Jungkook
Zu Hause. Eigentlich betitelte ich dieses Haus gewöhnlicherweise nicht mein zu Hause. Bevor ich mit Jimin in unser kleines Studentenzimmer zog, gab es nur einen Ort, an dem ich mich so fühlte wie in einem zu Hause. Sobald ich bei Jimin war, sah meine Welt garnicht so schlimm aus. Sobald ich hierher zurück kam, befand ich mich jedoch wieder in der Hölle.
Von meiner Mutter wurde ich jedes Mal mit einem anderen Mann begrüßt. Heute war es irgendein seltsam gekleideter Kerl gewesen, welcher mir mit einem eindeutigen Blick hinterher sah, nachdem ich an ihm vorbei lief.
Die letzten Wochen hatten mich fast vergessen lassen, wie mein Leben eigentlich aussah. In diesem, von außen wunderschönen Einfamilienhaus, befand sich ein hässliches und dunkles inneres. Entweder ich fand meine Mutter betrunken, high oder garnicht auf. Beziehungsweise durfte ich nur all zu oft zuhören, wie sie sich von einem Kerl nach dem anderen flachlegen ließ. Sie tauschte ihren Körper gegen Geld und diesen Tausch gingen die Männer anscheinend sehr gerne ein.
"Und was ist hiermit? Was mache ich hier?" fragte mich meine kleine Schwester und zog mich somit aus meinen Gedanken. Sie war noch so jung und lebte leider immernoch in dieser Umgebung. Definitiv keine geeignete für ein Kind in ihrem Alter, welches sich angemessen entwickeln sollte. Zu einem vorbildlichen, selbstständigen Menschen. Hier war sie dauerhaft unserer kranken Mutter und ihren Freunden umgeben, die sie, auf die ein oder andere Weise, oder mehrere, missbrauchten.
Zum Glück fasste keiner von ihnen Seoyon, meine kleine Schwester an. Den Anstand besaßen sie immerhin. Dafür war ich nun oftmals Objekt ihrer Begierde. Die meisten von ihnen wussten von meiner seltenen Eigenschaft und dachten sicherlich, ihre Fantasien an mir befriedigen zu können. Und da ich mich in einem angemessenen Alter befand, trauten sie sich, auch mich zu missbrauchen. Sobald ihnen eine Chance gegeben wurde.
Bis jetzt hielt sich jeder von ihnen zurück. So sicherten sie den Sex mit meiner Mutter. Obwohl ich mir garnicht so sicher war, ob es sie überhaupt interessierte, wenn einer dieser Kerle mich anfassen, oder sogar schlimmere Dinge mit mir tun würde. Dinge, die sie sowieso schon mit meiner Mutter taten.
"Bei solchen Gleichungen musst du ausklammern. Das habe ich dir vorhin schon gezeigt." erklärte ich ihr und versuchte, nicht weiter in meinen Gedanken zu versinken. Diesen Tag zögerte ich absichtlich so weit heraus, wie nur möglich. Und genau das würde mir sicherlich später noch zum Verhängnis werden. Zumindest hatte ich das im Gefühl.
Und leider besaß ich ein sehr gutes Bauchgefühl. Manchmal war das definitiv keine besonders vorteilhafte Eigenschaft.
"Ich bin gleich wieder da. Nur brauche ich dringend Mal was zu trinken" sagte ich und erntete bloß ein schnelles Nicken meiner Schwester. Offensichtlich brauchte sie diese Pause dringend. Wie gut, dass ich förmlich verdurstete, so fokussiert waren wir auf ihre Aufgaben gewesen. Ich hatte sie viel zu lange nicht besucht. Das wusste ich. Jedoch schaffte ich es ehrlich gesagt nicht, wieder hier her zu kommen, nachdem die letzten Tage so angenehm und ehrlich schön gewesen waren.
Dieses Gefühl von Zufriedenheit wollte ich keinesfalls mehr aufgeben. Aus Angst, dass sich alles wieder änderte, sobald ich wieder hier auftauchte. Mein Leben mich erneut in dieses dunkle Loch warf, aus dem ich hoffte, eigentlich heraus gekommen zu sein. Durch die große Räumliche Trennung von meiner Mutter und diesem Höllenhaus.
Und wie Recht ich mit dieser Angst dich gehabt hatte.
"Da bist du ja" hörte ich eine, von Zigaretten zerstörte Stimme, direkt hinter mir. Gerade als ich dabei war, mir ein Glas zu holen, spürte ich seinen Körper, viel näher als er sein sollte. Und ich hatte keinerlei Möglichkeit, diesem zu entkommen. Weder den rauen Worten des Freundes meiner Mutter.
"Was... Willst du... Von mir" murmelte ich, kaum hörbar. "Ich habe eigentlich deine Mutter gesucht. Da ich deine Hure von Mutter aber nicht finden kann, dachte ich mir, suche ich einfach ihren hübschen Sohn."
Innerlich kotze ich. Wie sehr ich dieses Umfeld hasste. Diese dreckigen Männer, die gerne gegenüber schwächeren gewaltvoll und missbräuchlich wurden. Einfach weil sie wussten, dass sie es konnten. Weder ich, noch meine Schwester, geschweige denn meine Mutter, die von dem Geld dieser Männer angewesen war, hätten eine Chance. Und meine Mutter stellte das beste Beispiel dar.
Trotzdem machte sie jedes Mal wieder den gleichen Fehler. Und ließ ihre eigenen Kinder im Stich. Sie setze uns, wohl wissend, mit welchen Männern sie sich umgab, genau diesen aus. Was das für meine Schwester und mich bedeutete, bekam ich in diesem Moment deutlich zu spüren.
Ich wusste, dass dieser Mann einen Grund hatte, mich abzufangen, bevor meine Mutter wieder von ihrem Einkauf zurück kam. Er wollte etwas. Was auch immer das darstellte, etwas Gutes bedeutete es keinesfalls.
"Ich habe heraus gefunden, wo du dich momentan aufhälst und mit wem du dich so befreundet hast, kam mir eine Idee." er kam mir noch näher, drehte meinen Körper zu sich und zwang mich, in dieses ekelhafte Augenpaar zu blicken. Voller Hass und mit einem überlegenen Grinsen auf seinen Lippen. Denn er wusste, dass er das war.
"Bitte... Ich habe kein Geld hier... Ich-" "Ich will kein Geld von dir. Du kannst mir etwas viel besseres geben. Nämlich Rache an einem stinkreichen Kerl, der seinen Ruhm in keinster Weise verdient. Und dem du eins auswischen wirst"
"Wovon redest du?" fragte ich, vollkommen perplex. Weil ich tatsächlich keine Ahnung hatte, wovon er sprach. Beziehungsweise was sein Plan zu sein schien. Dass er von Taehyung redete, konnte ich mir denken. Von wem sonst, wenn er mir wie ein dreckiger Stalker hinterher schnüffelte, bloß um mich irgendwie damit zu erpressen.
"Du verstehst dich offensichtlich sehr gut mit dem Sohn von den Kims. Den reichen und Bekannten Kims, mit einem attraktiven Sohn, von dem du dich momentan ficken lässt" spuckte er erniedrigend, doch ich riss sofort die Augen auf. Jetzt wusste ich, zumindest hatte ich eine Ahnung von dem, was er von mir wollte. Hier ging es nicht um Geld, beziehungsweise nicht mein Geld.
"Ich kann durchaus verstehen... Wieso er deinen süßen Hintern gerne hart durchnimmt. Vielleicht nehme ich mir dieses Privileg ja auch einmal, wenn du nicht tust, was ich dir sage" Ich verzog angeekelt mein Gesicht, als er mir mit seinem näher kam. Er war mir so, so nahe. Und ich hasste das. Dieses Gefühl war schrecklich.
"Bitte... Lee... Lass mich einfach in Ruhe" Jedoch passierte das Gegenteil davon. Der Freund meiner Mutter presste meinen Körper gegen den, nun geschlossenen Kühlschrank und sorgte dafür, dass ich hilflos zur Seite sah. Ich spürte schon, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten, obwohl ich ehrlich versuchte, sie weg zu blinzeln. Dieser Mann verdiente diesen Anblick von mir in keinster Weise. Und doch war dieses Gefühl vom Hilflosigkeit schrecklich. Ich war diesem Mann und seiner Gnade oder nunmal nicht Gnade, vollkommen ausgeliefert.
Ohne eine Möglichkeit, ihm zu entkommen. Dafür sorgte er.
"Das lasse ich dich erst, wenn du etwas für mich tust. Nämlich Kim Taehyung, deinem Fickfreund, seine Zukunft zu zerstören" Seine ernidrigenden Worte, die auch noch Taehyung in das ganze zogen, spürte ich bis ins Herz. Also Stich er direkt in dieses. Und was tat ich? Ich sagte nichteinmal etwas. Anstatt mich für den Älteren einzusetzen, blickte ich weiterhin beschämt zur Seite und spannte jeden noch so kleinen Muskeln meines Körpers an.
Ich hatte keine Chance. Er gehörte zu einer besonders skrupellosen Art von Männern. Wenn er etwas wollte, bekam er es. Und gab man es ihm nicht schnell genug wusste er, was zu tun war, um einen dazu anzuspornen. Alles was ich glaubte tun zu können, blieb nutzlos. Genau das hasste ich ja so an dieser Situation.
"Sieh mich an, Schlampe. Du wirst tun, was ich dir sage. Oder ich sorge dafür, dass ich erst deine Familie verletze und danach meinen Spaß an dir habe. Also finde etwas, womit ich seine Zukunft zerstören kann. Schnell. Denn geduldig bin ich nicht"
Oh Taehyung. Es tut mir so, so leid. Denn ich Vollidiot hatte tatsächlich gedacht, einmal in meinem Leben glücklich bleiben zu dürfen
~
Drama kommt earlier than expectedddd O.o
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Pretty Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓
Fanfiction𝐽𝑢𝑛𝑔𝑘𝑜𝑜𝑘 war noch nie besonders beliebt gewesen. Schon seit er klein war und mehr über sich selbst und wer er war heraus fand, lebte er damit, der Außenseiter zu sein. Dennoch weckte er das Interesse des beliebtesten und berüchtigtsten Stude...