20

10.7K 333 117
                                    




Sofía


Die Fahrt verlief stumm, doch das war mir in diesem Moment egal. Ich war gerade fasziniert von Italien. Ich blickte während der Fahrt aus dem Fenster. Zwar war ich schon öfters in Italien, aber es war immer wieder aufs neue erstaunlich, wie schön dieses Land war. Wir fuhren schon seit einer Stunden. Seit einer Stunde blickte ich aus dem Fenster. Salvatore war die ganze Zeit an seinem Handy beschäftigt. Er blickte nicht einmal vom Handy.

Er saß immer noch in seinem Anzug, hatte seine gerade Haltung und seiner ernste Miene aufgesetzt.

Ich seufzte und lehnte mein Kopf weiter an die Scheibe. Es wurde langsam echt ungemütlich in diesem Auto. Wir waren schon vier stunden geflogen und nun sitzen wir schon seit einer Stunde im Auto. Gott, wann kommen wir endlich an?

,,Wie lange brauchen wir noch bis zum Hotel?", fragte ich nach einer langen Stille. Salvatore nahm seinen Blick von seinem Handy und drehte seinen Kopf zu mir. Er fuhr mit seiner Hand durch seinen Dreitagebart und lockerte sich dann die Krawatte.

,,Per quanto ancora?", vernahm ich Salvatores tiefe und raue Stimme. Er sprach nicht mit mir. Er hatte zwar seinen Blick auf mir, aber er hatte zu dem Fahrer gesprochen. Ich verstand zwar nicht, was er gesagt hatte, doch ich konnte mir denken, was er den Fahrer gefragt hatte.
(Wie lange noch?)

,,15 minuti, capo."

Salvatore sah mich an und ich nickte nur, denn ich hatte verstanden, wie lange wir noch zum Hotel brauchten. So verlief die rechtliche Fahrt stumm.

Das Auto hielt vor einem großem und teuren Hotel. Salvatore richtete seine Krawatte wieder. Ihm und mir wurden jeweils die Türen geöffnet. Ich stieg aus dem Auto und war froh, endlich wieder auf den Beinen zu sein. Ich lief um das Auto herum und blieb dann vor ihm zum Stehen.

Mit seiner Hand fuhr er sich durch sein pechschwarzes Haar, bevor er dann meine Hand ergriff und diese mit meiner verschränkte. Er zog mich näher an sich und wir liefen zum Eingang des Hotels. Als wir den Foyer betraten, blickte ich mich um. Es war alles aus Glas und Goldtönen gehalten. Jedoch ließ Salvatore mir keinen weiteren Augenblick, mich umzuschauen, denn er zog mich gleich mit zu der Rezeption, wo eine junge Frau saß.

Sobald wir vor ihr standen, hob sie ihren Kopf. Ihr zuvor gelangweilten Blick änderte sie sofort zu einem verführerisch, als sie Salvatore anblickte. Ich verdrehte innerlich die Augen und sah sie monoton an. Jede Frau himmelt ihn an. Gott, das geht echt auf die Nerven.

,,Zwei Zimmer.", sagte Salvatore kalt.

Sie sah ihn an an und nickte dann. Die junge Frau tippte an ihrem Computer, bis sie dann ihren Kopf hob und uns - Salvatore - anblickte. ,,Es tut mir leid, aber es gebe nur noch ein freies Zimmer.", sprach sie in einem gebrochenem Englisch und klimperte mit ihren Wimpern. Das hat auch noch gefehlt.

Ich entfernte meine Hand aus Salvatores und ging ein wenig vor. ,,Gibt es wirklich kein weiteres Zimmer?", fragte ich seufzten. Bitte lass es noch ein Zimmer geben. Ich werde sicherlich nicht noch einmal ein Bett mit Salvatore teilen. Auf gar keinen Fall. Und vor allem nicht über mehrere Tage.

Sie tippte wieder an ihrem Computer herum, doch schüttelte mit den Kopf. Ich legte meinen Kopf in den Nacken. Toll. Ich spürte auf einmal einen Arm an meiner Taille, der mich an sich zog. ,,Wir nehmen das Zimmer. Meine Verlobte wollte bloß ein eigenes Zimmer, damit sie noch einen Tag vor der Hochzeit alleine schlafen kann. Sie wissen ja, es bringt Unglück." Sein Atem streifte meinen. Ich setzte ein gefälschtes Lächeln auf mein Gesicht und nickte ihm zustimmend zu. Dieser Bastard.

Sie nickte und übergab Salvatore die Karte. Er hatte immer noch seinen Arm um mich geschlungen, sodass ich eng an ihm war. Sobald wir zum Fahrstuhl liefen, entfernte ich mich hastig von seinem Arm. Ich drehte mich zu ihm.

The Lost Enemies-La mia dea della notteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt