Gimme Gimme Gimme a man After Midnight

3. Kapitel

„Na sie mal einer an", vernahm ich die amüsierte Stimme meiner Schwester, welche etwas abgehackt durch die Handy-Leitung klang, „Wer kommt denn da noch angekrochen?! Ist der Schwangerschaftstest positiv ausgefallen?!"

„Mein Koffer ist kaputt!", seufzte ich frustriert, und ging gar nicht auf die Bemerkung mit der Schwangerschaft ein, „Irgendjemand ist drüber gefahren, und ich weiß nicht, wie ich zurückkommen soll."

„Wo bist du?"

„Vor dem", ich drehte mich zum Namensschild, „Dem Lavelle. Keine Ahnung wer es benannt hat, doch der braucht sicher Hilfe!"

„Ich bin auf dem Weg!", erwiderte Lila, und legte auf.

Ich steckte mein Handy in meine Handtasche, und lehnte mich an eine Mauer. Es war am Abend nicht wirklich viel passiert. Ich hatte noch ein wenig getrunken, und ein paar Typen hatten nach meiner Nummer gefragt, allerdings hatte ich immer nein gesagt. Den Jungen vom Anfang des Abends hatte ich kein weiteres Mal gesehen, und irgendwann langweilte ich mich.

Ich war hinaus gegangen, hatte den Koffer abgestellt und in meiner Tasche nach etwas gesucht. Als ich das nächste Mal aufgesehen hatte, war der Koffer überfahren worden.

„Jolyn Cassandra Pitts", erschrocken fuhr ich zusammen, als ich meinen Namen hörte. Ich drehte mich zu Lila, welche lachend vor mir stand, „Ich wusste gar nicht, dass du so verantwortungslos sein kannst."

„Lass und einfach gehen!", murrte ich und kam zu ihr.

„Ich meine", meine Schwester fasste sich theatralisch an die Brust, „Meine Mutter starb vor Kurzem, und du musstest natürlich direkt wieder feiern gehen. Dir deine letzten Gehirnzellen wegsaufen und mit frischen fünfzehn von Pedos angemacht werden."

„Ja, das ist nun mal mein Hobby!", erwiderte ich gereizt sarkastisch, „Und deins ist Morden, also ist meines noch recht friedlich!"

„Nimm das zurück!", schnaufte Lila genervt, während ich nur nach dem Koffer griff: „Welches Jahr nochmal?"

„1953", antwortete Lila nur, und griff mit mir nach dem Bügel des Koffers, „Aber lass uns in die Nacht reisen. Wir könnten Herb erschrecken!"

„Lila!", versuchte ich sie zu ermahnen, worauf sie nur belustigt grinste, und den Koffer betätigte, wodurch wir in eine Art Zeitreisestrudel gezogen wurden.

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