Kapitel 12

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Montag

Komplett fertig saß ich in meinem Kurs. Ich hatte mir heute morgen extra noch eine Dose Kaffe gekauft aber der half mir auch nicht gerade wirklich.
Meinen Kopf stütze ich auf meiner Hand ab, denn ich hatte echt miserabel geschlafen. Nicht nur einmal sondern gefühlte tausendmal bin ich aufgewacht und wenn ich geträumt hatte,dann wurde ich nur weiter von Alpträumen geplagt.
Eine schreckliche Nacht und so sah ich bestimmt auch aus.

Schläfrig nahm ich einen Schluck von meinem Kaffe. Es war aber auch schrecklich langweilig heute, was es natürlich nicht gerade verbessert. Und naja zudem kam auch noch, ich hatte Jan heute noch kein einziges Mal gesehen. Als ich heute morgen aufwachte war er schon längst nicht mehr im Zimmer und in dem Kurs, den wir ja sonst zusammen hatten, war er auch nicht da. Aber sollte er machen. Ihn nicht zu sehen, sollte mir auch mal gut tuen nach alledem.

Kaum war der Kurs vorbei leerte sich schlagartig der Raum und jeder ging seinen Weg. Sowie ich. Ich nahm ruhig meine Sachen und stopfte sie vorsichtig in eine Tasche hinein.
Dann stand ich zunächst erstmal auf und begab mich aber dann, wie fast jeder, in die Kantine.
„Wieder recht voll"-sagte ich leise. Eine lange Schlange bildete sich und wenn ich was essen wollte, musste ich mich wohl oder übel anstellen.
Naja jedenfalls nahm ich mir dann, wie so oft schon, eines der Tabletts und stellte mich geduldig hinten an.
Ohne es überhaupt so richtig zu bemerken, fing ich während ich wartete an mich in der Kantine umzusehen. Vielleicht war er ja hier. Schließlich musste er ja irgendwo sein.
Aber im ganzen Raum konnte ich ihn nicht sehen und ging dann schließlich etwas niedergeschlagen aber auch freudig davon aus, dass er wohl auch hier nicht sein konnte.

Irgendwann war dann auch ich an der Reihe und konnte mir etwas nehmen.
Durch den Frust und alle dem, hatte ich nicht wirklich Hunger oder sogar Appetit aber es musste was in meinem Magen, also nahm ich mir eine kleine Schüssel und füllte diese mit Salat. Dann nahm ich mir noch eine Flasche Wasser, eine Gabel und machte mich dann auf den Weg zu meinem Standard Platz hinten in der Ecke.

Aber ich blieb davor verdutzt stehen. Dort saß schon jemand. Eine kleine Truppe mit vier Leuten die den ganzen Tisch besetzten. Naja es war ja auch nicht mein Tisch, sonder er war ja für alle da, aber die meisten Tische waren Tische für 6 oder 8 Personen und ich hatte keine Lust mich zu anderen Leuten zu setzten, die mich eh nicht mochten.
„Was soll's"-sagte ich leise in den vollen Raum hinein.
Nun sah ich mich wieder um. Zwar nicht nach Jan aber nach einem weiteren Tisch, der nicht zu voll war.
Vergeblich, denn alle Tische waren schon bis auf ein oder zwei Plätze besetzt.
Ich atmete tief durch und machte mich dann auf den Weg, von einen von diesen, wo die Personen die dort saßen, nicht so grausig schienen, wie bei den anderen.

Ohne den Leuten dort richtig ins Gesicht zu gucken, stellte ich mein Tablett am Rand des Tisches ab und setzte mich langsam hin. Aber egal wie ich es gerne hätte, ich spürte ihre Blicke auf mir sitzen. Sie schienen aber nicht so lästig und grimmig zu sein. Also halt aus haltbar.
Naja ich holte dann meine Kopfhörer raus und machte mir auf dem Handy Musik an.
Nach einer Zeit lösten sich die Blicke und ich ich konnte etwas beruhigter essen.
Also „essen". Wenn man das so nennen konnte, denn eigentlich stocherte ich regelrecht nur im Salat herum und aß vielleicht mal eine Tomate oder ein Blättchen. Mir fehlte einfach immer noch jeglicher Appetit.

Bevor ich ging trank ich noch ein paar Schlücke von meinem Wasser und schaffte es noch so ein Viertel des Salates zu essen.
Und nun war ich draußen in der Kälte unterwegs. Wohin genau wusste ich nicht. Aber was zu tun hatte ich nicht und im Zimmer bleiben wollte ich auch nicht.
Also naja war ich nun draußen unterwegs und zudem hatte ich von meinen Eltern etwas Geld bekommen.
Das bekam ich fast jeden Monat. Halt wie Taschengeld, nur dass dieses Geld für Hygiene Artikel, essen oder sowas war und eher weniger for Kleidung gedacht oder irgendeine anderen Müll der nicht gerade notwendig war.
„Wenn ich mehr wollte, sollte ich mir selber einen Job suchen"-meinten sie immer. Natürlich in dem Sinne, dass ich mir unnötige Kleidung selber kaufen sollte. Wenn ich nichts mehr hatte, Gaben sie mir auch Geld.
Ich mochte eigentlich shoppen und zu neuer Kleidung sagte ich nie nein aber für einen Job. Ich ?
Ich wollte mein Studium einfach gut abschließen und so eine neben Job half mir nicht dabei, zumal ich es Psychisch, wahrscheinlich nicht so schaffen würde.

Aber das Geld deckte meine Bedürfnisse nicht mehr ganz ab und reichte deswegen oft nur knapp aus.
„Wahrscheinlich sollte ich mir einen Job suchen"-sagte ich leise vor mir hin, während ich mit meinen Kopfhörern im Ohr, eine Straße überquerte.

Nach knapp 10 Minuten Laufzeit, war ich nun in der Innstadt. Es war recht leer. Schließlich war es ja auch Montag und viel arbeiteten noch oder hatten  lange Schule.
Naja jedenfalls bog ich dann ab, weil ich beschlossen hatte in eines der Cafés zu gehen die es hier so gab. Dort war ich schon einige Male und es war nie so voll dort. Zudem passte es, da ich noch Zeug fertig machen musste und meinen Laptop dabei hatte.

Als ich durch die Tür ging, kam mir direkt der Geruch von Kaffe und Gebäck entgegen. Vorne war ebenso nichts los und ich ging gerade Wegs zur Theke und bestellte mir eine Kaffe.
Wie schon erwartet, war es recht leer und noch viele Tische waren frei. Dementsprechend nahm ich eine der in einer Ecke, ebenso an einem Fenster lag und machte es mir dort auf dem Holzstuhl bequem. Ich kramte meinen Laptop aus meiner Stofftasche und legte die Tasche, so wie den restlichen Inhalt, auf den Boden nenn mich.
Ich machte mir dann während ich wartete, über meine Kopfhörer lautstark Musik an und fing an, an meinem Zeugs zu arbeiten.

„Entschuldigung Sie, Ihr Kaffe"-sagte eine mir fremde aber sehr freundlich klingende Stimme. Schnell schaute ich von meinen Leptop hoch und sah einen Kerl mit dunkelblonde Haare und Trug ein weißes Hemd, eine dunkle Jeans und darüber eine weiße Schürze darüber.
Schnell nahm ich einen Kopfhörer aus meinem Ohr, damit die Musik stoppte.
„Äh ja danke dir"-sagte ich so schnell dahin und er stellte ihn neben mir auf den Tisch.
„dann beugte er sich leicht nach vorne und sah mich noch einmal zuletzt mit einem charmanten Lächeln an und ging dann weiter, während ich ihm nachsah.

———
Mittlerweile war es 17:26 Uhr  und ich hatte schon einiges von meinem Projekt erledigt und mittlerweile war ich wohl oder übel echt fertig und meine Konzentration ging auch schon so langsam flöten. 
Also bezahlte ich meine Kaffes, die ich in der Zwischenzeit getrunken hatte, und packte meine Sachen wieder weg. Als ich dann gehen wollte, sah ich ihn vorne stehen, während er einen anderen Kunden bediente.
Er sah mich an und lächelte mich mit einem Zwinkern an.
„Was zum fick"-sagte ich leise und ging mit meinem Stoffbeutel und einen Kaffe zum mitnehmen aus der Tür hinaus.

———

In dem College angekommen war meine Kaffe leer und wollte ihn wegschmeißen, doch als ich ihn halb in einen der Mülleimer hielt, fiel mir auf, dass dort etwas geschrieben stand.
Eine Nummer. Die Nummer von dem Typen?

Und wo war Jan eigentlich ? Denn als ich kurze Zeit später das Zimmer erreichte, war er immer noch nirgends zu finden und Teile von seinem Zeugs waren weg.

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Omg ihr wisst nicht wie sehr ich mich freue, dass einige von euch so aktiv meine Story lesen 🤭
Ich hoffe, dass euch auch die nächsten Kapitel weiterhin gefallen werden 🫣

Ist da mehr ? // Boyslove //Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt