Schicksalsschlag

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Koichi lief so schnell er konnte die Treppe hinauf zum Hotel!
Mithilfe von Echoes hatte er es mit den anderen geschafft, an der Absperrung vorbeizukommen.
Die ganze Straße, wenn nicht sogar die ganze Stadt war in Aufruhr, auch wenn noch nicht genau bekannt war, was passiert war!!!

Der kleine Mann stieß die Tür zum Zimmer auf, indem er in den letzten Tagen zusammen mit Josuke, Jotaro und Shizuka gewohnt hatte!
Hinter ihm standen Lilithian, Gen und Josuke.
Alle blickten im gleichen Maße fassungslos auf das Szenario!

Von dem Zimmer selber existierten nicht mal mehr die Grundrisse. Nur die Wand mit der Tür stand noch. Die Möbel und Betten waren komplett zerstört und die Überreste eines Kissens lagen verkohlt am Rand des Zimmers. Daneben ging es steil herunter und man sah die Straße von hier aus.
Es war, als hätte eine Bombe ins Hotel eingeschlagen!
Auf der Straße vor dem Hotel lag ein glühender Stein, der wohl auch etwas mit diesem Vorfall zu tun haben musste.

Das Schlimmste für Koichi war jedoch, dass neben einem intakten Sessel eine Gestalt am Boden lag.
Der Japaner ging auf die Gestalt zu und musste sich eine Hand auf den Mund legen, um nicht vor Schock zu schreien!

Dort lag Jotaro Kujo.
Wie immer hatte er noch seine Kappe auf dem Kopf, aber er lag in einer Pfütze aus seinem eigenen Blut.
Sein Körper war übersät von vielen kleinen Wunden und das Gesicht war in zwei Hälften geschnitten!
Josuke ging an seinem Freund vorbei und überprüfte, ob Jotaro noch am Leben war. Für einen kurzen Moment schloss Josuke die Augen.
Dann schüttelte er den Kopf, landete auf seinen Hintern und ballte die Fäuste vor Wut und auch vor Trauer!

Jotaro Kujo war tot!

Auch Gen, der neben seiner Frau stand und sich die Seite hielt, weil seine Rippen noch nicht vollständig verheilt waren, sah betreten zu Boden. Er hatte sich gerade erst mit dem Japaner angefreundet.
Lilithian fühlte gleichfalls den Schmerz der anderen, allerdings hatte sie auch etwas anderes bemerkt, was den anderen entgangen war.
Sie hob ihren Zeigefinger und deutete auf den unversehrten Sessel.
Langsam erhob sich die halb-durchsichtige Gestalt von Shizuka!
Ihre ganze Gestalt zuckte von sichtbar zu unsichtbar Hin und Her.
Sie weinte bitterlich und fiel vor Jotaros Leiche auf die Knie!
《Ich... war... nur... kurz weg!》

Josuke, der neben seiner Stiefschwester saß, legte ihr einen Arm um die Schulter.
《Es ist nicht deine Schuld, Shizi!》

《Da hat er recht!》
Weiter hinten im Zimmer, zwischen den Trümmern, stand noch eine weitere Person. Sie war ganz in Schwarz gekleidet und hatte blonde Locken.
Giorno Giovanna näherte sich den Leuten. Feindselig stand Josuke auf, doch Koichi hielt ihn zurück.
《Giorno? Was machst du denn hier?》

Der Italiener erkannte seinen alten Kumpel und musste lächeln.
《Koichi! Ich hätte wissen müssen, dass Kujo nicht ohne dich hier ist.
Leider... kam auch ich zu spät.
Ich habe mit meinen Leuten ein Zimmer weiter gebucht und mich dort aufgehalten, bis ich den schrecklichen Lärm wahrgenommen habe. Zuerst ging ich davon aus, dass die Lärmbelästigung durch einen Streit hervorgerufen wurde.
Als dann aber die Erde bebte, bin ich sofort hergekommen.
Kujo war da bereits tot!
Bedauerlich!
Wir hatten nur dreimal Kontakt zueinander...
Ich spürte schon lange, dass Passione beobachtet wurde. Die Speedwagon-Foundation unter Kujo hatte mich aus mir damals unverständlichen Gründen beschattet. Dann stellte sich heraus, dass mein Vater zufällig der größte Bösewicht der letzten Jahrzehnte war und... Kujo ihn umgebracht hat.
Das wusstest du damals schon, nicht wahr? Koichi?》

Aus der Brusttasche von Giorno kroch eine Schildkröte hervor. Der junge Mafiaboss half ihr auf den Boden.
So schnell das Tier kriechen konnte, näherte es sich der Leiche von Jotaro.
Dann brach das Tier in Tränen aus und schrie!
《WÄHHHHHHHHHHHHH!!!
WARUM LASST IHR MICH ALLE ALLEIN?》

Giorno schlenderte um das Tier herum. 《Polnareff hier, hat die Geschichte bestätigt. Ich wollte immer wissen, wer mein Vater ist. Und doch fühle ich keine Wut gegenüber Kujo. Er hat das Richtige getan. Ich erzählte ihm von meinen Kräften und er mir von meinem Vater. Danach meldete er sich noch einmal bei mir, um seine Tochter zu retten.
Und das letzte Mal hatten wir Kontakt vor einem halben Jahr.
Er bat mich, ihm den Requiem-Pfeil auszuhändigen. Ich lehnte ab und wir gingen im Streit auseinander.
Ihn jetzt tot wiederzutreffen, bekümmert mich.》
Er legte seine Hand auf die Brust und schloss ehrlich seine Augen.

Lilithian trat vor.
《Hey, Goldlöckchen!
Die Geschichte ist ja sehr rührend, aber das hilft uns nicht weiter!》

Plötzlich zog der trauernde Polnareff mit seinem Schildkrötenschnabel aus der Tasche in Jotaros Kleidung den Stand-Pfeil hervor.
Sofort schnappte sich Josuke den Pfeil und drückte ihn mit seinen Händen an sich.
《Der Pfeil ist noch hier?
Dann... ist unsere Aufgabe hier erledigt!》
Er sah seine Schwester an.
《Wir werden sofort abreisen!
Ich rufe auch direkt die Speedwagon-Foundation an, damit Jotaros Leiche zu uns nach Morioh überführt werden kann.
Wir sind hier fertig!
Trauern werden wir zu Hause!
Das... ist nicht der Ort dafür.》
Er hielt sich seine Tränen zurück.

Shizuka sah mit ihren leeren Augenhöhle Josuke an und drückte genau wie er zuvor ihre Fäuste zusammen.
《WIR KÖNNEN NOCH NICHT WEG!
Nicht ohne, dass der Mörder entlarvt wurde!
Das sind wir ihm schuldig!》
Der Japaner hielt den Pfeil fest in seinen zuckenden Händen.
《DU VERSTEHST ES EINFACH NICHT!
ES SIND GENAU DIESE VERLUSTE, VOR DENEN ICH DICH SCHÜTZEN WILL!!!
DU KOMMST MIT NACH HAUSE!!!》

Dieses Mal stellte sich Koichi vor Shizuka.
《Ich bin derselben Meinung wie Shizuka! Wenn du gehen möchtest, Josuke, wird das jeder verstehen. Du bist jetzt sowas wie das Oberhaupt der Familie. Aber ich bleibe, bis der Mörder feststeht. Und wenn Shizuka bleiben möchte, passe ich auf sie auf!
Ihr wird nichts passieren.》

Giorno gesellte sich mit Polnareff auf dem Arm dazu.
《Auch ich werde bleiben. Mein Partner Polnareff wird ebenfalls nicht ruhen, ohne seinen alten Freund gerächt zu haben.
Ich unterstütze jeden Traum meiner Kameraden!
Außerdem kann ich vielleicht endlich erfahren wie stark mein Vater und Kujo waren. Wenn es jemanden gibt, der Kujo töten konnte, muss er auch stärker sein als mein Vater.》

Lilithian hockte sich zu Boden und hob ein altes Buch auf, das ihr ins Auge gestochen war.
Gen tippte sie an der Schulter an und beide waren sich einig.
《Wir werden auch helfen!》

Schmerzverzerrt drehte sich Josuke um. Seine Hände zitterten unentwegt, obwohl Lilithian die Verätzung von Purple Haze Distortion geheilt hatte.
Dann griff er nach seinem Handy und wählte die Nummer der Foundation.

Überrascht legte er auf und drehte sich zu den anderen um, die sich in eine Reihe aufgestellt hatten.
《Die... ähm Speedwagon-Foundation... unterstützt uns nicht mehr!》

To be continued

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