Kapitel 11: Tara

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Kapitel 11

Tara

Ich befinde mich auf Flynns Boot, mit Flynn und Luke, und schreibe Abseits an meinem Rezeptbuch. Ich notiere mir meine Rezepte, während ich zwischendurch nachdenklich aufs Meer schaue. Flynn und Luke treiben sich gerade woanders auf dem Boot herum, weshalb nur meine Wenigkeit hier auf dieser Couch klebt. Es ist aber auch besser so, denn ich muss die Karte fertig bekommen, und außerdem muss ich noch einige Möbel besorgen für den Laden. Diese Möbel suche ich mir nebenbei ebenfalls aus dem Internet.. Dass ich schon wieder ausrechnen muss, ob es reicht, macht mir wieder Sorgen. Es wird knapp, doch für einige Dinge wird es reichen. Zumindest erstmal für die wichtigsten Sachen. Ich versuche mir nicht so viele Gedanken und Sorgen zu machen. Denn anscheinend sieht man mir an, wenn ich gedanklich vertieft bin.

„Tara, willst du nicht rüber? Wir wollen einen Drink von dir.", ruft Luke, als sie gerade die Treppen runterkommen und sich dann an die Theke stellen. Ich nuss leicht grinsen und stehe dann von meinem Platz auf.
„Findet ihr keine andere Schlampe die das für eich erledigt?", frage ich anüsiert und stelle mich zwischen den beiden.
„Hm ... nö", sagt Luke. Ich muss leise lachen, entferne mich von beiden und stelle mich hinter die Theke. „Glückwunsch zu deinem Laden übrigend." Ich schaue Luke an.
„Danke", sage ich lächelnd. Bevor ich noch was hinzufügen kann, unterbricht Flynn mich.
„Das hat sie sich alles selber aufgebaut. Du musst dir auf jeden Fall den Lokal anschauen.", sagt Flynn grinsend zu Luke. Er will also nicht, dass Luke weiß, dass er es für mich finanziert hat. Er will anderen den Glauben schenken, dass ich es selber war, die sich dieses Lokal leisten konnte.
„Ist noch nicht ganz fertig aber es wird.", sage ich, während ich die Getränke vorbereite.

Als die Getränke fertig sind, schiebe ich beiden ihre Getränke zu.
„Danke", kommt es gleichzeitig von beiden. Anschließend mache auch ich mir ein Drink, an dem ich schlürfe. Später gehen wir wieder raus ans Ende des Boots. Es geht wieder zurück zum Hafen. Luke ist auf Toilette, und ich sehe wie Flynns Gestalt auf mich zuschlendert, während ich auf der Couch liege.

Ich schaue ihn nicht an, sondern betrachte das Meer. Ich betrachte die Schönheit des Wassers. Die Schönheit der Natur.

Er setzt sich neben mich, während ich ihn immer noch nicht ansehe. Wir sitzen nebeneinander und schweigen. Wir schweigen und an, während die Hitze uns unhüllt. Die Sonne brennt auf meiner Haut. Seine Nähe brennt auf meiner Haut. Ich habe das Gefühl, er würde mit seinen Blicken meine Haut berühren - so sanft und zärtlich. So liebevoll und fürsorglich.

„Sag Luke nicht, dass ich es dir ermöglicht habe.", flüstert er plötzlich.
„Okay.", wispere ich. Jetzt drehe ich mein Gesicht in seine Richtung. Unsere Blicke treffen sich. Unsere Sehnsucht umhüllt uns. Ein Seil bindet sich um uns und zieht uns zusammen. Das Seil lockert sich wieder, wir sind wieder getrennt. Die Sehnsucht schmerzt. Ich will wieder an ihn geschnürt werden.
„Ich bin ab morgen für eine Woche weg. Nur damit du Bescheid weißt." Er ist weg? Eine ganze Woche lang? Gott, das tut weh.
„Ich denke ich darf nicht erfragen, wo du bist?" Er grinst.
„Richtig, Malone." Es enttäuscht mich. Ich kann nicht grinsen, so wie er es tut. Wieso denke ich, dass es eine Frau ist? Wieso denke ich, dass er seine Zeit mit einer Frau verbringen wird? Mein Blick schweift über das Meer. Ich kann ihn nicht ansehen. Er würde es mir anmerken.
„Viel Spaß wünsche ich dir."
„Spaß wird es nicht machen aber danke.", sagt er. Es wird kein Spaß machen? Also doch keine Frau? Vielleicht gehts mir jetzt ein wenig besser. Doch der Gedanke daran, dass er weg sein wird, macht mich traurig. Es klingt übertrieben, doch ich verbringe aktuell so gerne Zeit mit ihm, obwohl er mich nicht will.
Ich hab ihn gefunden, ohne ihn zu suchen. Und jrtzt wo ich ihn habe, kann ich ihn nicht haben, weil er mich nicht will.

My Beautiful DisasterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt