Kapitel 12

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Ich hörte ein leises Summen. Es wurde immer lauter und lauter und zog mich langsam aus den weichen Wolken, auf denen ich eben noch lag. Wie in einem wilden Strudel wurde ich aus meinem Traum gerissen und schreckte plötzlich hoch, als ich wieder in der realen Welt angekommen war. Ich blinzelte gegen die Sonne und rieb mir die Augen, vergeblich versuchte ich das Summen zu identifizieren. Wo war ich? Ich lag jedenfalls nicht in meinem Bett.

Ich bemerkte den warmen Körper neben mir. Vorsichtig öffnete ich die Augen, und bemerkte, dass ich auf dem Sofa lag. Neben Louis.

Sofort schoss mir ein Lächeln ins Gesicht.

Das Summen meldete sich zurück und ich bemerkte, dass es von meinem Handy kam. Es lag noch auf dem Wohnzimmertisch.

Ich beugte mich vorsichtig über Louis, darauf bedacht ihn nicht zu wecken. Geschickt angelte ich mir das Handy und sah, dass das Summen schlicht und einfach das Vibrieren des gerade eingehenden Anrufs war. Wow, ich musste unbedingt lernen schneller aufzuwachen.

Schnell ging ich ran. „Hey Liam, was gi-“

„Um Gottes Willen Harry, ich versuch schon zum 7. Mal dich zu erreichen! Was zum Teufel tut ihr, dass ihr das Klingeln nicht hört?!“

„Wir haben geschlafen… Bin grade erst aufgewacht“, nuschelte ich verschlafen. Neben mir bewegte sich Louis schläfrig.

„Ihr schlaft noch?! Harry, wir müssen in 30 Minuten unten sein wenn Paul uns abholt, hast du das Interview vergessen?!“

„30 Minuten?“, mein Blick wanderte langsam und noch immer im Halbschlaf zur Wanduhr, „Wie spät ist es de-“ OH.

„Mensch Harry… Beeilt euch einfach ok?!“

„Jaja, bis gleich!“ Ich legte auf und rüttelte Lou wach. „Lou, wach auf“

Er grummelte etwas, von wegen ‘noch 5 Minuten‘. „Lou, im Ernst, wir müssen aufstehen! Wir müssen zum Interview!“

Noch immer kaum Regung. Er würde mich hinterher zwar wahrscheinlich dafür hassen, aber ich stieß ihn vom Sofa. Mit einem dumpfen Ton landete er auf dem Boden und er riss seine Augen auf. „HARRY!“, schrie er, als sein Oberkörper wieder nach oben schoss und er mich böse ansah.

Ich schnitt eine entschuldigende Grimasse. „Sorry Lou; Aber wir müssen wirklich fertig werden! Paul kommt in 30 Minuten.“ Ich setzte mich auf.

Er sah mich fragend an.

„Interview?“, sagte ich.

Man konnte ihm richtig ansehen, wie ihm ein Licht aufging. „OH.“ Schon war er auf den Beinen und rannte die Treppen hoch, doch kurz darauf hörte ich seine Schritte wieder runter kommen. Er raste zurück zum Sofa und stoppte kurz vor mir, zu mir heruntergebeugt. „Guten Morgen.“, grinste er und drückte einen kurzen Kuss auf meine Lippen.

Dann verschwand er wieder oben und ich hörte, wie die Badezimmertür hinter ihm ins Schloss fiel.

Ich seufzte und schlenderte in die Küche. Eine Schüssel Cornflakes sollte mich irgendwie aufwecken. Ich nahm dazu noch eine Cola, um so schnell wie möglich wach und fit zu sein. Cola hilft immer.

Ich beschloss, auch Louis schon mal eine Schüssel zu machen. Sonst dauerte das gleich zu lange.

Kaum war ich fertig, kam er auch schon durch den Türbogen und stürzte sich darauf. Währenddessen ging ich ins Bad und machte mich fertig.

Tatsächlich standen wir pünktlich unten, als der Van vor uns auf den Parkplatz einbog.

Liam sah uns verwundert an. „Wie habt ihr das denn gemacht?“

The Moon's blessingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt