Kapitel 16

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PoV: Sammy 

Ich beendete gerade das Meeting und entließ meine Leute mit kurzen Schlussworten. Schließlich stand am Montag der letzte Einbruch in der Nachbarstadt an. Der letzte große Einbruch in die Mall von Ilosin, bevor es nach Mexico ging. 

Sobald alle den großen Saal verlassen hatten, setzte auch ich mich in Bewegung. Ich verließ den Raum im Gegensatz zu meinen Kollegen mit einer großen Portion Aufregung. Mein Herz spielte verrückt - wegen ihm. Wegen des Jungen in meinem Zimmer. Er machte mich verrückt. 

Endlich kam ich an meiner altbekannten Tür an. Ich atmete noch einmal tief ein und aus, bevor ich die Klinke mit aller Vorsicht leise herunter drückte. Fynnley kniete vor der offenen Kommode am Boden und begutachtet irgendetwas konzentriert. Er nahm mein Auftauchen und das quietschen meiner Tür zuvor überhaupt nicht wahr. Zu sehr war er auf das fokussiert, was er in der Hand hielt. 

Vorsichtig schlich ich auf ihn zu und warf einen Blick über seine rechte Schulter. Er hatte einige Bilder von seinem Vater, von ihm und von seinem Haus in der Hand. Doch die kritischen behielt ich doch lieber in meinem verschlossenen Büro. 

"Also in meinem Büro sind weitaus kritischere Bilder von dir, glaub mir", teilte ich ihm unbeeindruckt mit und zuckte unmerklich mit den Schultern. 

Fynn zuckte heftig zusammen.

"Was hast du alles gesehen?, fragte er  peinlich berührt.

"Genug". 'Um mich in dich zu verlieben', hing ich in Gedanken hinter dran. Fynn's Blick sprach mehr als tausend Bände. Grund genug lieber nicht weiter dadrauf einzugehen. 

Nach seinem Blick zu urteilen, ist der Junge nicht gerade begeistert von dieser Erkenntnis. Überraschung! Mich hätte es wohl eher gewundert, wenn er nichts dagegen gehabt hätte. 

Mir soll es egal sein. 

Ohne ihn weiter großartig zu beachten, schlurfte ich zu meinem Kleiderschrank herüber und durchwühlte ihn nach passenden Klamotten. Fündig geworden, hielt ich passende Schlafklamotten für Fynnley in der Hand. 

Seine Augen folgten meinen Bewegungen. Er verstand wahrscheinlich nicht so recht, was genau passierte. Ich hingegen warf ihm die Klamotten einfach ohne jegliche Vorwarnung entgegen und durchstöberte den Schrank nun nach meinen Schlafklamotten. Überrumpelt fing er die Kleidung gerade noch, bevor sie den Boden berührte, auf. "Für dich zum Schlafen. Es ist sicherlich ziemlich unbequem..", mein Finger umkreiste seine Dienstkleidung fraglich: "... in dem Dress". 

Starr stand er vor mir und tat nichts. Irgendwann wurde es mir zu dumm und ich begann mich bereits von meinem Jacket, der Jeans und meinem T-shirt zu befreien. Alles fiel elegant zu Boden. Danach stülpte ich mir unter der Beobachtung von Fynn mein Outfit für die Nacht, bestehend aus einer einfachen lockeren Seidenhose und einem dünnen Stoffshirt, über. Beides in grau und weiß gehalten. 

Fynn stand immer noch regungslos vor mir. "Fest gefroren?". "Nein", antwortete Fynn, wie aus der Pistole geschossen. 

Chill mal Tiger. Ich bin nicht dein Lehrer, der dich drei Uhr nachts nach den binomischen Formeln abfragt. 

"Na dann?", fragte ich irritiert. Doch anstatt mir zu antworten, ließ er die Kleidung verachtend auf den Boden vor ihm fallen. "Wo werde ich schlafen?". 

Etwas überrumpelt blickte ich auf die Klamotten auf dem Boden. Widerstand habe ich nun nicht erwartet. 

"Ich äh habe keine Matratze und ich äh... Du müsstest hier schlafen. Ich äh ja". Ich zeigte etwas verloren auf mein Bett, indem er zuvor schon lag. Er hatte mich mit dieser lautlosen Tat komplett aus dem Konzept gebracht. 

"Aha". 

Was ist das denn bitte? Welche Leber ist ihm den über die Laus gelaufen? 

Das war alles, was er auf meine gestotterte Antworte antwortete und verzog sich samt seiner Dienstkleidung ins Bett. Mehr als nur überfordert, war ich es nun, der ihn anstarrte. 

Nach einigen Augenblicken konnte ich mich fangen und verschwand im Bad, um meinen 'Schock' zu verarbeiten. Ich traute mich wirklich erst nach einer halben Stunde aus dem Bad und kehrte in mein Zimmer zurück. Fynn war mittlerweile eingenickt und schien bereits im Land der Träume angekommen zu sein. 

Ich atmete einmal erleichtert aus und quetschte mich so vorsichtig, wie ich konnte an die andere Seite meines Bettes. Ich wollte ihm genug Platz lassen und ihn nicht Beträngen, was ich, wenn ich so darüber nachdachte, ohnehin schon getan hatte. "Es tut mir leid". Auch wenn mich irgendwie Schuldgefühle plagten, schlief ich mit den Gedanken an den Kuss und einem fetten Grinsen auf dem Gesicht ein. 

(...)

Um Punkt 4 Uhr klingelte uns mein Wecker unerhört früh aus dem Bett. Mit einem Ruck schwang ich mich schnell zum Wecker herüber und schlug einmal kräftig drauf. Mein Blick wanderte langsam zu Fynn herüber mit der Hoffnung ihn nicht aus seinen Träumen gerissen zu haben. Fehlanzeige. 

Fynn saß bereits aufrecht im Bett und blickte mir mit einem verständnislosen Blick direkt in die Seele. Ich ließ mich rückwärts zurück in meine Kissen fallen und schlug mir schuldbewusst die Hände vors Gesicht. 

"Sorry. Tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe. Du kannst gerne weiterschlafen. Ich muss mich nur kurz fertig machen. Dann bin ich schon weg. Ich werde auch leise sein. Versprochen. Ich...".

In einem totalschnellen Tempo ratterte ich eine Entschuldigung herunter, ohne auch nur irgendwo ein Punkt oder ein Komma zu setzen. Fynn allerdings unterbrach mich irgendwann, bevor ich mich noch in irgendetwas dummes reinreden konnte. "Wo gehst du hin?"

Etwas irritiert von seiner Neugier antwortete ich ihm immer noch mit den Hände vorm Gesicht: "Ich muss zum Training für den letzten Einbruch. Wir planen die Fluchtwegeee...", langsam begann ich zu realisieren, was ich gerade erzählt hatte. 

"Aha". Fynn's Grinsen wurde breiter. "Kann ich mit?"

"Was? Du willst WAS?!". Jetzt saß auch ich kerzengerade auf der Matratze und starrte Fynn mit aufgerissenen Augen an.

"Hier ist es stink langweilig. Ich fühl mich wie ein gefangener Dummkopf. Das ist unfair", quengelte er mit vorgezogener Lippe und Welpenaugen vor sich her. 

"Hinter dieser Tür sind nicht nur einfache Taschendiebe, Drogendealer und Einbrecher... Sondern auch Mörder. Massenmörder. Serienmörder..."

"Reicht auch. Ich habs ja verstanden", schmollte Fynn mit verschränkten Armen und verschwand beleidigt unter der Decke. 

Während er die beleidigt Leberwurst spielte, krabbelte ich aus dem Bett und schlenderte zum altbekannten Kleiderschrank herüber. 

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Hallöchen. Ich mal wieder. Hiiiii!  XD

Irgendwie liegt mir das Schreiben immer noch nicht so sehr, aber was Solls. Hier habt ihr wenigstens euer neues Kapitel. Diesmal wieder aus Sammy's Sicht. 

Jup... Irgendwie habe ich diesmal nichts zu sagen, deshalb... Bye bis ganz bald! 

Weißt mich doch gerne auf Schreibfehler hin, wenn ihr welche finden solltet! Danke! 

Security CopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt