Kapitel 11

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Sonntag Abend

Ich saß mit einem Teller Nudeln, an meinen Standardplatz in der Kantine. Ich hatte ja letzte Nacht woanders geschlafen und bis eben bin ich noch in der Stadt geblieben. Und als ich wieder gekommen bin, hab ich mich direkt in die Kantine gepflanzt. Ich hatte ihn jetzt schon über einen Tag nicht mehr gesehen und ich wollte es auch eigentlich nicht wieder aber morgen hatte ich ja meine Kurse und wo sollte ich sonst unterkommen. Außer meinen einem Freund hatte ich niemanden und meine Familie lebt in einer anderen Stadt, wo ich für meine Kurse viel zu früh los fahren müsste und sie würden ja wissen wollen, weshalb ich bei ihnen sein wolle. Kritisch, denn schließlich wussten sie nichts von meinem Leben.
Also saß ich nun hier, seit knapp 2 Stunden und drückte mich davor in mein ja ach so tolles Zimmer zurückzukehren.

Ich starrte auf mein Handy, es war mittlerweile 20:23 Uhr und ich wollte auch noch duschen gehen, also beschloss ich mich, nach 5 Minuten langen hin und er überlegen, wohl doch mal auf den Weg zu machen.

Bevor ich mich in mein Zimmer ging, hielt ich aber noch an einem Automat der auf dem Flur stand, der von der Kantine in den Wohntrakt führte.
Ich kramte ein paar Münzen raus, warf insgesamt zwei Euro rein und drückte Nummer elf, wodurch eine kleine Packung M&M runterfiel. Ein klingeln, lies mich wissen, dass mein restliches Geld nun unten war, also nahm ich es, ebenso die Packung, und ging weiter.

Vor der Tür blieb ich stehen. Ich atmete tief ein und aus. Ich griff an die Tür, mein Herz schlug wieder schneller und ich hoffte, dass er nicht da sein würde. Langsam und vorsichtig drückte ich die Klinke nun hinunter und öffnete somit langsam die Tür.
Als die Tür nun leicht geöffnete war, fiel mein Blick direkt in Richtung seines Bettes, und erblickte ihn.
Er schaute ebenso in meine Richtung und sein belangloser Blick, wandte sich in ein begrüßenswertes um.
Ich wandte meinen Blick schnell ab, denn ich war leicht nervös und wollte Augenkontakt meiden. Also drehte ich mich um und atmete nochmal tief Luft, während ich die Tür schloss.
„Bist ja wieder da"-kam es freundlich und ruhig von ihm.
Ich ignorierte es gekonnt und drehte mich dann mit einem gelangweilten Blick, statt eines nervösen um. Ohne nur in irgendeiner Weise auf ihn zu reagieren, ging ich zum Schrank und nahm mir ein Shirt hinaus.
Dann zog ich meine Schuhe aus, öffnete meinen Hosenstall und schlüpfte ebenso aus meiner Hose sowie meines Shirts.
Mit dem Rücken zu ihm gedreht, stand ich nun nur noch in meinen Shorts da. Jedenfalls kurzzeitig, denn augenblicklich später, stand ich schon wieder in einem weißen Shirt und naja halt doch noch meine Shorts aber das reichte ja.
„wo warst du eigentlich gestern ?"-fragte er mich aber ich reagierte nicht drauf, denn Stattdessen setzte ich mich aufs Bett und öffnete die alte Flasche Pfeffi, die sich wieder in meinem Nachtschrank befand und nahm ein paar Schlücke.

Im Hintergrund sah ich wie er Anfing zu schmollen, „warum ignorierst du mich ?"-beklagte er sich.
Auch wieder hier, antwortete ich nicht.

Es war vieles was ich momentan für ihn empfand. Wut, Angst, Enttäuschung, sowie Ekel. Naja eben vieles aber bestimmt nicht das was er gerade wollte was ich fühle.

„Hey, hörst du mir zu"-ich erschrak. Wie aus dem nichts stand er auf einmal neben mir und lehnte sich über mich. Ich hatte mich wohl in meine Gedanken verloren. Ich schaute ihn erschrocken An.
„Endlich schaust du mich mal an"-sein Gesicht hellte sich auf. Reflex artig wendete ich wieder meinen Blick von ihm. Am Arsch.
„Hey, warum ignorierst du mich die ganze Zeit ?. Was hab ich dir getan, dass du sowas machen solltest?"-er fragte mich sanft aber schien auch etwas verletzt. Ich versuchte ihn wieder zu ignorieren aber schien immer aufdringlicher zu Werder. Nun schnippste er schon vor meinem Gesicht rum.

Naja, Ich wollte eigentlich nicht darauf eingehen aber wie aus dem nichts, kam doch auf einmal alles hinaus was ich in den letzten zwei Tagen in mich hinein gefressen hatte.
„Spinnst du ?!",schrie ich „ Du fragst mich ernsthaft weshalb?! Schonmal drüber nachgedacht, was du getan hast!"
Er schein verblüfft zu sein und schaute mich mit aufgerissen Augen an. Schließlich schrie ich ihn ja auch wie aus dem nichts an.
Aber ich machte einfach weiter.
„Du! Du hast mich festgehalten, so dolle das es wehtat und einfach deinen scheiß Schwanz in mich hinein gesteckt. Nur um deine Willen zu kriegen?!"-ich schnappte nach Luft. Und während ich ihn so anschrie, füllten sich wohl oder übel meine Augen mit Flüssigkeit, die kurz davor war durch ein blinzeln meine Wangen hinunter zu laufen.

„Du bist so ein perverses Stück an Bastard"-ich schrie ihn immer noch an und als ich aufhörte, fing ich bitterlich an zu schluchzen.
Ich konnte es nicht mehr unterdrücken. Ich nahm einen fetzten meines Shirts und wischte mir die Tränen weg, während er da wohl Überwältigt von meiner Reaktion war.
Er berührte mit seiner Hand mein Bett und platzierte sich neben mir. Er stotterte ein wenig schien aber einfühlsam zu sein.
„Du.. Ich. Ähm.. ich wusste nicht."-ich unterbrach ihn.
„Verpiss doch einfach"-sagte ich leise und schluchzend aber nun ruhiger zu ihm, als noch eben.
Sein bedrückter Blick wandte sich von mir ab. Er stand auf und ging zu seinem
Bett, ohne irgendeine wieder rede.
„Gute Nacht"-flüsterte er dann noch leise bevor er das Licht ausknipste.

Mit einem nassem Gesicht, legte ich mich dann in mein Bett, auf die Seite und vergrub mein Gesicht und Kissen, wo ich noch leise schluchzte.
Ich zog meine Beine an und vergrub mich bis zum Kinn unter warmen, flauschigen Betdecke.
Es tat unglaublich gut und befreiend, dass mal alles rausgelassen zu haben.
Aber wie solle es nun weiter gehen?
Ich würde ich gerne wieder wie früher einfach ignorieren können aber das schien nicht mehr zu gehen. Nicht nur weil er mich nicht in Frieden lassen würde, sondern auch weil ich ihn nicht mehr so sah wie früher.
Er war ein arrogantes, perverses, wiederwertiges Stück scheiße, von dem man sich möglichst weit weg halten sollte. Schließlich war das was er getan hat nicht zu verzeihen. Am liebsten wollte ich ihn nie wieder sehen.
Aber andererseits war er in guter Hinsicht aufdringlich, liebevoll, wenn er einem durch die Haare strich und geduldig in Hinsichten auf mich und damit wie ich worauf reagierte.
Naja er hatte vieles gute Eigenschaften aber die Dinge die er getan hatte überwogen dann am Ende dennoch, sodass ich es versuchte für heute im meinem Kopf abzuhaken.

Ich wischte mir noch einmal zu letzt meine Tränen weg und versuchte mich ins Schlummerland zu verabschieden, was ich dann auch tat.

Aber dort würde es nicht gerade besser. Mein Traum war etwas wirr und durcheinander aber es wühlte mein Erlebnis mit ihm, welches ich ja vergessen wollte, wieder auf.
Ich träumte davon wie wir irgendwo essen waren. Schick gekleidet in einem gutem Restaurant, verfeinert mir Gold und spiegeln.
Dann als der Kellner kam, drückte er mich schlagartig nach hinten und ich lag wieder in einem Bett. Seinem Bett! Der Kellner hielt mich fest, während er wieder anfing sein Vergnügen mit mir zu treiben.
Bis ich, kurz bevor der seinem Schwanz ich mich hinein drückte, in das pure nichts fiel. Das Bett verschwand und eine endlose leere erwartete mich in meinem freien Fall.
——

Schweiz gebadet wachte ich auf.
Mein Herz klopfte und mein Atem bebte.
Vor lauter Angst und Nervosität, schaute ich mich schnell, in alle Richtungen, im Zimmer um.
Durch die Dunkelheit, konnte ich ungefähre Umrisse von ihm erkennen, wie er da lag und schlief.
Als dies dann klar war, schaute ich nach meinem Handy und tippte mit meiner, durch den Schock noch zittrigen Hand, hinauf.
02.23 Uhr.
Viel zu früh, also nahm ich meine muckelig warme Decke und kuschelte mich erneut hinein.
Einem fetzten der Decke, ließ ich aber offen und benutze es als Art Kuschel Stück, welches ich nun fest in meinen Armen hielt und umklammerte.

Knapp eine halbe Stunde also fast gegen drei Uhr, gelang es mir nun endlich wieder hinunter zu kommen und erneut einzuschlafen.

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Ist da mehr ? // Boyslove //Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt