Hilflos stand ich vor der hässlichen Kommode und dem offenen Save, der mich schon am ersten Tag an neugierig gemacht hatte. Nur der Knall der zuschnallenden Tür durch die gerade Sammy geflüchtet war, schallte in meinem Kopf noch hin und her. Wie ein Echo verschluckte die Realität.
Erst als ich zu realisieren begann, was gerade geschehen war, fiel mir das Atmen zunehmend schwerer. Mein Blick fiel beträchtlich langsam auf den Gegenstand, der mir vor einigen Sekunden in die Hand gedrückt worden war. Mein Handy.
Ich drehte es einige male in meiner Hand hin und her und sank überfordert zu Boden. Meine Sicht fokussierte den gesamten Inhalt des Save's. Einige Papiere, Schriften, Briefe und Bilder lagen zerstreut auf dem metallischen Boden. Der Code, der Sammy direkt vor meinen Augen eingegeben hatte, war mein Geburtsdatum. 12.09.03. Ich fragte mich schon gar nicht mehr, woher er das wusste oder ob es bloß ein Zufall war. Mit zittrigen Fingern fischte ich einen schmalen Fotostapel heraus und betrachtet die Bilder.
Auf jedem einzelnen war meine Wenigkeit abgebildet. Meine Pupillen wurden groß und mein Blick weich. Aber wirklich überraschen tat es mich irgendwie nicht mehr.
In aller Ruhe begutachtet ich die Bilder. Jedes einzelne zeigte mich mit einem Lächeln oder Lachen. Ich blendete in diesem Moment absichtlich die Tatsache aus, dass er unmöglich im Besitz solcher Fotos sein durfte. Es war mir einfach gerade so egal.Ein fast übersehbares Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht, als ich durch die Fotos blätterte.
Ich griff zu einem kleinen Briefumschlag und öffnete ihn vorsichtig.
Wenn er im Besitz solcher Bilder sein durfte, durfte ich ja wohl seine Post durchstöbern. Selbes Recht für alle. Er hätte mich mit einem offenen Save nicht einfach in seinem Zimmer einsperren dürfen. Tja selber Schuld.
Er schrieb an seinen Vater. Er wurde laut dem Brief in Mexico verhaftet. Sammy berichtete ihm in diesem, dass sie ihn bald dort befreien würden. Er erzählte ihm von den letzten Raubzügen, ihrem Erfolg und das sie bald genug Geld hätten, um ihn endlich zu befreien. Und er schrieb...
Er schrieb über mich.
Meine Augen begannen zu funkeln, als ich über die geschrieben Worte flog.
... Kannst du dich an den Brief von vor zwei Wochen erinnern, als ich dir von dem anspruchsvollen Einkaufszentrum in Darauch erzählte, das einer Knast-Anstalt ähnelt? Dann kannst du dich sicherlich an den Jungen erinnern, den ich durch meine Spionage beim Security Chef entdeckt hatte? Er war auch da... Wie vermutet hatte Walter wirklich alle seine Leute gefeuert und seinen Sohn eingestellt. Ich bin ihm begegnet und... Ich habe etwas dummes getan... Etwas sehr dummes. Bitte sei mir nicht böse, wenn ich dir jetzt schreibe, dass ich mich in ihn verliebt und ihn geküsst habe. Es tut mir leid, Vater. Du weißt wohl am besten, wie sehr ich dieses Leben verabscheue. Du sollst wieder meinen Posten antreten. Ich möchte endlich frei sein und mein Leben leben. Vielleicht habe ich eine Chance bei dem Jungen. Wenn alles läuft, wie geplant, sehen wir uns Bald wieder.
Ich weiß nicht ganz wieso, aber die wenigen Worte trieben mir Tränen in die Augen. Mit meinem Ärmel wischte ich mühsam einmal über mein Gesicht und meine Augen. Mit einem geräuschvollen Schniefen zog ich den Schnodder in meiner Nase nach oben.
Mein Herz pochte freudig in meiner Brust umher und drohte bald daraus herauszuspringen. Er mochte mich? So wirklich? Irgendwie zauberte mir diese Tatsache ein Lächeln aufs Gesicht. Es freute mich auf irgendeine Art und Weise. Und ich wusste nicht einmal wieso...
Langsam sank mein Arm samt dem Brief in der Hand zu Boden. Mein Blick wurde unscharf und ich begann über die letzten Stunde nach zu denken.
Wieso wühlt mich die Tatsache, dass er mich mag, so auf? Wieso lässt es mein Herz schneller schlagen? Und wieso... Mein Blick glitt langsam auf mein Handy, das neben mir auf dem Boden lag. Wieso gibt er mir mein Handy zurück?
Ich nahm es in die Hand und drehte es einige Male hin und her.
Ich könnte genau jetzt meinen Vater anrufen, Tommy oder Malle. Ich habe die Möglichkeit die größte Organisation Europas auffliegen zu lassen. Und es benötigte nicht mehr als einen einfach Anruf mit meinem Vater oder mit der Polizei. Aber wollte ich das? Ich meine damit riss ich nicht nur diesen Verband in Grund und Boden sondern auch das Leben von Sammy... Aber vielleicht sollte ich mich melden, damit sich mein Vater keine Sorgen machen muss. Das er weiß, dass es mir gut geht? Obwohl dann möchte er wissen, wo ich bin und das würde ich ihm nicht verraten können, oder? Wenigstens wäre ich hier dann endlich weg. Wieder Zuhause in meinen eigenen vier Wänden. Und trotzdem würde mir etwas fehlen. Es wäre so leicht alles auffliegen zu lassen. So leicht. Es würde keinen weiteren Einbruch. Obwohl... Es wäre der letzte.
Mein Blick flog währenddessen verloren durch den Raum und blieb schließlich auf einem Bilderrahmen hängen. Dort war ein winziger Sammy zu erkennen in den Armen eines großes Mannes.
Kein Einbruch. Aber auch kein Wiedersehen zwischen Sammy und seinem Vater...
Ich wusste nicht viel über Sammy und warum ich mich so entschied, wie ich mich entschied. Aber eins, das ich wusste war, das er seinen Vater wohl wirklich vermisste. Und irgendwie berührte es mich sehr zu hören, dass er ihn nicht sehen konnte.
Ich werde sie nicht ans Kreuz liefern. Nicht solange der letzte Einbruch vollstreckt wurde und Sammy's Vater befreit worden ist.
Ich erschrak heftig als ich plötzlich immer näher kommende Schritte vor der Tür vernahm.
Blitzschnell stopfte ich den Brief wieder in den Umschlag zurück und warf ihn zusammen mit den Bildern in den Save. Mein Handy gleich dazu, ohne es auch nur einmal gestartet zu haben. Vielleicht hätten mich dann die vielen Nachrichten umgestimmt...
Ich vernahm das Geräusch des im Schloss drehenden Schlüssels, der die Tür langsam knarrend öffnete. Schnell schlüpfte ich unter die Decke des Bettes und lugte vorsichtig mit einem Augen durch einen winzigen Spalt.
Sammy kam irgendwie desolat ins Zimmer geschlichen. In kaum merklichen Schritten bewegte er sich fort. Seine Augen wirkten so leer. Sie waren ins Nichts gerichtet. Bedröppelt blieb er kurz neben dem Schrank stehen und wendete seinen Kopf vorsichtig in meine Richtung. Sie wirkten auf einmal so voller Leid und Emotionen. Ich könnte mich täuschen, aber ich glaube ein verdächtiges blitzen von Tränen in seinen erstarrten Augen gesehen zu haben. Er benahm sich so seltsam merkwürdig, dass ich Angst bekam. Was wenn er vom Teufel besäßen war?
Aber er sah irgendwie so fertig aus. Wieso?
Mich überkam nicht nur dieses Unwohlsein sondern auch ein Hauch an Besorgnis um den blonden Jungen, der immer noch benebelt einfach nur da stand und in meine Richtung blickte. Vorsichtig richtete ich mich auf und ging behutsam auf ihn zu. Sein Blick blieb starr in immer noch die selbe Richtung direkt auf mich gerichtet. Nur schien es so, als würde er einfach durch mich hindurch sehen. Creepy.
Zögerlich tippte ich auf seine Schulter. Kein Reaktion.
"Sammy?". Ich rüttelte leicht an seiner Schulter. Wieder zeigte er keine wirkliche Reaktion auf mich. Ich dachte nicht weiter darüber nach und schlang meine Arme sanft um ihn.
Nach einigen Sekunden in denen er weiterhin starr dastand, knickte er ein und legte seine Arme um mich. Ich spürte nur noch wie mein T- Shirt etwas feucht wurde und die leise Schluchzer an meiner Brust. Aber das war mir im Moment scheiß egal. Ich konzentrierte mich alleinig auf den Blonden. Genoss einfach nur den Augenblick und seine Körperwärme.
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Was ist euere Vermutung? Wieso ist Sammy so niedergeschlagen? Ich glaube keiner kommt drauf. **
Irgendwie kann ich mich nicht mehr wirklich in die Story rein versetzen und mir fällt es zunehmend schwerer, sie ordentlich zu schreiben. Irgendwie habe ich keinen Draht mehr dazu und ich werde das Gefühl nicht los, dass die Kapitel einfach schriftlich sowohl inhaltlich nicht wirklich anspruchsvoll bzw. angemessen genug sind..?
Trotzdem werde ich die Story zu Ende schreiben. Das bin ich meinem Drang Dinge zu beenden und alle die sie lesen schuldig.
Also lasst doch gerne Feedback da.
Vielleicht lassen sich Verbesserungsvorschläge für meine nächste Geschichte umsetzen.
Peace out XD

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Security Cop
AcakFynnley ist 17 Jahre alt. Er steht kurz vor seinem Schulabschluss und den langersehnten Sommerferien. Jedoch muss er die Sommerferien wegen seines Vaters, damit verbringen als Security Cop in der Shopping Moll zu arbeiten. Doch das diese Entscheidun...