemand meine Wunden verbunden hatte.

Ich schloss wieder meine Augen, um noch einmal durchzuatmen. Meine Beine stellte ich wieder auf den Boden und hielt mich am Bettende fest. Langsam stand ich auf und musste mich an das Ziehen von meinen Oberschenkel gewöhnen. Als ich das Ziehen nach einer Zeit nicht mehr so stark fühlte, setzte ich mich in Bewegung. Ich lief zu dem großem Fenster, um mir einen Überblick zu über schaffen. Als ich raussah, sah man einen großen Garten und Männer mit Waffen. Dios. Was, wenn ich bei den Romanos bin?

Ich ging von dem Fenster wieder weg und blickte zur Tür. Ich ging auf die Tür zu und versuchte sie zu öffnen. Die Türklinke drückte ich runter und sie ging auf. Das erste, was ich erblickte, war ein riesengroßer Flur. An den Wände hingen verschieden Gemälde. Meine Beine ließen mich aus dem Zimmer führen.

Ich wusste nicht, wo lang ich gehen sollte. Ich verspürte Verzweiflung. Doch diese schob ich in den Hintergrund und ging rechts entlang dem Flur. Man hörte keine Stimmen oder Geräusche. Einfach nichts.

Als ich das Gemälde betrachtete, merkte ich nicht, dass ich gegen eine Wand stieß. Ich blickte vom Gemälde wieder weg und sah, dass ich nicht gegen eine Wand, sondern gegen eine harte Brust gestoßen war. Von der Brust sah ich zu seinem Gesicht. Die selben Giftgrünen Augen zierten sein Gesicht. Salvatores Augen. Jetzt wusste ich auch genau, wo ich war. Aber warum hatte er mich verarztet? Was sollte das? Warum war ich nicht mehr im Keller?

Seine Haare waren jedoch nicht so dunkel wie Salvatores, sondern heller. Er trug hingegen Salvatore keinen Bart. Das müsste sein Bruder sein. ,,Hat man dir nicht beigebracht, dass man bei anderen nicht schnüffelt, dolcezza?", ertönte seine Stimme.

,,Dein dolcezza kannst du dir in dein Arsch stecken, Arschloch!", zischte ich. Süße. Ich werde jeden einzelnen dieser Familie niederschlachten! ,,Du bist echt frech und du verstehst italienisch? Du hast ganz schön Temperament", hörte ich ihn belustigt sagen. ,,Ich kann noch vieles anderes. Jetzt lass mich gehen!" Ich wollte an ihm vorbeigehen, doch er hielt mich an meinem Arm fest. Er hatte Glück, dass er nicht mein verletzten Arm berührt hatte, sondern den nicht verletzten.

The Lost Enemies-La mia dea della notteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt