Kapitel 9

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Ich wurde am nächsten Morgen von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Noch immer lag Lou in meinen Armen und ich lächelte. Er sah so friedlich aus.

 Ich küsste seine Stirn und löste mich langsam von ihm. Er klammerte sich verschlafen an mich und grummelte einige unverständliche Worte. Ich grinste und stand auf.

In der Küche legte ich ein Tablett auf die Küchentheke und stellte zwei Gläser Orangensaft darauf. Ich machte ein Spiegelei und ein Sandwich for Lou und stellte es daneben. Ich ging zum Balkon und pflückte eine von Lous Lieblingsblumen. Etwas kitschig, aber muss sein.

Mit dem Tablett ging ich zurück ins Schlafzimmer. Lous Anblick war einfach unheimlich lustig. Weit ausgestreckt lag er auf dem Bauch in den zerwühlten Bettlaken und hatte alle Gliedmaßen von sich gestreckt.

Ich stellte das Tablett aufs Nachtschränkchen. Den Teller mit dem duftenden Spiegelei hielt ich Lou grinsend vor das Gesicht. Es dauerte nicht lange, bis seine Nase zuckte und er an seinem Lieblingsfrühstück schnnupperte.

Seine Augen flatterten und er blinzelte gegen die hellen Sonnenstrahlen.

Als er das Tablett sah, zog sich ein Lächeln über sein ganzes Gesicht. Seine strahlendblauen Augen blickten leuchtend in meine. Sein Lächeln war atemberaubend. Trotzdem wurde ich wieder ernst.

"Lou?", sagte ich und blickte auf seine Arme, auf die er sich jetzt stützte, "verzeihst du mir?"

Er sah mich verwirrt an. "Wofür?"

"Dafür, dass ich dich so angeschrien hab..."

"Harry, dafür brauchst du dich nicht entschuldigen." Er zog mich in seine Arme und strich mir über den Kopf. "Ich hätte wahrscheinlich genauso reagiert... Komm her."

Er zog mich zu sich aufs Bett und ich legte mich neben ihn. Er gab mir einen Kuss auf die Wange und stellte das Tablett vor uns auf das Bett. Er zögerte.

"Bist du dir sicher?", fragte er plötzlich. Er starrte aus dem Fenster vor uns.

"Was meinst du?", entgegnete ich verwirrt.

"Bist du sicher, dass das Eleanor war?"

"Ja... Ihr Gesicht konnte ich sehen..."

Lou biss auf seine Unterlippe. Er sah unheimlich verletzt aus.

"Liebst du sie noch?", flüsterte ich unsicher.

Er schüttelte den Kopf. "Nein. Aber... wer weiß wie lange das schon läuft."

Ich legte meinen Arm um ihn. Er knabberte nun gedankenverloren an seinem Sandwich herum.

Plötzlich sah er mich an. "Kommst du mit?"

"Wohin?" Ich war verwirrt.

"Zu ihr."

"...Was?"

"Du hast sie ja gesehen... Und ich brauche dich."

Ich nickte nur verwundert.

Als wir mit dem Frühstück fertig waren stand ich auf und wollte mit dem Tablett gerade in die Küche gehen, da spürte ich, wie Lou nach meinem Handgelenk griff. Ich drehte mich um und erschrak leicht, als ich bemerkte, dass er direkt hinter mir stand.

"Bekomme ich eigenltich keinen Guten-Morgen-Kuss?", grinste er.

Ich setzte gespielt einen Schmollmund auf. "Ist dir mein Meisterfrühstück nicht genug?"

Er lachte und kam mir noch näher. "Wenn ich dich nicht bekomme, ist mir nichts genug", hauchte er verfüherisch grinsend gegen mein Gesicht.

Ich erwiderte sein Grinsen und beugte mich vor, um die Lücke zwischen uns zu schließen.

The Moon's blessingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt