4. Kapitel

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„Guten Morgen!", rief Herb fröhlich, und machte das Licht in unserem Zimmer an.

Synchron stöhnten Lila und ich genervt auf, und drehten uns auf den Bauch,

„Obwohl ich diesen, schon fast süßen Moment nicht unterbrechen möchte", Herb kam in das Zimmer, machte die Vorhänge auf, und zog uns unsere Decken weg, „müsst ihr in zwanzig Minuten beim neuen Vorstand sein. Sie wollen euch erstmal ordentlich unter die Lupe nehmen, da ihr höchstwahrscheinlich eine Gefahr für die Zeitlinie darstellt. Jolyn kriegen wir wahrscheinlich noch unter, aber du, Lila, wirst hier wahrscheinlich arbeiten müssen."

Genervt wälzte ich mich aus dem Bett, gefolgt von Lila, welche sich etwas Anziehbares schnappte, und Herb einen hasserfüllten Blick zuwarf.

~~~

„Sie sind also die Sprösslinge der ehemaligen Leiterin?"

Ich nickte zögerlich, und zupfte an meinem Rock herum. Lila saß neben mir, und schaute den Mann ihr gegenüber finster an. Er war um die dreißig, hatte weißes Haar, und schmale, farblose Lippen. Seine Haut war geradezu bleich, wodurch seine giftgrünen Augen umso mehr leuchteten.

„Ja, Sir!", antwortete meine Schwester, während sie ihr Gesicht in ihre Hände, und die Ellenbogen auf den Tisch abstütze, „Allerdings bin ich mir sehr sicher, dass Sie keine einzige Möglichkeit haben, uns Schaden zu zufügen. Jeder hier liebt Jolyn, und diese liebt mich. Das bedeutet, egal welcher von uns Sie weh tun, am Ende werden Ihre Arbeiter in Chaos ausbrechen!"

„Schön, dass Sie das ansprechen, Miss Pitts, aber wir wollen Ihnen Beiden nichts antun.", verwirrt sah ich auf, „Wir wollen Sie, um Sie dazu auszubilden, irgendwann den Job von AJ Carmichael zu übernehmen."

Lila und ich stockten. Was zum Teufel hatten dieser Kerl gerade gesagt?

„W-Wie bitte?", fragte ich stotternd, „Sie wollen, dass Eine von uns, die mächtigste Person in der ganzen Zeit wird?"

Der weißhaarige Mann grinste glücklich und nickte bejahend.

„Und wann soll Eine von uns diesen Job annehmen?", fragte meine Schwester weiter, und blickte stur in sein Gesicht, „Wir können ja schlecht von heute auf morgen die ganze Zeit kontrollieren."

„Es wird circa eine Woche dauern, bis eine von Ihnen den Job offiziell machen kann", der Mann zückte eine Zigarette, „bis dahin hat Herb hier das sagen, wer auch immer das entschieden hat."

Lila lachte leicht auf, und stupste mir gegen die Schulter: „Das war ein guter Witz, nicht Jolyn?! Also, sind wir jetzt mal ganz ernsthaft, warum sind wir hier?"

„Das war mein ganzer Ernst!", der weißhaarige Mann blickte mir starr in die Augen, „Allerdings müssen wir zugeben, dass uns Jolyn lieber wäre. Sie hat...nun ja...Führungsqualitäten."

„Aber, Sir", nervös tippelte ich mit meinem Fuß auf dem Boden herum, „Ich bin vor kurzem erst fünfzehn geworden, ich habe ganz sicher nicht alle Qualifikationen für diesen Job!"

„Überlegen Sie es sich!", der Mann stand auf, um uns zur Tür zu begleiten, „Es gibt niemand neben Ihnen, welcher qualifiziert wäre. Eine von Ihnen wird den Job, übernehmen, egal Welche!"

Meine Schwester und ich standen auf, und wollten aus dem Büro des Mannes gehen, als dieser mich aufhielt: „Auf ein Wort, Jolyn!"

Seufzend blieb ich stehen, während Lila aus dem Raum schlenderte und die Tür hinter sich schloss.

„Wissen Sie", der Herr kam auf mich zu, „Wir werden Sie für diesen Job haben wollen!"

„Warum haben Sie ihn dann auch meiner Schwester angeboten?", fragte ich verwirrt, und faltete meine Hände vor meinem Körper, „Wieso haben Sie dann uns beide in ihr Büro diktiert?"

„Ich möchte ehrlich sein", der Mann setzte sich wieder an den Bürotisch - ebenso wie ich -, „Ihre Schwester stellt ein Problem in der Zeitlinie dar, und wenn diese den Job annehmen würde, wäre dies ein monströser Schritt in Richtung des Untergangs der Kommission."

„Und was erwarten Sie nun von mir?", fragte ich etwas überfordert, „Ich kann ihr ja schlecht sagen, dass sie niemand in diesem Job sehen will!"

„Wir erwarten nichts von Ihnen", versicherte der Mann, und blickte auf seine Armbanduhr, „Wir möchten Sie einzig darauf hinweisen, dass Ihre Schwester sterben würde, wenn diese den Job vollführen würde."

„Also wollen Sie was?", fragte ich langsam leicht genervt.

„Sie sind zwar erst fünfzehn", stellte er fest, „Jedoch ist unser Ziel, sie zum mächtigsten Mensch der Zeit zu machen, da Sie im Gegensatz zu allen anderen hier - auch Ihrer Schwester - das Potenzial dazu haben."

„Ich muss darüber nachdenken", erwiderte ich, und rückte den Stuhl zurück, „Schönen Tag noch!"

„Das wünsche ich Ihnen auch!", lächelte der Mann, „Doch denken Sie beim Nachdenken daran, dass das Leben Ihrer Schwester auf dem Spiel steht!"

„Ja, Auf Wiedersehen!", damit stürmte ich aus dem Zimmer.

Habt ihr eigentlich Karneval gefeiert? Und wenn ja, wie war's?

Gimme Gimme Gimme a man After Midnight Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt