32. Kapitel

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Mir leichtem Schwindelgefühl, welches ich allerdings komplett versuchte zu ignorieren, landete ich in der Eingangshalle der Kommission.

Ich blickte an mir hinab, und realisierte erst, dass ich definitiv nicht förmlich genug gekleidet war. Ich trug eine dunkelblaue Low-Waste-Jeans, ein weißes Top, und darüber eine rote oversize Strickjacke. An meinen Füßen saßen rot-schwarz-weiße Jordans, und auf meinem Kopf eine umgedrehte Baseballkappe, welche den selben Ton wie meine Jacke hatte.

Innerlich winkte ich ab und ging die Treppen hinauf, in die Richtung des ehemaligen Büros von Mom. Ich wusste nicht genau, wo Fünf war, aber irgendwo in diesem Gebäude musste er sein.

„Fünf?", ich schritt in das Büro von Mom, welches allerdings leer stand. Daraufhin lief ich zu AJs alten Büro, obwohl er nicht dort drin sein konnte. Es war zwei Uhr nachts, und dieses Zimmer war immer abgeschlossen.

Aber, zu meiner Verwunderung, ging die Türklinke hinunter. Drinnen erkannte ich einen Fünf, welcher auf dem Bürostuhl saß, und irgendwelche Dokumente durchlas. Neben ihm stand dieser John Jackson, und grinste durchgängig.

„Fünf, was tust du da?", schrie ich schon fast, und stürmte zu ihm.

Als er mich bemerkte, unterschrieb er schnell die letzten zwei Dokumente, stand auf und reichte Mister Jackson die Hand.

„Miss Pitts, schön das Sie hier sind!", lachte der Mann psychotisch, „Sie haben einen grandiosen Nachfolger für AJ gefunden, und nun ist es auch offiziell!", er wendete sich an Fünf, „Sie sind nun der einflussreichste Mensch der ganzen Zeit."

Mein Mund stand offen, und ich musterte Fünfs Gesicht. Er wirkte kein bisschen glücklich. Eher, als hätte er das hier nur getan, damit ich es nicht tun musste.

„Ich lasse Sie dann mal alleine!", der Mann grinste noch immer so dämlich. Durchgängig! Während er zur Tür lief. Während er diese öffnete. Während er durch die Türschwelle trat. Während er sie schloss. Und auch ganz sicher, während er durch die Flure ging.

„SAG MAL SPINNST DU?!", aggressiv ging ich auf ihn los, und schlug gegen seine Brist. Kurzerhand aber nahm er meine Handgelenke, und machte mich damit bewegungsunfähig.

„Beruhig dich, Jolyn!", er setzte mich auf dem Schreibtisch ab, ließ meine Handgelenke allerdings nicht los. „Was ist denn los?"

„WAS LOS SEIN SOLL?!", schrie ich ihn an, „DU BIST MIT MEINEM KOFFER ZUR KOMMISSION GEREIST, UM DORT DIE GAR SCHLIMMSTE STELLE DER GANZEN WELTGESCHICHTE ANZUNEHMEN!"

„Jolyn, warum habe ich das wohl getan?", Fünf seufzte.

„Weil du ein paranoider, alter Mann bist, der versucht den Tod auszutricksen, weswegen du aussiehst wie fünfzehn."

Er ging gar nicht erst auf meine Antwort ein, und erwiderte: „Ich tat dies, weil ich glaube, dass dir nicht bewusst ist, wie sehr ich dich liebe!"

Ich lachte leicht auf. „Wir kennen uns seit drei Wochen, und nur die Hälfte davon haben wir als Paar verbracht. Denkst du nicht, dass Blumen oder so etwas angemessener wären?!"

„Nichts in unserer ,Beziehung' ist normal!", Fünf ließ endlich meine Handgelenke los, „Du und ich sind Serienmörder. Ich bin achtundfünfzig Jahre alt, während du gerade erst fünfzehn wurdest. Es gibt noch tausende Sachen, nur leider haben wir keine Zeit dafür sie alle aufzuzählen, da du hier gar nicht sein dürftest!"

„Mich interessiert es einen Scheiß was ich zu tun und zu lassen habe!", murrte ich, „Wer bist du? Meine Mom?", ich sprang vom Schreibtisch herunter.

„Was willst du jetzt tun?", fragte Fünf belustigt, und sah mir hinterher. Er nahm mir die Baseballkappe vom Kopf, was ich allerdings nur ignorierte.

„Jolyn, was hast du vor?", wiederholte er sich.

„Ich werde jetzt verschwinden!", schnauzte ich ihn an, „Und diese Beziehung beenden! Mein Leben, welches ich zur Zeit führe ist lächerlich, ebenso wie deins! Ich gehe jetzt zu der einzigen Person, der ich offensichtlich vertrauen kann!"

Ich bin wieder zu Hause, und kann auch wieder mehr schreiben 🤘🏻

Gimme Gimme Gimme a man After Midnight Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt