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Sofía


Stillschweigend liefen wir Hand in Hand in Richtung Garten. Salvatores große Hand umfasste meine. Ich ließ meinen Blick runter zu unseren Händen gleiten. Seine Hand war zu meiner riesig. Sie umfasste meine ganze Hand.

Bislang hatten wir keine richtige Konversation gehalten. Salvatore war wie immer ruhig und es schien ihm im geringsten nicht zu interessieren, wo wir sind und was wir eigentlich hier machten.

Wir kamen der Tür immer näher, die zum Garten führte. Der Flur war leer und nur die Schritte unserer Schuhe erklangen und waren zu hören. Als wir bei der Tür ankamen, blieben wir stehen und Salvatores Körper drehte sich zu mir um. Er ließ meine Hand los und führte seine Hand in sein Jackett.

Er holte etwas aus seinem Jackett. Eine schwarze kleine Schatulle. Ich konnte mir schon vorstellen, was sich in dieser kleinen Schatulle befand. Er öffnete diese und als ich sah, wie er aussah, hielt ich meinen Atem an. Er war wunderschön. Der funkelnde Diamant ließ mich meine Augen groß werden. Der Ring war schlicht - dies liebte ich an ihn. Er war nicht groß und protzig, sondern schlicht, aber trotzdem etwas besonderes. Hatte Salvatore ihn extra gekauft?

Salvatore nahm den Ring aus der Schatulle und steckte diese wieder in die Innenseite seines Jacketts. Er hielt den Ring in seiner Hand und deutete mir mit seinem Blick, meine Hand auszustrecken. Ich hielt ihm meine Hand hin, die er griff. Sanft nahm er sie, wie es vorher getan hatte.

Den Ring zog er mir an meinen Ringfinger an. Er passte perfekt an meinen Finger. Ich betrachtete den Finger und war immer noch sprachlos. ,,Er ist wunderschön.", flüsterte ich und konnte meine Augen nicht von ihm nehmen. ,,Ein Familienerbstück.", sagte er. Ich nahm den Blick von den Ring und sah Salvatore in sein Gesicht. Ein Familienerbstück? Er gab mir ein Familienerbstück. ,,Meine Mutter hatte ihn auch zu ihrer Verlobung getragen, genauso wie meine nonna.", erklärte er und sah mich an.

Wieso gab er mir ausgerechnet diesen?

Jedoch konnte ich daran keine weitere Gedanken mehr auslassen, da er mich wieder eng an sich zog und sich zu mir runter bückte, sodass sein heißer Atem, mein Ohr direkt streifte. ,,Spiel es gut und lass sie denken, wir wären wirklich ineinander verliebt. Je glaubwürdiger wir es spielen, desto einfacher wird es sein." Seine Vibration seiner Stimme war immer noch nah an meinem Ohr und es erschien meinem Verstand immer noch nicht klar geworden sein, dass er seinen Kopf wieder weg gezogen hatte und er seine aufrechte Haltung wieder eingenommen hatte.

Die Türe zum großem Garten wurden geöffnet und er schlingt seinen Arm um meine Taille, sodass ich gezwungen war, noch näher an ihm zu sein. Sein Duft stieg mir wieder in die Nase.

Doch ich konnte mich gar nicht auf ihn konzentrieren, denn ich merkte, wie alle lauten Gespräche eingestellt wurden und die ganze Aufmerksamkeit auf uns lag. Der Garten erschien still, obwohl mindeste 150 Menschen hier standen. Ich richtete meinen Blick in das Geschehnis, welches sich gerade vor meinen Augen widerspiegelte. Ich erkannte meine Familie, die uns anblickten, aber auch Salvatore, die uns alle ansahen.

Ich erkannte Salvatores Brüder - Dante und Carlo. Doch neben ihnen, erkannte ich noch zwei bekannte Gesichter. Mariella sah mich lächelnd an und neben ihr kam noch ein Mädchen hervor. Cara. Ihre langen braunen Haare fielen gelockt über ihre Schulter und sie blickte mich mit ihren großen, grünen Augen herzig an. Sie hatte dieselben Augen wie er.

Hinter ihnen erkannte ich weitere Personen. Ich ordnete diese zu Salvatore Seite zu. Sie sahen nicht recht erfreut darüber aus, hier zu sein und dieses große Spektakel mit anzusehen, geschweige dessen es selbst mitzuerleben. Allgemein herrschte hier gerade eine sehr angespannte Atmosphäre. Keiner wusste so recht, wie es ablaufen soll.

The Lost Enemies-La mia dea della notteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt