SofíaMit großen Augen blickte ich ihn an. Er nahm seinen Kopf aus meiner Halsbeuge und sah zu mir runter. Seine Aussage hatte mich gerade komplett aus meiner Fassung gebracht. Und an das einzige, was ich denken konnte, waren seine weichen Lippen an meinen Hals. Sein warmer Atem. Immer noch spürte ich seinen Atem, obwohl er schon seinen Kopf entfernt hatte.
Aber es war falsch.
Schnell faste ich mich wieder und blickte ihn wütend in seine Augen.
,,Wage es dir noch einmal, und ich schwöre dir, ich werde dich mit meinen eigenen Händen umbringen!", knurrte ich leise, sodass nur er es hören konnte.
In diesem Moment vergaß ich jeden und alles. Ich konzentrierte mich allein auf ihn.
Seine Mundwinkel zuckten.
,,Du brauchst nicht so bescheiden sein. Ich habe genau gesehen und gespürt, wie es dir gefallen hat.", flüsterte er mir in mein Ohr, als er sich wieder zu mir runter bückte. ,,Deine Haut hat dich verraten, Sofía."
Er will mich doch verarschen.
Auch wenn ich es nur ungerne sage, hatte es mir gefallen. Aber allein weil er mein Feind war, war es falsch.
,,Wie fühlt es sich eigentlich an, mit den größten Feind deines Vaters zu tanzen und so nah zu sein?", fragte er mich und sah in meine Augen.
,,Gegenfrage."
,,Wieso gefällt dir die Vorstellung mit der Tochter deines Feindes so nah zu sein?", fragte ich ihn und sah, wie sich seine Mundwinkel wieder hoben.
,,Ich meine, du hättest jede beliebige Frau in diesem Saal fragen können. Jeder von ihnen himmelt dich an und hätte ohne zu zögern "ja" gesagt. Aber du fragst die Tochter deines Feindes?"
,,Jede? Du himmelst mich an?", fragte er schmunzelnd.
Ich verdrehte die Augen.
,,Wo bleibt der spannende Teil des Abends?", wollte er wissen.
Er wollte die Frau an seiner Seite weg haben. Er hatte keine Lust auf ihr Gelaber, was ich auch verstehen konnte. Immerhin hatte ich sie beobachtet. Nicht wegen ihm, sondern wegen dieser Frau. Ich stand zwar am anderen Ende des Saales, aber hatte sie bis dorthin gehört. Wie sie sich ständig an ihn rangemacht hat.
Doch ich fragte mich, wer diese Frau war. Vielleicht war sie Auroras Mutter, aber wieso hatte er sie dann wie Luft behandelt?
Die Musik wurde langsamer, genauso wie wir. Wir bewegten uns genau im Takt der Musik. Schritt für Schritt. Ton für Ton. Ich hatte das Gefühl, dass wir schon seit einer Ewigkeit miteinander tanzten und die Musik kein Ende nahm.
Ich spürte seine Hand, die stärker in meine Taille griff, und seine andere Hand, die kreisende Bewegungen gegen meinen Rücken führte.
Die Musik wurde immer leiser und neigte sich dem Ende zu, doch bevor das Lied zu Ende gehen konnte, genauso wie unser Tanz, fielen auf einmal die ganzen Lichter aus. Alles wurde schwarz. Kein einziges Licht sah man brennen, auch draußen war alles dunkel.
Ich bekam ein mulmiges Gefühl.
Ich konnte hören, wie die Menschen panischer wurden und anfingen sich zu bewegen. Ich hörte die vielen Schritte der Menschen, die auch fühlten, dass etwas nicht stimmte.
Ich spürte die Hände von Salvatore noch auf mir. Schnell löste ich mich von ihm und griff nach meinen Oberschenkel, wo ich das kleine Messer angesteckt hatte. Ich wusste, dass ich das noch gebrauchen werde.
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The Lost Enemies-La mia dea della notte
Romance𝐀 𝐌𝐀𝐅𝐈𝐀 𝐒𝐓𝐎𝐑𝐘 𝐁𝐚𝐧𝐝 𝐈𝐈 (𝐈. Band muss man 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 gelesen haben, aber könnte einiges besser verstehen 𝐒𝐎𝐅𝐈𝐀 𝐄𝐋𝐄𝐍𝐎𝐑𝐀 𝐃𝐄 𝐒𝐀𝐍𝐓𝐎𝐒 selbstbewusst, stur und ehrgeizig. Sie verdreht Männern die Köpfe. Wortwörtlich. De...